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0868 - Aufbruch der BASIS

Titel: 0868 - Aufbruch der BASIS
Autoren: Unbekannt
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das Register inspizierte. Er spürte Unruhe in der Umgebung des Registers. Er wartete, um zu sehen, ob diese Unruhe womöglich bedeutete, daß alsbald eine Eins in dem Register erscheinen würde. Statt dessen gab es eine wirre Sequenz völlig unerklärlicher Ereignisse.
    Das Register nahm rasch nacheinander mehrere Werte an, die Dargist rein gar nichts bedeuteten, weil sie weder lnoch 0 waren. Er wartete ab. Die Unruhe legte sich allmählich, und als Dargist wieder nachschaute, enthielt das Register eine Null.
    Dargist aber wußte, daß die Eins, wenn sie jemals im Register erschien, für immer dort sein würde. Er hatte also das Durcheinander, dessen Zeuge er soeben geworden war, unbeachtet zu lassen und weiterhin zu warten.
    Weit von dem Ort entfernt, an dem sich der Kollektor befand, beschwerte sich eine ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit mürrische Marboo gegenüber ihrem Mann: „Der verdammte Computer schlägt und tritt mit Armen und Beinen, wenn man an seine Basisprogrammierung heranwill! Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll!"
    Walik Kauk war weit entfernt, die Sorge seiner Frau sonderlich ernst zu nehmen. Allerdings kannte er Marboos Gewohnheit, sich in ein Problem zu verbeißen und nicht eher loszulassen, als bis sie es gelöst hatte. Bisher hatten die Lösungen dank Marboos Sachkenntnis nicht lange auf sich warten lassen. Hier aber schien sie sich auf etwas eingelassen zu haben, das ihrer Findigkeit trotzte.
    „Sag mir, warum dich das so ärgert!" forderte Walik sie auf.
    „Weil es ungewöhnlich ist!" antwortete sie. „Ich leite die Gruppe Peripherierechner. Die Identität aller Mitglieder der Gruppe, also auch meine, ist dem Bordrechner mitgeteilt worden. Der Bordrechner hat die Kennungen wiederum an die Peripherie weitergeleitet. Wenn ich, als die Leiterin der Gruppe, nicht zu den privilegierten Benutzern der Peripherierechner zähle, dann möchte ich wissen, wer sonst dazugehört!"
    „Gibt der Rechner eine Erklärung für sein Verhalten?"
    „Nicht wirklich. Er sagt, in die unterste Ebene der Systemprogrammierung sei aus Sicherheitsgründen kein Eingriff möglich. Das ist eine Feststellung, aber keine Erklärung!"
    „Sie genügt dir nicht?"
    „Nein!" antwortete Marboo schroff.
    „Bei Bordrechnern ist es normalerweise aber üblich, daß die hardwarenahe Programmierung von außen her nicht angetastet werden kann, nicht wahr?"
    „Bei Bordrechnern, ja! Da ist einfach das Risiko zu groß, daß jemand einen dummen Fehler macht und dadurch das ganze Steuersystem über den Haufen wirft. Aber ein Peripherierechner ist kein Bordrechner! Die Maschinen der Peripherie sind für ganz gewöhnliche Dienstleistungen gedacht. Auf Peripherierechnern soll man Speisepläne zusammenstellen und Simulationsspiele fahren können. Eine Peripheriemaschine spielt Schach, macht Arbeitszeitabrechnungen, steuert das Unterhaltungsprogramm, entziffert Kryptogramme, sucht Filmspulen aus der Bibliothek..."
    „Keine kritischen Anwendungen", fiel Walik ihr ins Wort. „Das willst du doch sagen, nicht?"
    Marboo wiegte den Kopf hin und her.
    „Nicht direkt. Es wäre schon ziemlich kritisch, wenn die Arbeitszeitdatei plötzlich verlorengingen und sich niemand mehr daran erinnern könnte, daß Paul Zwiesel in der vergangenen Woche dreißig Überstunden eingelegt hat. Aber dagegen sichern wir uns mit redundanter Aufzeichnung. Und in einem hast du natürlich recht: So kritisch, wie wenn ein Raumschiff die Orientierung verliert, weil der Bordrechner spinnt, ist das natürlich nicht!"
    Walik griff nach ihrer Hand. Er lächelte.
    „Also schön", sagte er. „Wir haben das Vorfeld geklärt. Deine Peripherierechner tun etwas, worüber du dich ärgerst. Ich kenne dich. Du fühlst dich nicht etwa in deinem Stolz verletzt, weil eine Maschine dich nicht als privilegierten Benutzer anerkennt. Dich stört etwas anderes. Willst du mir sagen, was es ist?"
    Marboo machte ein unglückliches Gesicht.
    „Wenn ich das nur wüßte", klagte sie. „Manchmal denke ich mir, ob NATHAN uns womöglich einen Trick spielen will, weißt du? Immerhin - in der jüngsten Vergangenheit war er nicht immer der Zuverlässigste."
    Walik war ziemlich nachdenklich geworden.
    „Ich kenne mich in deinem Metier nicht gut genug aus, um dir Ratschläge zu geben", sagte er schließlich. „Aber es scheint mir, daß du, wenn du einen ernsthaften und vor allen Dingen begründeten Verdacht hast, Payne Hamiller in Kenntnis setzen solltest."
    Marboo machte eine wegwerfende
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