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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis
Autoren: Unbekannt
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Begrüßung lautete: „Es tut mir leid, daß ich derart unangemeldet mitten in Ihre Tätigkeit hineinplatze. Ich muß gestehen, daß mich die Neugierde hier herbringt."
    Sein Blick richtete sich auf Payne Hamiller.
    „Dabei hat es mir der Terranische Rat für Wissenschaften nicht eben leicht gemacht, bis zum Ziel meiner Neugierde vorzustoßen", fuhr er fort. „Aufgrund seiner Anweisung sind sämtliche Zufahrtswege zur BASIS blockiert."
    Payne Hamiller hatte sich längst wieder in der Gewalt.
    „Verzeihung, Sir", bat er: „Ich konnte nicht ahnen, daß Sie auf dem Weg hierher waren. Meine Anweisung war als reine Vorsichtsmaßnahme gedacht. Noch wissen wir nicht, was es mit der BASIS auf sich hat..."
    Julian Tifflor winkte ab.
    „Schon gut, Hamiller. Ich verstehe. Ich sehe, Sie haben sich eine ziemlich illustre Grup-pe von Mitarbeitern ausgesucht. Einige der Herrschaften kenne ich. Ich zweifle nicht, daß die Qualifikationen der übrigen ebenso hervorragend sind."
    „Ich habe mich bemüht", erklärte Payne Hamiller, „diejenigen Fachleute zusammenzubringen, die mir hier am ehesten helfen können."
    Tifflor nickte.
    „Sie haben, wie ich sehe, eine vorzügliche Auswahl getroffen", sagte er.
    Das klang harmlos genug, empfand Hamiller. Warum aber befand sich Julian Tifflor an Bord der BASIS? Was hatte ihn zu diesem ungewöhnlichen Schritt veranlaßt? War er mißtrauisch geworden? Wodurch?
    „Außer meiner Neugierde", begann Tifflor von neuem, „gibt es noch einen zweiten Grund für meine Anwesenheit. Ich fürchte, ich muß den Terranischen Rat für Wissenschaften ein paar Stunden lang von hier entführen. In den letzten Stunden hat es im Bereich seines Amtes eine Reihe von Ereignissen gegeben, die an sich nicht besonders wichtig sind, aber trotzdem der Einflußnahme des Rates bedürfen."
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Sir", beeilte sich Payne Hamiller zu erklären.
    „Bitten Sie einen dieser Herren, mit uns zu kommen", forderte Julian Tifflor ihn auf.
    „Falls sich die Sache in die Länge ziehen sollte, kann er mit dem Boot zur BASIS zurückkehren. Sie folgen dann später in einem anderen Fahrzeug."
    Payne Hamillers Wahl fiel auf Naren Palov. Er war nicht nur der, der ihm an nächsten stand, sondern auch derjenige, dem man am ehesten zugetraut hätte, daß er während Hamillers und Tifflors Abwesenheit den törichten Versuch unternahm, die BASIS auf eige-ne Faust zu entführen.
     
    *
     
    Sie kehrten zur Oberfläche der BASIS zurück. Payne Hamiller fragte sich, wie Tifflor an Bord gekommen sein mochte. Aber er stellte keine Frage. Auf dem Weg und später an Bord des Bootes ging die Unterhaltung um nichtssagende Dinge. Julian Tifflor gab sich freundlich und ließ mit keinem Deut erkennen, daß er Mißtrauen geschöpft hatte.
    Das Boot landete in einem der Hangars der Lunar Emergency Operations. Naren Palov wurde höflich aufgefordert, sich das Warten nicht zu lang werden zu lassen. Inzwischen führte Julian Tifflor den Terranischen Rat für Wissenschaften in einen Konferenzraum, den Red-fern sonst für seine Stabsbesprechungen benützte.
    Als sich die Tür geschlossen hatte, lachte Tifflor plötzlich hell auf.
    „Mein Gott, Hamiller, kommen Sie nie auf den Verdacht, daß ich an solchem Theaterspiel Spaß habe! Aber die Sache betrifft Sie persönlich, also mußte ich Sie an einen Ort bringen, wo uns garantiert niemand zuhören kann!"
    Payne Hamiller erschrak.
    „Worum geht es, Sir?" fragte er.
    „Hier - lesen Sie!"
    Mit diesen Worten reichte ihm Julian Tifflor eine Kopie des Radiogramms, das er am Tag zuvor erhalten hatte. Payne Hamiller las. Tifflor sah, wie die Hand des Wissenschaft-lers zitterte, und sein Gesicht eine unnatürlich graue Färbung annahm.
    „Um Himmels willen!" stieß er entsetzt hervor. „Sie werden so etwas ... doch nicht ernst nehmen?!"
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Selbstverständlich nicht. Ich selbst, der Oberste Terranische Rat und sein Kabinett ha-ben nicht den geringsten Zweifel an Ihrer Integrität. Was uns verwundert, ist in erster Li-nie, daß es jemand zu geben scheint, der Sie in Schwierigkeiten bringen möchte. Sie wa-ren uns immer als der Mann erschienen, der keinen Feind hat."
    Payne Hamiller ließ sich ächzend in einem der Sessel nieder. In diesem Augenblick machte er den Eindruck eines gebrochenen Mannes. Julian Tifflor fragte sich, ob es nicht besser gewesen wäre, in dieser Angelegenheit etwas behutsamer vorzugehen. Er hatte Hamillers Empfindsamkeit
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