Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
entdeckt.«
    »Haben Sie den Chauffeur gefunden?« fragte Dick..
    »Der ist auf dem Weg hierher.«
    Mr. Wells war entsetzt, als er erfuhr, unter welchen Umständen man sein Auto gefunden hatte. Seine Aussagen waren klar.
    Kurz vor zwei Uhr hatte er den Wagen wie gewöhnlich vor der verschlossenen Garage stehenlassen, damit er am frühen Morgen geputzt und für die Tagestour fertiggemacht werden konnte. Er durfte das riskieren, da Taxis äußerst selten gestohlen wurden; sie konnten leicht erkannt werden und brachten daher den Autodieben nichts ein.
    Wells hatte ein vorzügliches Alibi. Als er den Wagen verlassen hatte, war er zur nächsten Polizeiwache gegangen, um dort einen Regenschirm und eine Brieftasche abzugeben, die einer der Fahrgäste liegengelassen hatte. Ein Polizist hatte gesehen, wie er den Wagen vor der Garage stehenließ, und war auch später dazugekommen, als der Chauffeur die Gegenstände persönlich auf der Wache abgab.
    Es war bereits sieben Uhr, und die Straßen in West End belebten sich allmählich. Dick fuhr zu seiner Wohnung in Queen's Gate zurück. Er war sehr beruhigt darüber, daß Mary nicht über die Straße gegangen war und die Tür des Unglücksautos geöffnet hatte. Es war zwanzig Minuten vor der Entdeckung an der Stelle geparkt worden. Der Portier hatte beobachtet, wie der Chauffeur den Wagen verließ und in Richtung der Air Street ging. Die Polizeibeamten stellten fest, daß der Hebel der Zähluhr immer noch nach unten gedrückt war und auf siebzehn Shilling zeigte. Daraus konnten sie annähernd berechnen, wieviel Zeit zwischen dem Mord und der Entdeckung des Verbrechens vergangen war.
    Spät am Nachmittag suchte der Chefinspektor Dick Allenby in seiner Wohnung auf.
    »Ich dachte, Sie würden sich dafür interessieren, wie weit wir mit unseren Nachforschungen gekommen sind. Wir haben in einer der Taschen des Toten hundert Einpfundnoten gefunden.«
    »Was, so viel Geld hatte Tickler bei sich?«
    »Woher wußten Sie denn, daß der Mann Tickler heißt?« Surefoot Smith sah ihn argwöhnisch an.
    Dick antwortete nicht gleich.
    »Nun ja, ich erkannte ihn, als er im Wagen lag. Früher war er einmal Diener bei meinem Onkel.«
    »Davon haben Sie aber gestern abend kein Wort gesagt.«
    »Ich war meiner Sache zuerst nicht ganz sicher. Erst als er aus dem Wagen gehoben wurde, konnte ich es genau feststellen. Ich glaube, der Mann wurde entlassen, weil er gestohlen hatte, und zwar vor etwa sechs oder sieben Jahren.«
    Der Chefinspektor nickte.
    »Nun, dann ist alles in Ordnung. Ich wollte Ihnen eben dasselbe erzählen. Heute morgen habe ich nämlich den alten Lyne aufgesucht, aber der kümmert sich nicht um Scotland Yard. Der ist also Ihr Onkel? Da kann man Ihnen ja gratulieren!«
    »Was sagte er denn?« fragte Dick neugierig.
    Surefoot Smith steckte seine große Pfeife an und setzte sich.
    »Die Geschichte machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Er erinnerte sich nur noch daran, daß Tickler gestohlen hatte, und das wußten wir selbst auch schon. Hundert Einpfundnoten! Wenn wenigstens eine Fünfpfundnote darunter gewesen wäre! Dann kämen wir leichter vorwärts. Ich möchte nur wissen, wer den auf die Fahrt mitgenommen hat. Sicher war es ein Amerikaner.«
    Smith sah mehrere Flaschen Bier unter einer der Werkbänke, öffnete zwei und trank sie kurz hintereinander aus.
    »Wie fanden Sie denn meinen lieben Onkel?«
    »Sind Sie mit ihm befreundet?«
    Dick schüttelte den Kopf.
    »Nun, dann kann ich Ihnen ja ruhig sagen, was ich von ihm denke.«
    Der Chefinspektor äußerte sich in wenig schmeichelhafter Weise über Hervey Lyne.
    »Das mag stimmen«, pflichtete Dick Allenby bei und sah ruhig zu, wie der Chef Inspektor eine weitere Flasche Bier nahm. »Ich spreche in der letzten Zeit überhaupt nicht mehr mit ihm.« »Sagen Sie mal, hatten Sie nicht seinerzeit einen Wortwechsel mit Tickler?«
    Dick kniff die Augenlider zusammen.
    »Hat Lyne Ihnen das erzählt?«
    »Irgend jemand hat es mir gesagt«, bemerkte Smith.
    »Ja, ich habe ihn aus meiner Wohnung hinausgeworfen. Er brachte eine beleidigende Mitteilung von meinem Onkel und fügte von sich aus noch ein paar unverschämte Bemerkungen hinzu.«
    Smith erhob sich von der Bank und klopfte sich sorgfältig ab.
    »Das hätten Sie mir alles gestern abend sagen sollen«, entgegnete er vorwurfsvoll. »Sie hätten mir damit viel Arbeit erspart.«
    Er betrachtete die merkwürdig aussehende Luftpistole, nahm sie in die Hand und legte sie wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher