Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0818 - Lilith, der Teufel und ich

0818 - Lilith, der Teufel und ich

Titel: 0818 - Lilith, der Teufel und ich
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sie sind der Fachmann, Herr Sinclair.«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Langsam. Auch für mich gibt es Grenzen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Sie sich nicht zutrauen, den Fall zu lösen?«
    »Davon habe ich nicht gesprochen, Herr Gericke, keine Sorge. Aber wir sprechen nur immer von Harry Stahl. Es war noch eine zweite Person dabei, die sich ungewöhnlich verhielt. Das ist mein Freund und Kollege Suko. Er hat mich niedergeschlagen«
    »Stimmt. Ich entschuldige mich schon im voraus für meine folgende Bemerkung. Aus dieser Sache möchte ich mich so weit wie möglich heraushalten. Sie kennen Ihren Freund besser, für michist er ein Neutrum. Also müssten Sie nach einer Erklärung für sein Verhalten suchen.«
    »Irrtum, Herr Gericke. Wir können den einen Fall nicht von dem anderen trennen. Was mit Harry Stahl geschehen ist, ist auch mit Suko geschehen, davon gehe ich jedenfalls aus. Nur hat es ihn nicht so stark getroffen wie Ihren Kollegen.«
    Ludwig Gericke überlegte. Er rückte die Brille zurecht und fragte dann: »Was oder wer hat ihn getroffen?«
    Ich legte meine Stirn in Falten. »Sie werden vielleicht enttäuscht sein, aber ich weiß es nicht. Ich kann nur von einer anderen Kraft sprechen, das ist alles.«
    »Sehr vage.«
    »Richtig.« Ich hob die Schultern. »Bei unseren ersten Treffen habe ich schon einiges angedeutet, und ich gebe zu, dass sich nichts daran geändert hat.«
    Der Oberkommissar spielte mit seiner Kaffeetasse. Er schob sie auf dem Unterteller hin und her und lauschte den kratzigen Geräuschen. »Wissen Sie, ich bin ein rational denkender Mensch. Was Sie da von irgendwelchen Urdämonen haben durchklingen lassen, das konnte ich zwar akzeptieren, aber es hat nicht ausgereicht, um es zu begreifen. Ich komme damit nicht zurecht, wie Sie sich sicherlich denken können.«
    »Das ist mir klar.«
    Er hob die Schultern. »Der Teufel, die Hölle, Dämonen… meine Güte, das ist alles so weit entfernt. Das ist der reinste Kinderkram für mich.« Er sprach schnell weiter, als er den Unwillen in meinem Gesicht sah. »Kinderkram insofern, als dass man uns früher damit immer Angst eingejagt hat.«
    »Sie müssen die Magie akzeptieren.«
    Er nickte wieder, hob aber die Schultern. »Dennoch dreht sich alles um Harry Stahl. Können Sie mittlerweile begreifen, weshalb er sich in sein Büro gesetzt hat, um sich verhaften zu lassen? Gerade von ihm hätte ich eine andere Reaktion erwartet, wo er doch alle Tricks und Kniffe kennt. Ihm ist die Funktion des gesamten Polizeiapparates bekannt. Wie alles in diesem Fall widerspricht es jeglicher Logik.«
    »Sie haben Recht.«
    »Er… er … mein Gott, er war völlig überrascht, als wir herkamen und ihm die Handschellen anlegten. Er wehrte sich nicht, er protestierte nicht, denn er war viel zu überrascht und konnte nicht fassen, dass wir ihn als einen Mörder suchten. Wissen Sie, was ich meine, Herr Sinclair? Er weiß gar nichts davon. Er erinnert sich nicht an seine Tat.«
    »Genau das ist es.«
    »Er war nicht mehr er selbst?«
    »Eben.«
    »Können wir ihn dann überhaupt zur Verantwortung ziehen?«
    »Bisher hat die Presse noch nichts davon erfahren«, sagte ich. »Es wird sich aber nicht vermeiden lassen. Für den Mord gab es zahlreiche Zeugen. Sie werden reagieren müssen. Auch wenn Harry Stahl unschuldig sein sollte. Ich denke nicht, dass Sie ihn auch weiterhin als Kollegen beschäftigen können.«
    »Das befürchte ich auch. Der Druck von außen wird zunehmen. Und wer würde die Erklärung akzeptieren?«
    »Kaum jemand, der sich nicht auskennt.«
    »Eben. Dazu zähle ich auch die meisten meiner Kollegen. Hinzu kommt, dass wir erst am Beginn stehen. Auch Sie können nicht garantieren, dass sich die fremde Kraft zurückgezogen hat, Herr Sinclair. Das… das glaubt Ihnen kein Mensch.«
    »Stimmt, sie ist noch da.«
    »Und was wollen Sie nun dagegen unternehmen?«
    Ich schwieg, obwohl ich so etwas wie eine Antwort schon in meinem Gehirn formulierte. Zweimal hatte Asmodis versucht, mich vor seinen Karren zu spannen. Ich hatte beide Male abgelehnt.
    Wenn er es jetzt ein drittes Mal versuchte, wusste ich nicht genau, wie ich mich verhalten sollte. Möglicherweise war es besser, über den eigenen Schatten zu springen und einen zeitlich begrenzten Pakt mit ihm zu schließen. Natürlich wäre das fatal, aber Lilith und damit Luzifers Tränenbecher stellten eine große Gefahr dar.
    »Keine Antwort?«
    Ich lächelte bitter. »Sagen wir so, sie ist noch nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher