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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen
Autoren: A.F.Morland
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kriege keine Luft! Ich kriege… keine… Luft…!«
    Sein Griff lockerte sich etwas, und Janet Ashby sehnte sich nach einer barmherzigen Ohnmacht, damit sie von all dem Grauen nichts mehr mitbekam.
    ***
    Ich suchte hinter den parkenden Fahrzeugen Deckung. Im Moment wußte ich nur, wo sich der Dämon ungefähr befand, aber wenige Augenblicke später hörte ich die Frau weinen.
    Ich spürte einen lästigen Druck auf der Brust und zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Ich mag es nicht, wenn Frauen weinen, und ganz besonders sauer bin ich auf jene, die sie zum Weinen gebracht haben!
    Geduckt eilte ich weiter. Hinter einem Ford Transit richtete ich mich auf. Ganz kurz sah ich Mr. Silver, weit drüben. Er war gleich wieder verschwunden.
    Von Boram keine Spur, aber der Nessel-Vampir war zuverlässig. Ich konnte sicher sein, daß er schon fast ›am Mann‹ war.
    Vom Transit waren es nur vier Schritte bis zu einem runden Betonpfeiler. Ich legte sie laufend zurück, drehte mich und lehnte mich mit dem Rücken an den kalten Beton.
    Ich vernahm das unglückliche Schluchzen der Frau schon sehr deutlich. Es hallte in der Garage wider, und meine Wangenmuskeln zuckten. Ich haßte den Kerl, der die Frau in seiner Gewalt hatte, und ich hatte den brennenden Wunsch, ihn zu vernichten.
    Meine Feinde nannten mich ›Dämonenhasser‹, und das nicht ohne Grund, denn ich konnte diese schwarzblütige Brut auf den Tod nicht ausstehen.
    Sie waren überall. Manchmal tarnten sie sich so geschickt, daß man sie als Dämonen nicht erkannte. Überall konnten sie sitzen, in den Chefetagen großer Konzerne, in Krankenhäusern oder Konstruktionsbüros, und sie intrigierten, sabotierten und brachten Unglück über die Menschen.
    Viele von ihnen wurden nie entlarvt!
    Doch diesem Dämon, mit dem wir es heute zu tun hatten, war die Maske gewissermaßen von selbst vom Gesicht gefallen. Ein unbedachter Augenblick… Er hatte die Kontrolle über sich verloren, und schon war das Monster - zumindestens teilweise - aus ihm hervorgetreten.
    Und nun hatte er ein Problem!
    Er wollte garantiert hier raus, aber wir würden dafür sorgen, daß er das trotz der Geisel nicht schaffte.
    Wir waren immerhin zu dritt, wir wußten, wie man gegen solche Unholde kämpfte, und er war - hoffentlich - schwach.
    Ich hoffte des weiteren, daß er noch nichts von unserer Anwesenheit wußte, denn das hätte er ganz bestimmt in den falschen Hals gekriegt.
    Ich lief weiter, auf das Schluchzen zu, erreichte einen rostigen Mini, den nur noch der Dreck und die vielen Aufkleber, die sich darauf befanden, zusammenzuhalten schien.
    Ich mußte mich gehörig klein machen, um hinter dem Wagen zu verschwinden. Ein bißchen größer könnten diese fahrenden Aschenbecher getrost sein, dachte ich mit gekrümmtem Rücken.
    Ich blickte durch den Mini und sah über das Holzlenkrad hinweg einen zyklamefarbenen Arbeitsmantel. Jedenfalls ein Stück davon. Und ich hörte die knurrende Stimme des Dämons: »Hast du einen Wagen?«
    »Ja«, antwortete die angstschlotternde Frau.
    »Wo?« wollte der Dämon wissen.
    »Dort vorn«, kieckste die Frau. »Der rote Ford Escort.«
    Ich sah den roten Wagen, befand mich von ihm etwa zehn Meter entfernt.
    Der Dämon drängte die Frau vor sich her. Einen Herzschlag später sah ich die beiden in voller Lebensgröße. Beim Anblick der Frau krampfte sich mein Herz zusammen.
    Na warte, du schwarzblütiger Halunke! dachte ich grimmig. Das wirst du mir büßen!
    Noch konnte ich nichts tun, aber meine Zeit würde kommen.
    ***
    Boram bewegte sich schnell und lautlos. Er war ein weißer Vampir, und sein Hunger war erwacht. Er gierte nach der Energie des Dämons, dessen schwarze Kraft in ihm weiß werden würde.
    Er lebte von der dämonischen Kraft seiner Feinde. Das bedeutete allerdings nicht, daß er dreimal täglich einen Dämon aussaugen mußte.
    Er konnte sehr lange ohne diese Nahrung auskommen, aber er ließ keine Gelegenheit aus, um sich mit der Energie seiner Feinde aufzuladen.
    Wie ein Schemen bewegte sich die graue Dampfgestalt. Es gab kaum ein Hindernis für den Vampir, der aus Nesselgift bestand. Eine Berührung mit ihm war nicht nur schmerzhaft, man verlor dabei auch seine Kraft an ihn.
    Und Borams Biß war tödlich!
    Immer näher kam er dem Dämon, doch noch durfte er nichts unternehmen, denn selbst wenn er noch so schnell gewesen wäre, hätte der Schwarzblütler noch Zeit gehabt, die Frau zu töten.
    Der Nessel-Vampir wartete auf seine
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