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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe
Autoren: Jason Dark
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Elektromotors. Romana fuhr los…
    ***
    An der Haustür fiel mir auf, daß sich Sukos Gesicht verzog. Er sah aus, als hätte er auf eine Zitrone gebissen, und ich fragte ihn nach dem Grund.
    »Kann ich dir nicht genau sagen, John. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, daß wir das Haus verlassen.«
    »Glaubst du, daß sie bereits hier sind?«
    »Ich glaube nichts mehr. Ich traue nur noch meinen eigenen Augen. Aber die haben mir nichts gezeigt.«
    »Eben.«
    »Und das Gefühl?«
    »Aha, daher weht der Wind. Willst du hier im Haus bleiben?«
    »Nein, aber wir sollten so schnell wie möglich wieder zurückkehren, denke ich.«
    »So war es auch abgesprochen.«
    Ich konnte Sukos Besorgnis verstehen, denn auch ich fühlte mich bei dieser Aktion nicht wohl. Wir befanden uns im Nachteil. Unsere Feinde konnten unsere Bewegungen kontrollieren. Sie hockten in sicherer Deckung, wo sie abwarteten. Wir aber mußten uns zeigen. Dabei konnten wir leicht in eine Falle laufen.
    Suko verließ das Haus vor mir. Er blieb auf der breiten Stufe der Treppe stehen. Rechts neben ihm führte die Rampe hoch. Sie wurde von der Rollstuhlfahrerin benutzt, die wir persönlich noch nicht gesehen hatten. Nur im Arbeitszimmer des Hausherrn hatten wir einige Fotos von ihr gesehen. Romana war ein junge blonde Frau, deren Gesicht einen verbitterten Ausdruck zeigte, was nur zu verständlich war.
    Suko deutete mit den Händen an, was er meinte. »Teilen wir uns und treffen hier wieder zusammen?«
    »Wäre nicht schlecht. Welche Seite nimmst du?«
    »Die rechte.«
    »Okay, dann bis…«
    Ich wurde mitten im Satz unterbrochen, denn die peitschende Garbe aus einer Maschinenpistole durchbrach die Stille der Nacht…
    ***
    Krishan war bereits unterwegs. Er hatte nur sehr kurz abgewartet, welche Wirkung der von ihm geschleuderte Stein wohl haben würde. Der Kopf seines ehemaligen Partners war getroffen worden; und Raki wankte zurück, bis er gegen einen Baumstamm stieß und dort relativ langsam zusammenbrach. Da befand sich Krishan schon auf dem Weg zu ihm, denn er wollte das Blut aus Rakis Körper.
    Der Mann prallte auf.
    Plötzlich lösten sich die Schüsse. Blaue Flämmchen tanzten vor der Mündung, und der Blutsauger änderte seine Richtung nicht mehr. Die Geschosse huschten wie Insekten dicht über den Boden hinweg, zwei Kugeln erwischten Krishan in Höhe der Knie. Eine schlug schräg in seine Wade, die zweite streifte ihn nur.
    Der Vampir torkelte. Die Einschläge hatten ihn überrascht. Als Mensch wäre er zusammengebrochen, aber nicht als Untoter. Da trieb ihn die mörderische Kraft weiter, und die nackte Gier hielt ihn auf den Beinen. Er wollte es haben, er brauchte es. Sein Körper war leer. Jede Faser dürstete nach dem Lebenssaft.
    Das Geschoß hatte seine Wade zerfetzt, er spürte es jedoch nicht. Es rann kein Blut hervor, nur ein dünner, rosiger Saft, das war alles.
    Raki lag am Boden.
    Er lebte. Er war nur bewußtlos. Dem Biß und dem anschließenden Saugen würde er nicht entkommen können.
    Krishan knurrte. Sein erstes Leben war vergessen. Es gab zwar Erinnerungen, aber auch die würden bald verlöschen, wichtig allein war jetzt der rote Lebenssaft.
    Sein ehemaliger Freund lag auf dem Bauch. Um ihn in die richtige Lage zu bekommen, mußte er den Mann auf den Rücken drehen. Mit beiden Händen faßte er zu. Das Herumwuchten war kein Problem, und er lachte dabei sogar.
    Dann schaute er in Rakis Gesicht. Der Mann sah aus, als läge er in einem tiefen Schlaf. Nur waren seine Augen nicht geschlossen, und Krishan roch etwas, das die dichten Haare des Mannes verströmten. Es war genau der Geruch, der ihn so anmachte, den er liebte, der ihn zur Raserei brachte -Blut eben.
    Der zielsicher geworfene Stein hatte ihn am Kopf getroffen, und auch die dicht wachsenden Haare hatten die Stirnwunde nicht verhindern können. Das Blut verteilte sich in den Haaren und Krishan konnte nicht anders. Er beugte den Kopf nach vorn und streckte dabei die Zunge aus dem Mund.
    Dann leckte er über den Blutstreifen hinweg, so hatte er einen ersten Vorgeschmack auf das herrliche Mahl bekommen.
    Er schnalzte und zog die Lippen zusammen, als er die Tropfen schluckte.
    Wunderbar…
    Sein Kichern war nur in der nächsten Umgebung zu hören. Er verzichtete darauf, ein zweites Mal über die Haut zu lecken und konzentrierte sich auf seine eigentliche Aufgabe.
    Die Oberlippe hatte er weit zurückgezogen. Aus der Zahnreihe schauten die beiden Eckzähne hervor wie kleine, spitze Messer.
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