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0820 - Horror-Baby

0820 - Horror-Baby

Titel: 0820 - Horror-Baby
Autoren: Jason Dark
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sollte richtig treffen.
    Inzwischen hatte sich auch Susan an das Spiel gewöhnt, und der Ehrgeiz hatte sie gepackt.
    Wuchtig schoss Mario den Ball. Er war leicht, eigentlich zu leicht, um ihn als Fußball zu benutzen. Durch die Wucht driftete er nicht nur ab, auch seine Höhe änderte sich. Er jagte nicht durch das Tor, sondern prallte gegen das linke Ende des Klettergerüstes. Er prallte ab, tickte kurz vor einem Busch noch einmal auf, hatte aber noch soviel Schwung, dass der Sand ihn nicht stoppen konnte und er in die Büsche hineinrollte.
    Susan lachte.
    »Hol ihn zurück!« rief sie.
    »Nein, mach du!«
    »Ich nicht.«
    »Dann spiele ich nicht mehr.«
    Das wollte Susan auch nicht, denn sie hatte gemerkt, dass Mario gar nicht so gut war. Sie würde das Spiel gewinnen, und deshalb nickte sie auch. »Ich werde den Ball holen, aber bei den nächsten Malen nicht, wenn du im Tor stehst.«
    »Ja, ist schon gut.«
    Susan verließ das »Tor«. Sie lief durch den weichen Sand und hob die Füße sehr hoch, weil schon genug von dem Zeug in ihre Schuhe gedrungen war und kratzte.
    Sie entdeckte den Ball nicht. Er war in eine Lücke gerollt, und diese Lücke schien sich wieder hinter ihm geschlossen zu haben.
    Susan runzelte die Stirn.
    Ihr war plötzlich komisch zu Mute.
    Hinter ihr lag der Spielplatz, wo auch die Mütter noch saßen und sich unterhielten. Ihre Stimmen hörte sie auch, aber sie kamen ihr seltsam weit entfernt vor.
    Und vor ihr? Was war da?
    Die normale Umrandung des Spielplatzes und die Büsche.
    Dort war der Ball hineingerollt.
    Susan ging noch zwei Schritte vor, bis sie den Buschrand erreicht hatte.
    »Findest du ihn nicht? Bist du blind?« höhnte Mario.
    Susan ärgerte sich über die Frage. Sie wollte nicht für blind oder doof gehalten werden. Wütend drehte sie sich um. »Selber blind, du Blödmann!«
    »Geh doch schon!«
    »Das mache ich auch.« Sie ging, obwohl sie plötzlich Furcht hatte.
    Dieses Buschwerk machte ihr Angst, und sie glaubte auch, ein Zischen aus dem Schatten zu hören.
    Erst jetzt sah sie die schmale Lücke, in die sie hineingehen musste. Sie war wirklich sehr eng, Susan drückte Zweige zur Seite, und sie dachte daran, dass sie dieses Schlupfloch ja kannte. Die Kinder selbst hatten es geschaffen, weil sie oft einen kürzeren Weg nehmen wollten.
    Susan duckte sich noch tiefer. »Ich kriege den Ball«, flüsterte sie, »dann schieß ich ihn ganz weit weg.«
    Sie sah ihn.
    Er lag nicht weit entfernt auf dem Boden. Inmitten des schattigen Dämmerns wirkte er wie ein heller Fleck, aber das Mädchen hatte plötzlich keine Augen mehr für den Ball, es interessierte sich für den Gegenstand, der daneben stand.
    Es war ein Kinderwagen!
    Susan schluckte. Damit kam sie nicht zurecht. Hinter ihrer Stirn rasten die Gedanken. Sie strich durch ihr blondes Haar und dachte darüber nach, wie es kam, dass dieser Kinderwagen genau an diesem Fleck stand. Es gab für sie nur eine Lösung.
    Er musste vergessen worden sein.
    Aber wer vergaß schon einen Kinderwagen? Das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Außerdem musste so etwas auffallen.
    Es war still in ihrer Umgebung, bis sie plötzlich durch ein Geräusch erschreckt wurde.
    Es war ein scharfes Zischen, und es war aus dem Kinderwagen gedrungen.
    Susan bekam es nicht mit der Angst zu tun. Sie dachte nur daran, dass da noch ein Baby im Wagen liegen musste, ebenfalls vergessen von der Rabenmutter. Die Kleine mit den blonden Haaren gehörte zu den fürsorglichen Kindern. Sie war schon größer, und sie wollte sich deshalb umdas kleine Kind kümmern. Sie wollte den Wagen aus der Lücke auf den Spielplatz fahren und ihn den anderen dort sitzenden Müttern zeigen. Vielleicht wussten sie, wem er gehörte.
    Susan musste nur noch einen Schritt nach vorn gehen, um den breiten Griff anfassen zu können. Ihre rechte Hand legte sich um die Stange – und zuckte wieder zurück! Gleichzeitig stieß das Mädchen einen leisen Schrei aus, denn der Griff war eiskalt gewesen, und als sie auf ihre Handfläche schaute, da sah sie, dass sich auf der Haut kleine Blasen gebildet hatten.
    Wie damals, als sie sich die Hand am Ofen verbrannt hatte. Aber das war doch so kalt gewesen.
    Susan hätte spätestens jetzt weglaufen müssen, das tat sie nicht.
    Sie dachte zu sehr an das Kind im Wagen und auch daran, dass es in der Kälte frieren würde.
    Von der Seite her trat sie vorsichtig an den Kinderwagen heran.
    Bevor sie einen Blick hineinwerfen konnte, berührte sie mit der
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