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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio
Autoren: Jason Dark
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bestätigte die Richtigkeit meiner Angaben. Alles Routine, die ich kannte.
    Man war sehr höflich, stellte keine Fragen und wünschte mir einen guten Flug.
    Nicht nur Geschäftsreisende warteten darauf, die Maschine zu besteigen, ich sah auch Touristen und zwei Familien mit ihren Kindern.
    Eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft. An einem Automaten holte ich mir eine Tasse Kaffee, bevor ich mich auf einem Sitz niederließ.
    In der Nähe saß eine Mutter mit ihrem Kind. Der kleine Junge staunte mich an. Als ich ihm zuzwinkerte, schaute er schnell zur Seite. Es war alles normal, es war alles in Ordnung, llie Durchsagengehörten ebenfalls dazu, und es gab überhaupt keinen Grund für mich, nervös zu sein.
    Ich war es trotzdem.
    Und zwar in dem Moment, als ich die Plastiktasse wegwerfen wollte.
    Irgend etwas störte mich!
    Ich blieb stehen wie eingefroren. Kälte rieselte über meinen Rücken hinweg, mein Herz schlug schneller, was sicherlich nicht an dem schwachen Kaffee lag.
    Warum dieses Gefühl?
    Langsam drehte ich mich um, und meine Augen nahmen nichts Fremdes oder Bedrohliches wahr. Ein Grund zur Beunruhigung war nicht vorhanden, und ich hätte locker und cool sein müssen.
    Das war ich noch vor kurzem gewesen, als ich mit Harry Stahl zusammengesessen hatte.
    Nun nicht mehr…
    Die innere Unruhe wäre für die meisten Menschen vor einem Flug normal gewesen. Viele Passagiere kriegten Herzklopfen oder sogar Schweißausbrüche. Ich sah mich als einen Vielflieger an. Für mich spielte es keine Rolle, ob ich in einen Bus, eine Straßenbahn oder in ein Flugzeug stieg.
    Das Gefühl war da und auch die Reaktion darauf. Ich merkte, wie sich mein Rücken spannte und ich erstarrte.
    Unauffällig blickte ich mich um. Verändert hatte sich nichts. Auf den grauen Stühlen mit der blauen Stoffbespannung saßen noch immer die Passagiere in einer normalen Harmlosigkeit.
    Zwei Kinder liefen durch die Gänge und spielten Flugzeug. Sie hatten die Arme ausgebreitet und heulten wie Düsentriebwerke.
    Hinter mir lachte eine Frau.
    Ich drehte mich um.
    Die Frau war nicht allein. Sie trug einen weit geschnittenen gelben Mantel, darunter ein Kostüm, eine Sonnenbrille, obwohl die Sonne hier nicht schien, und sie wurde von einem Glatzkopf begleitet, der kleiner war als sie und ihr Bordease schleppte, das ziemlich schwer zu sein schien.
    Waren es die beiden, die dieses Gefühl in mir hatten aufsteigen lassen?
    Ich wollte daran nicht glauben, denn es konzentrierte sich nicht auf Personen, es war einfach da. Es war wie ein unsichtbarer Nebel, der mich umringte, und wäre ich ängstlich gewesen, hätte ich möglicherweise nicht die Maschine bestiegen. Ich konnte dieses Gefühl durchaus als eine Warnung verstehen, doch in diesem Fall wollte und mußte ich sie ignorieren. Wenn nur ich gewisse Dinge spürte, dann waren sie möglicherweise auf mich fixiert, dann konnte es einem meiner zahlreichen Feinde gelungen sein, auf diesem unkonventionellen Weg Kontakt zu mir aufgenommen zu haben.
    Ich ging einmal durch den Raum, behielt aber die Frau im gelben Mantel und ihren Begleiter im Auge. Beide setzten sich, und die Frau strich durch ihre dunkle Haarmähne, die einfach zu schwarz war, um nicht gefärbt zu sein. Die Frau streckte ihre Beine aus, flüsterte dem glatzköpfigen Begleiter etwas zu, und der eilte los, um ihr einen Kaffee zu holen.
    Ich wartete und hatte mich ebenfalls wieder gesetzt. Allmählich füllte sich der Raum. Das Personal erschien bereits am Ausgang, um die Bordkarten zu kontrollieren.
    Nichts Besonderes.
    Dennoch klopfte mein Herz schneller. Es rieselte auch etwas durch meine Adern, was kalt und warm zugleich war. Das Gefühl war nicht zu beschreiben, es kribbelte in meinen Fingern, und den Füßen. Es verstärkte sich, je näher der Zeitpunkt des Starts rückte.
    Sollte ich überhaupt fliegen?
    Der Gong ertönte, der erste Aufruf. Die Maschine war startklar, wir konnten die Maschine betreten.
    Als drittletzter zeigte ich meine Bordkarte vor. Ein junger Mann lächelte und wünschte einen guten Flug.
    Durch den Andockschlauch schritt ich auf die Maschine zu. Im Innern der Maschine herrschte noch der übliche Trubel. Ich ging durch die erste Klasse, wo die Frau im gelben Mantel mit ihrem Begleiter bereits die Plätze eingenommen hatten. Den Mantel trug sie nicht mehr, dafür ein schwarzweiß kariertes Kostüm. Die Jacke war tailliert geschnitten, der Rock ziemlich kurz.
    Sie schaute nicht hoch, als ich an ihr vorbeiging, im
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