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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners
Autoren: Unbekannt
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diese Weise bereits außer Gefecht gesetzt worden, die anderen, fürchte ich, werden ihr Schicksal bald teilen. Casey, zum Beispiel, dürfte in ungefähr drei Wochen an der Reihe sein - wenn mir nicht vorher noch eine brauchbare Lösung einfällt."
    „Ihnen wird bestimmt irgend etwas einfallen", sagte Langur zuversichtlich. „Ich danke Ihnen nochmals."
    Er verschwand im Korridor. Louisyan war eine ganze Weile still, dann sagte er, ohne mich dabei anzusehen: „Also gut, zum Teufel! Geh ihm nach, Casey!"
     
    *
     
    Ich holte Langur kurz vor dem Antigravschacht zum Mitteldeck ein. Seine Sinnesorgane schienen in allen Richtungen zu funktionieren, denn er hatte mich bereits entdeckt, bevor ich ihn erreichte.
    „Ich bin Ihnen zugeteilt, Sir!" verkündete ich. „Louisyan ist einverstanden, daß ich bei Ihnen bleibe. Ich erwarte Ihre Befehle."
    „Sie sind Casey, nicht wahr?" pfiff er.
    „Ja, aber siezen Sie mich bitte nicht. Das ist Robotern gegenüber unüblich."
    „Angenommen, ich bin selbst ein Roboter", unterstellte Langur. „Dann wäre es doch nicht angebracht, daß Sie mich 'Sir' nennen und ich Sie duze."
    Das war ziemlich verwirrend, ich wußte nicht, was ich dazu sagen sollte.
    „Ich werde Sie Casey nennen und siezen", entschied Langur. „Bis zur Klärung der Dinge."
    „Aber Sie gestatten doch, daß ich 'Sie' zu Ihnen sage?" fragte ich bestürzt.
    „Meinetwegen", stimmte der Forscher zu. „Aber das 'Sir' bleibt weg, verstanden?"
    Er zog eine silberne Kugel aus einer Gürteltasche und hielt sie mir entgegen.
    „Das ist Casey, LOGIKOR! Er ist ein Roboter und wird die nächste Zeit in unserer unmittelbaren Nähe verbringen."
    „Und wozu?" erkundigte sich LOGIKOR.
    „Er kann vielleicht herausfinden, ob ich ein Roboter bin."
    „Wenn ich das nicht konnte, wird er es in keinem Fall schaffen", erklärte LOGIKOR. Er schien einen Konkurrenten in mir zu sehen. Ich hatte den Eindruck, daß ich mir ungewollt einen Feind geschaffen hatte, obwohl das für einen Roboter sehr schwer zu beurteilen ist. Langur wirkte durch das Verhalten seines Rechners wenig beeindruckt, wahrscheinlich war er derartige Respektlosigkeiten von ihm gewöhnt. Er steckte LOGIKOR in die Tasche zurück.
    „Ich bin auf dem Weg in die Zentrale", erklärte Langur. „Dort werde ich als Vertreter der Forscher der Kaiserin von Therm an der von Perry Rhodan anberaumten Konferenz teilnehmen. Sie werden mich begleiten, Casey."
    „Das ist gegen meinen Status! Ich meine, daß ich in der Zentrale nichts zu suchen habe."
    Langur wedelte mit seinen Sinnesorganen.
    „Ihr Status ist geändert", sagte er lakonisch, sprang mit allen Vieren ab und segelte in den Antigravschacht hinein. Ich folgte ihm, aber meine Gedanken waren bei Louisyan.
    Gerade hatte ich festgestellt, daß ich seine Nähe vermißte. In der Höhe des Mitteldecks verließen wir den Antigravschacht und benutzten den direkten Weg zur Zentrale. Als wir dort eintraten, sah ich auf einen Blick, daß alle Verantwortlichen der SOL hier versammelt waren.
    Die Konferenz hatte noch nicht begonnen, die Teilnehmer standen in kleinen Gruppen herum und diskutierten miteinander. Ich registrierte, daß die Gespräche verstummten. Nach und nach blickten alle Anwesenden in unsere Richtung.
    Douc Langur stellte sich vor mich, als müßte er mich vor den anderen beschützen.
    „Das ist Casey", pfiff er in die Zentrale hinein. „Er und ich sind eine kooperative Gemeinschaft."
    Ein braunhäutiger Mann mit schwarzen gelockten Haaren trat uns entgegen. Ich erkannte ihn sofort.
    „Was haben Sie vor, Douc Langur?" fragte Joscan Hellmut, der Sprecher der Solgeborenen.
    „Es geht um meine Identität! Ich folge dem Vorschlag ..."
    „Er tut es mit meiner Erlaubnis!" rief jemand mit harter Stimme dazwischen. Ich drehte mich in die Richtung des Sprechers und sah Perry Rhodan, der bei einer Gruppe von Wissenschaftlern gestanden und mit ihnen geredet hatte.
    „Wir wollen uns aber nicht mit diesen Nebensächlichkeiten beschäftigen", fuhr er fort. Er machte einen nervösen Eindruck. Wahrscheinlich hatte ihn die lange Wartezeit im Ortungsschutz der blauen Sonne ungeduldig gemacht. Wir schrieben den 27. März 3584, das bedeutete, daß wir seit unserer Flucht aus dem Varben-Nest vor dreieinhalb Monaten untätig geblieben waren. Es gelang Perry Rhodan mühelos, die Aufmerksamkeit von Douc Langur und mir auf sich zu lenken.
    Kein Wunder! dachte ich. Schließlich hing von seinen Worten das Schicksal der Besatzung ab. Ich
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