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0928 - Das Hexendiadem

0928 - Das Hexendiadem

Titel: 0928 - Das Hexendiadem
Autoren: Christian Schwarz
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junge Mann hier sagen? Ich krieg gleich die Krise! Unter den Augen von Zamorra - und vielleicht mir, weiß doch der Geier, wie lang es den schon gibt! - bildet sich so was!«, sagte Nicole mehr zu sich selbst. »Wie sagte schon Goethe? Warum denn in die Ferne schweifen, sieh, das Böse liegt so nah. Das liebe Nachbarstöchterlein mutiert zur Hexe, und der Chef kann sie nicht ausschalten. Da muss ich erst kommen!« Nicole schüttelte fassungslos den Kopf - so lange war sie doch noch nicht ausgezogen? Und schon ging es im Schloss drunter und drüber.
    »Tara Maga besaß das Diadem allerdings nicht allzu lange, denn ich habe sie getötet und es ihr abgenommen. Seither gehört es mir. Um aber die erste Stellvertreterin meiner Herrin Stygia auf Erden zu werden, muss ich zuvor eine Großtat vollbringen. Ich habe mich dafür entschieden, dich zu töten.«
    »Wenn's weiter nichts ist. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht etwas dagegen haben könnte?«
    Diane ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Die Herrin Stygia war es, die den wunderbaren, raffinierten Plan dafür entwarf. Jetzt, da ich alle Macht über das Hexendiadem habe, sollte ich Madeleine Brissac aus ihrer magischen Stasis befreien. Das Diadem, das sie darin versetzt hatte, konnte die Stasis problemlos wieder aufheben. Madeleine Brissac war also wieder zurück, wenn auch vier Jahre später und machte sich daran, den Fluch weiter zu erfüllen. Ich gab ihr dafür das Diadem, denn sie hatte Bedingungen einzuhalten. Es war nicht weiter schwierig für uns, Landru von deBlaussec ein wenig dahingehend zu beeinflussen, dass er dir dieses angebliche Interview hier zuteilte, Duval. Madeleine machte dir als Ciranoush dann vollends den Mund wässrig, hatte aber dafür zu sorgen, dass sie haarsträubende Fehler beging. Fehler, die dich hierher in die Folterkammer locken sollten, Duval. Das hat ja auch vorzüglich geklappt.«
    Nicole fühlte sich plötzlich nicht mehr ganz so sicher und überlegen. »Der ganze Aufwand war also eine Falle für mich. Hm. Und warum wollt ihr mich ausgerechnet hier haben?«
    »Kannst du dir das nicht vorstellen? Hier initiierte Crowley einst das Diadem. An diesem magisch außergewöhnlichen Ort kann es also seine größte Macht entfalten. Hier unten ist es dir gewachsen, Duval. Ich habe dich hierher gelockt, um dich zu vernichten. So einfach ist das.« Wieder flammte das Hexendiadem grell auf. Nicole fackelte nicht lange. Sie löste erneut den Blaster aus. Der rote Laserstrahl fuhr zielgenau in Dianes Brust. Wie schon ihre Hexenschwester gab sie gleich darauf eine prächtige Fackel ab. Diane schaute entsetzt an sich herunter. Ungläubig. Dann wurde sie von den fürchterlichen Schmerzen der Feuerhölle überrollt, die ihren Körper vernichtete. Und ihre Seele.
    »Dilettantische Falle«, sagte Nicole kopfschüttelnd, während Jerome aus dem Verlies flüchtete. »Und damit wolltest du mich…«
    Als Dianes Körper in Ascheflocken zerfiel, flammte das Hexendiadem so grell auf wie nie zuvor. Eine Lichtflut, die der Explosion einer Sonne glich, erfüllte das Verlies. Nicole schrie auf und schloss geblendet die Augen. Gleichzeitig fühlte sie sich von einem starken Sog erfasst. Er wirbelte sie durch die blendende Helle. Unsanft knallte sie gegen etwas Hartes. Schmerzwellen fuhren durch ihren Körper. Sie stöhnte auf.
    Von einem Moment auf den anderen erlosch die Lichtflut. Nur noch ein sanftes Leuchten blieb zurück. Es ging von dem Diadem aus, das jetzt erneut auf dem Boden lag.
    Mit tödlichem Schrecken bemerkte Nicole, dass sie in der »Eisernen Jungfrau« steckte! Und dass sich die offene Tür rasch schloss!
    Adrenalin flutete durch ihren Körper. Blitzschnell kamen ihre Bewegungen. Sie versuchte sich herauszuwinden. Die Tür war schneller. Nicole schrie verzweifelt, als sich die langen, spitzigen Eisendornen an Hals, Brust und Bauch ins Fleisch bohrten, nachdem sie die Kleider durchschlagen hatten. Blut begann zu rinnen.
    Cheri, hilf mir doch! , hallten die panischen Gedanken der Dämonenjägerin durch Zeit und Raum.
    ***
    Bilder aus ihrem Leben zogen in rascher Reihenfolge an ihr vorbei. Gleichzeitig hörte sie sich nach wie vor schrill schreien, bewegungslos, ohne die geringste Chance, noch etwas unternehmen zu können.
    Als sie bereits die Schatten des Todes sah, stoppte die Tür. Nicole hörte auf zu schreien. Sie ächzte nur mehr und hechelte wie ein junger Hund. Mit den Dornenspitzen im Fleisch hing sie in dem
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