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0828 - Der Henker des Herzogs

0828 - Der Henker des Herzogs

Titel: 0828 - Der Henker des Herzogs
Autoren: Jason Dark
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zurückgekehrt, wie auch immer. Vielleicht war er auch nicht weg.« Sie hob die Schultern und schaute zu Boden.
    Sheila war dicht hinter ihre Bekannte getreten. »Wenn Sie nicht wollen, Bea, dann bleiben Sie hier zurück. Beschreiben Sie uns den Weg, wir werden dann allein gehen.«
    »Nein, nein, auf keinen Fall. Ich suche mit Ihnen. Das muss ich doch. Es geht ja nicht um Sie.«
    »Wir packen es.« Sheila hoffte sehr, der Frau Mut gemacht zu haben. Zumindest setzte Bea Quentin ihren Weg fort, begleitet von ihren beiden Schatten.
    Auf dem Weg zum Ziel zog Bea eine Schublade auf und holte einen kleinen Schlüssel hervor. Mit ihm öffnete sie die Tür zum Keller. Sie befand sich in einem Bereich des Hauses, der von den Quentins zwar renoviert, aber nicht umgebaut worden war. Die Decke war so niedrig, dass Bill den Kopf etwas einziehen musste. Eine neue Kellertür, die nicht knarrte, wurde von Bea geöffnet. Sie schaltete sofort das Licht ein, das über eine alte Treppe floss, die aus Steinen bestand. Ein Geländer schimmerte blank, und Bea Quentin musste sich daran festhalten, als sie vorging. Sheila und Bill blieben hinter ihr. Nur ihre Tritte und ihr Atem waren zu hören. Bill versuchte, etwas von der Atmosphäre aufzunehmen, die in dieser Umgebung herrschte.
    Oft genug gelang es ihm, zu spüren, wenn etwas nicht stimmte.
    Zwar waren seine Sinne für Gefahren nicht so gut entwickelt wie die seines Freundes John Sinclair, aber auf seinen siebten Sinn konnte er sich schon verlassen. Gefahren lauerten hier nicht. Er stieg in einen ganz normalen Keller hinab.
    Vor der Treppe blieben sie zusammen stehen. Eine feuchte Kühle umgab sie. Sie war wie ein großes Tuch, das sich auf alle herabgesenkt hatte und sie umschloss. Die Wände schimmerten nass. An manchen Stellen rannen sogar Tropfen nach unten und sammelten sich am Boden zu kleinen Lachen. Die Lampen waren durch eine Isolierungsschicht geschützt, und Bea meinte, dass sie vorhatten, den Keller als nächstes zu renovieren. »Er hat es wirklich nötig.«
    »Wo haben Sie denn die Schreie gehört?« fragte Sheila.
    »Hier unten.«
    »Okay, ich meine den Raum. Oderhaben Sie die Rufe nicht lokalisieren können?«
    »Nein«, gab sie flüsternd zur Antwort. »Ich habe mich auch gar nicht herabgetraut. Es war einfach zu schlimm. Außerdem musste ich mich um Iris kümmern.«
    »Wenn das so ist, werden wir ihn durchsuchen«, sagte Bill. »Eine Taschenlampe brauchen wir nicht.« Er schaute sich um. »Das Licht scheint jeden Winkel zu erreichen.«
    »Das stimmt«, bestätigte Bea.
    »Bleibt ihr mal hier zurück«, schlug der Reporter vor. »Ich schaue mich zunächst allein um.«
    »Aber gib Acht.«
    Bill tätschelte Sheilas Wange. »Du weißt doch, dass ich die Vorsicht in Person bin.«
    »Klar.« Sheila schnitt eine Grimasse.
    Bill hatte sich schon zuvor umgeschaut. Ein ziemlich breiter Gang, der tiefer in den Keller hineinführte, erweckte sein Interesse. An der rechten Seite befand sich die graue Mauer, an der linken sah er einige Türen, hinter denen Räume oder auch Verliese lagen. Durch manche Türen konnte er schauen, weil sie nur aus Latten bestanden, zwischen denen es genügend freie Lücken gab. In den Räumen dahinter war kaum etwas zu erkennen, das Licht erreichte sie nicht.
    Und wenn doch, dann waren die Gegenstände mehr als schattenhaft.
    Der Gang machte einen Knick. Links ging es weiter. Bill wunderte sich schon, wie tief der Keller war. Er blieb vor dem Knick stehen, peilte in den Gang hinein, unter dessen Decke nur eine trübe Glühbirne mehr schlecht als recht ihr Licht verbreitete. Immerhin reichte es aus, um eine Tür zu sehen.
    Die war anders.
    Sie war wuchtig, und sie war neu. Das helle Holz hatte noch nicht die schmutzige Patina des Alters angenommen, und für Bill stand plötzlich fest, dass hinter dieser Tür das Geheimnis des Kellers lag.
    Dass sich dort die Person versteckte, deren Schreie oder Geräusche Bea Quentin gehört hatte.
    Jetzt aber blieb sie stumm. Kein Schreien, kein Jammern, es war nichts zu hören.
    Bill bewegte sich mit leisen Schritten auf die Tür zu. Von den Frauen hörte er ebenfalls nichts. Er war froh, dass sie sich still verhielten, so konnte er sich auf andere Dinge konzentrieren.
    Direkt vor der Tür blieb er stehen. Auch wenn er sich das Holz aus der Nähe anschaute, es gelang ihm nicht, ein Loch oder eine Ritze zu entdecken. Die Tür war dicht, und sie schloss dicht.
    Und doch lauerte jemand hinter ihr.
    Bill nahm sich vor,
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