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0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

Titel: 0803 - Im Folter-Keller des Vampirs
Autoren: Volker Krämer
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den Schwarzen Familien ungeheuer stärken.
    Viele hatten es schon versucht, doch ihm würde es heute gelingen. Bei seinen bisherigen Kämpfen gegen Zamorra und seine Helfer hatte der Vampirdämon den Kürzeren gezogen - immer hatten sie es in letzter Sekunde geschafft, sich seiner Kraft und Größe zu entziehen. Hier jedoch waren sie auf seinem Territorium, seinem Gebiet uneingeschränkter Kontrolle.
    Sarkana gab seinen Schergen die entsprechenden Befehle. Mit dem Rest hatte er nun nichts mehr zu tun. Er musste nur darauf warten, dass man ihm die Köpfe der Menschen vor seinen Thron legte.
    Auf einen der Köpfe aber freute er sich am meisten: die Kleine… ihr Leben war nun sicher bereits beendet. Die Schwester dieses Bildhauers war durstig, sehr durstig sogar.
    Er gierte danach, Khira Stolt endlich in die Augen sehen zu können, ohne dabei um seine Existenz fürchten zu müssen.
    Die Gefahr bestand nun nicht mehr, denn tote Augen weinten keine Tränen…
    ***
    Nicole Duval hatte den Moment der Trennung von Zamorra und Artimus vorhergesehen. Zu stark hatte dieser seltsame Pfad auf die drei Menschen eingewirkt.
    Seit Stunden lief sie nun durch diese Gänge, die allesamt aussahen, als wären sie die Kanäle eines überdimensionalen Holzwurms. Der hätte dann jedoch auf Felsgestein stehen müssen, denn daraus bestand hier alles: Wände, Decke und Boden. Einfach alles.
    Mehrfach hatte Nicole gequältes Stöhnen vernommen, und Schreie… doch bislang war ihr keine Menschenseele begegnet. Menschenseele war ganz sicher auch nicht der korrekte Begriff, denn ihr war klar, dass sie sich in der Hölle befand.
    Diese Abteilung allerdings war ihr bislang jedoch vollkommen unbekannt gewesen. Nicole kannte die Eigenarten der Höllengefilde, daher wunderte sie sich nicht über die extremen Temperaturunterschiede, die hier herrschten. Vor wenigen Minuten hatte sie vor Kälte gezittert, nun lief ihr der Schweiß in Bächen am Körper hinunter.
    Zumindest ab und an gab es bei ihrem Marsch durch die endlosen und verwinkelten Gänge so etwas wie eine Abwechslung. Gut getarnte Kammern und beeindruckend große Säle, die jedoch ebenfalls vollkommen leer waren. Wenn sie tatsächlich im Machtbereich Sarkanas gelandet war, dann hatte die alte Fledermaus aber gewaltigen Bedarf an guten Innenarchitekten, denn mit dieser jammervollen Öde war kein Staat zu machen.
    Die letzten Minuten jedoch wurde die Französin immer unruhiger. Sie spürte, das sie sich dem Zentrum dieser Anlage näherte. Vielleicht war es Sarkanas Präsenz, die ihre Sinne anschlagen ließ. Nicoles Spürsinn für dunkelmagische Kräfte war nicht mit dem Khiras zu vergleichen, die auf jede noch so winzige Spur von vampirischem Potential anschlug. Nicole Duval verdankte ihren Sinn der Tatsache, dass sie vor langer Zeit mit Schwarzem Blut infiziert gewesen war. Das war viele Jahre her, doch dieses Erbe war ihr geblieben.
    Alles hier war schwarzmagisch vollgesogen, und dennoch war es ihr, als käme sie der Keimzelle dieses Irrgartens Schritt für Schritt näher.
    Der Gang vor Nicole gabelte sich in zwei Richtungen, und die Französin entschied sich nach links zu gehen. Überrascht sprang sie einen Schritt zurück - vor ihr war plötzlich nichts weiter als die geschlossene Felswand zu sehen. Nur der Weg nach rechts war nach wie vor da.
    So nicht, alter Blutegel… Nicole war nicht bereit, Sarkanas Spielchen mit zu spielen. Deutlicher hatte er nicht zeigen können, dass er sie in eine ganz bestimmte Richtung lenken wollte. Und am Ende dieses Weges würden dann seine Nachthorden auf sie lauem.
    Nicole presste den Dhyarra vor den Fels vor sich und konzentrierte sich auf das Bild, das sie noch wenige Sekunden zuvor gesehen hatte. Die Sternenmagie tat ihre Wirkung - der Gang öffnete sich vor Nicole Duval.
    So schnell es ihre Vorsicht nur zuließ, drang sie vor, jederzeit darauf gefasst erneut vor einer Sackgasse zu stehen. Doch es war etwas völlig anderes, dass ihren Lauf abrupt stoppte. Nicole lauschte in sich hinein. Langsam bewegte sie sich rückwärts, bis sie erneut die Stelle erreichte, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Eine Nische in der Felswand, kaum zu erkennen und gerade so breit, dass ein ausgewachsener Mensch sich hinein zwängen konnte.
    Was sich dahinter vor ihr auftat, war wohl mit einer Gefängniszelle des Mittelalters vergleichbar, denn Nicole entdeckte eine Streckbank und andere Folterwerkzeuge der übelsten Sorte. Überall wuchsen aus den Wänden rostige Ketten
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