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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE
Autoren: Volker Krämer
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so vielleicht zu ihm zurückkehren mochten. Das war eine Theorie, doch mehr hatte Zamorra nicht zu bieten.
    Starless hingegen wollte den Dhyarra aktivieren, damit Morano ihn wieder in Besitz nahm. Es ging um die Herrschaft über alle Vampire - und um Starless' ureigene Interessen.
    Dies waren die Startbedingungen. Sie klangen nach einer harten Auseinandersetzung, die unvermeidbar schien. Die Frage war nur, wann sie denn kam…
    Doch gegen Starless' Einwurf war jetzt erst einmal nichts zu sagen. Je eher sie von dieser unwirtlichen Welt verschwunden waren, je besser war dies. Und hoch über ihnen, da stand im Orbit das Flagschiff der ERHABENEN - die DYNASTIE .
    An der musste die kleine Jacht erst einmal unbemerkt und heil vorbeikommen.
    Wenn und Aber. Für Zamorras Geschmack gab es davon viel zu viele.
    Und es stand zu befürchten, dass davon noch einige hinzukommen sollten…
    ***
    Ich lebe ja noch…
    Nazarena konnte es kaum glauben, doch solange die Schmerzen durch ihren Körper tobten, war noch nicht alles vorbei. Sie öffnete mit viel Mühe ihre Augen. Alles schien verschwommen, wie durch einen roten Nebel hindurch. Blut, ja, das war ihr eigenes Blut, das ihr in die Augen gelaufen war.
    Wie unglaublich dumm du doch bist. Was wolltest du dir beweisen? Dass du als Nazarena Nerukkar fähig bist, auch ohne deine Privilegien als ERHABENE siegen zu können?
    Aber was halfen ihr jetzt die Selbstvorwürfe! Mit Hilfe von außen konnte sie kaum rechnen, denn niemand an Bord der DYNASTIE würde es wagen, sie hier zu stören. Um Hilfe zu rufen, konnte sie sich sparen, denn dieser Raum war ja absolut isoliert.
    Und nun liegst du hier und verreckst, du Idiotin. Nicht einmal mit einem Vampir bist du fertig geworden. Starless hat dir gezeigt, wo deine Grenzen sind, doch diese Lehre wird dich töten! Also tu etwas… viel Zeit bleibt dir nicht mehr. Deine Uhr ist fast schon abgelaufen.
    In ihrem rechten Arm hatte sie absolut kein Gefühl mehr, der Tritt von Starless hatte ihr das Handgelenk zerschmettert. In ihrer Brust steckte der Dolch bis zum Heft. Sicher hatte er ihr Herz getroffen. Jede Bewegung konnte also die letzte sein, doch sie musste agieren. Irgendwie musste sie an den Machtkristall kommen, der in einer speziellen Tasche ihrer Montur steckte.
    Und dann? Was willst du dann damit tun?
    Sie schüttelte diesen Gedanken von sich ab. Eines nach dem anderen.
    Ganz vorsichtig schickte sie ihre linke Hand auf Wanderschaft. Wenn sie sich zu schnell oder unkontrolliert bewegen würde, konnte die Klinge dabei eine Arterie oder sonst was beschädigen. Ganz rasch wurde ihr klar, wie wenig Kraft sie noch besaß.
    Jede Bewegung schmerzte, doch auch wenn sie mehr als einmal kurz davor stand, die Besinnung zu verlieren, so kam sie ihrem Ziel doch immer näher. Und endlich berührten ihre Fingerspitzen den Dhyarra der 13. Ordnung.
    Sie hatte bisher immer davor zurückgescheut, Manipulationen an ihrem eigenen Körper durchzuführen; sie beherrschte den Machtkristall perfekt, doch das war eine Grenze, die selbst sie noch niemals überschritten hatte. Doch nun hatte sie keine Wahl. Ihr war klar, dass der Dolch aus der Wunde herausgezogen werden musste, denn die Gefahr einer zusätzlichen Verletzung war hoch, wenn die Klinge dort verblieb.
    Es brauchte drei Versuche, bis sie es endlich schaffte, sich auf das zu konzentrieren, was sie von ihrem Kristall erwartete. Und dann begann es. Nazarena hob ihren Kopf, soweit es ihr möglich war, an, denn sie wollte wissen, ob ihre Imagination fehlerfrei gewesen war.
    Es war ein mehr als makaberer Anblick, als sich der Dolch wie von Geisterhand aus ihrem Körper herausschob. Nazarena spürte jeden Millimeter, den die Klinge zurücklegte, doch das musste sie jetzt ertragen. Bäche von Schweiß mischten sich mit dem Blut in ihren Augen und machten sie nahezu blind.
    Nahezu unerträglich langsam bewegte der Dolch sich nun seitwärts, bis er zwei Handbreit neben Nazarena klirrend zu Boden fiel. Und nun strömte das Blut aus der offenen Wunde in ihrer Brust heraus, als wäre es auf der Flucht vor diesem Körper!
    Ich muss die Wunde schließen. Wenn ich noch schwächer werde, dann ist es aus.
    Nazarena Nerukkar war keine Ärztin, doch ihr war absolut klar, dass sie augenblicklich auf den Operationstisch gehörte; sicher hatte der Dolch innere Organe verletzt… was auch immer. Doch der Blutverlust würde sie umbringen, ehe diese Verletzungen es schaffen konnten.
    Erschöpft ließ sie ihren Kopf nach hinten zu
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