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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft
Autoren: Jason Dark
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Cusor Bescheid geben?«
    »Ja.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Ich habe es gesehen.«
    Rutger lachte. »Okay, das könnte ja stimmen. Dann müsste doch Cusor etwas gehört haben, wenn eine Scheibe zu Bruch geht. Es gibt kein Glas, das lautlos auseinander fällt.«
    Zingara nickte. »Im Prinzip hast du Recht. Was ist, wenn er sich in einem anderen Teil des Hauses aufgehalten hat, und zwar auf der Rückseite. Nein, nein, ich werde auf Nummer Sicher gehen.« Er schaltete den flachen Apparat ein, Rutger wusste nicht, wohin er schauen sollte, auf den Monitor oder auf seinen Kollegen.
    Er entschied sich dafür, den Monitor zu beobachten. Auf dem Bildschirm zeigte sich nichts Verdächtiges. Vor dem Haus war und blieb es ruhig. Er sah den hellen Streifen, den die Lampe vor den Eingang warf, und diese Lichtinsel wurde von keiner Bewegung und auch keinem Schatten unterbrochen.
    Zingara fluchte leise, aber nicht leise genug, denn Rutger hörte ihn. »Was ist denn los?«
    Der Mann schwenkte sein Sprechgerät. »Kann ich dir sagen. Ich kriege keine Verbindung.«
    »Wie?«
    Zingara drehte den Kopf. »Wie… wie!«, äffte er den Tonfall seines Nachbarn nach. »Cusor meldet sich einfach nicht.«
    »Vielleicht ist er verhindert.«
    Zingara wäre dem anderen liebend gern an die Kehle gesprungen.
    »Und wenn er auf dem Scheißhaus sitzt!«, zischte er den Mann an.
    »Er hätte sich melden können und müssen. Verstehst du das?«
    »Ja, bin ja nicht blöd. Ich frage mich nur, was wir jetzt unternehmen sollen.«
    Darauf wusste auch Zingara keine Antwort. Beide Männer saßen in einem halbdunklen Raum, um beim Schauen auf die Monitore nicht abgelenkt zu werden.
    Zingara nickte sich zu. »Ich versuche es noch einmal«, sagte er mit fester Stimme.
    Rutger schwieg. Er wollte den Mann nicht noch weiter reizen.
    Wenn bei Zingara eine Grenze überschritten war, dann konnte er zum Tier werden und nahm auf nichts Rücksicht.
    Er versuchte es mehrere Male und erzielte keinen Erfolg. Cusor meldete sich nicht. »Da können wir nur hoffen, dass sein Apparat einen Defekt hat und nicht er selbst.«
    Der Narbige stimmte ihm zu, wunderte sich aber, als Zingara seinen Stuhl zurückrollen ließ und aufstand. »Willst du verschwinden?«
    »Ich schaue mal nach.«
    »Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    Zingara legte Rutger eine Hand auf die Schulter. »Du bleibst hier, mein Freund. Einer muss hier unten die Stellung halten. Zwischendurch kannst du immer wieder versuchen, Cusor zu erreichen.«
    »Geht klar.« Rutger schaute dem dunkelhaarigen Mann nach, als er auf die Tür zuschritt und den Überwachungsraum verließ. Er wusste selbst nicht, weshalb er das drückende Gefühl im Magen spürte. Konnte es eine Vorahnung sein? Oder lag es allein daran, dass Cusor sich nicht gemeldet hatte?
    Als er den Schweiß auf der Stirn spürte, wischte er ihn weg. Etwas Kaltes strich über seinen Rücken. Es war ein Schweißtropfen, der sich vom Nacken her gelöst hatte. Er schaute zu, wie die Tür allmählich zuschwang, den eisernen Rahmen nur kurz berührte, aber nicht ins Schloss fiel. So hörte er die Schritte seines Kollegen draußen auf dem Gang und nahm auch wahr, wie sie leiser wurden.
    Er schaute wieder auf die Bildschirme. Um die vier Monitore besser unter Kontrolle zu haben, wechselte er seinen Platz und setzte sich mehr in die Mitte.
    Es tat sich nichts.
    Alle vier zeigten das gleiche Bild. Dunkelheit, die den Park umfangen hielt, sehr schwach nur die Skelette der Bäume und auch den Bereich des Tores am Anfang des Grundstücks.
    Ein Besucher war erschienen, keine Überraschung, man hatte ihn avisiert.
    Rutger merkte, dass einiges nicht stimmte. Nach außen hin sah alles so normal aus, aber es gab etwas, das ihn trotzdem unheimlich störte. Es lag an der Atmosphäre, die sich verdichtet hatte. Hier kroch etwas heran, dass er nicht fassen und begreifen konnte. Rutger erinnerte sich daran, dass er für zwei Tage und zwei Nächte in einer alten Ruine ein Versteck gefunden hatte. Das war in Irland gewesen, dort hatte er einem Kommando angehört, und während er sich versteckt hatte, hatte ihn dieses Gefühl überkommen.
    Etwas nahte.
    Rutger griff unter seine Jacke und holte ein Luger Pistole hervor, die er zwischen zwei Monitore auf die Konsole legte. Wenn jemand erschien, brauchte er die Waffe nur anzuheben, sich umzudrehen und gegen die Tür zu zielen.
    So leicht war das.
    Im Gang stöhnte jemand auf.
    Sofort saß Rutger starr. Hatte er sich getäuscht, oder war da
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