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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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zuzuhören. Selbst der Translator kann die sorgfältig gewählten Worte kostbar formulierter Sätze nicht entstellen. Unsere auserlesenen Speisen werden euch munden, und die Weine werden euren Durst löschen. Nochmals: Seid willkommen!"
    Ehe Fermaiden den Mund öffnen konnte, sagte Rhodan: „Unsere Dankbarkeit kennt keine Grenzen, und wir wissen die Ehre zu schätzen, die uns zuteil geworden ist. Verzeiht uns, wenn unsere Sprache nicht so blumig ist wie die eure, die wohl die Perle aller Sprachen des Universums ist. Wir sind nur Anfänger."
    So ging das eine Weile hin und her, bis endlich die Schüsseln aufgetragen wurden. Es ließ sich nicht vermeiden, daß die Freunde nun getrennt wurden und dann mitten zwischen den Feyerdalern saßen.
    Die drei Frauen hielten sich relativ gut und enttäuschten ihre Gesprächspartner nicht - zumindest ließen sich diese nichts anmerken. Gemroth blieb ziemlich schweigsam und hörte in erster Linie zu, was gesprochen wurde. Fermaiden plauderte munter drauflos und machte sogar einige Witze, nachdem er registriert hatte, daß die Feyerdaler auch lachen konnten. Müllin ließ sich über die Schönheiten des Universums aus und begann ein Fachgespräch mit Laien, was zur Folge hatte, daß bald nur noch er sprach.
    Sagullia aß nicht viel, sprach dafür um so mehr den Getränken zu. Er entdeckte eine grünliche Flüssigkeit, die nur in spärlichen Rationen ausgeschenkt wurde. Es schien Sitte zu sein, daran lediglich zu nippen. Wahrscheinlich ein sehr kostbarer Extrakt.
    Er wandte sich an seine rechte Tischdame.
    „Gnädigste, würden Sie die Güte besitzen, dem Diener dort drüben einen diskreten Wink zu geben? Nach dem Wein wird mir ein scharfer Schluck sicherlich guttun."
    „Sie meinen den grünen Rakzicker? Oh, er ist wirklich sehr stark."
    „Bin ich gewohnt", gab Sagullia an und reichte dem herbeieilenden Diener sein Glas. „Solche Sachen haben wir bei uns auch."
    „Seien Sie vorsichtig", warnte seine Nachbarin, ein molliges Etwas mit bunter Robe. „Der grüne Rakzicker löst die Zunge und verhindert wohlüberlegte Worte. Man soll ihn nur tröpfchenweise genießen."
    Sagullia hielt ihr sein Glas entgegen, das nur halb gefüllt worden war.
    „Prost, Madam!" sagte er und trank. Nach einem kleinen Probeschluck schüttete er auch noch den Rest in sich hinein und stellte das Glas zurück auf den Tisch. „Verflucht scharfer Fusel!"
    Seine Tischdame starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, während ringsherum die Gespräche leiser wurden.
    Einige Translatoren hatten die Wortfetzen aufgefangen und übersetzt.
    Jemand von der anderen Tischseite meinte: „Oh, lieber Freund, Sie sprechen von Treibstoff?"
    Sagullia war nicht gerade auf den Kopf gefallen, aber so schnell begriff er in seinem leicht angeheiterten Zustand auch nicht mehr. „Treibstoff? Wie meinen Sie das?" Sein Gegenüber entschuldigte sich höflich bei Sagullias Tischdame, dann erklärte er: „Der Translator nannte einen Begriff, der heute weitgehend unbekannt ist. Vor etwa siebentausend Jahren unserer Zeit wurden Fahrzeuge und auch atmosphärische Flugmaschinen mit flüssigem Treibstoff angetrieben, der einen bestimmten Namen hatte. Sie erwähnten ihn gerade, wenn auch nur der Bedeutung nach. Fahren Sie noch heute mit Fusel?"
    Sagullia begriff endlich das Mißverständnis. Das Zeug begann im Magen fürchterlich zu brennen. Vielleicht war es wirklich Treibstoff, der noch von damals übriggeblieben war. Er schnappte nach Luft, als er etwas sagen wollte, bekam aber keinen Ton heraus.
    Zum Glück schien der Translator sein Fluchwort nicht registriert zu haben.
    „Hui!" machte er, was auch nicht übersetzt wurde. „Ich habe Sie auf den grünen Rakzicker aufmerksam gemacht", sagte seine rechte Tischdame. „Es tut mir leid, daß ich mich zu undeutlich ausdrückte, es ist meine Schuld. Verzeihen Sie mir, bitte!"
    Er griff, ohne zu fragen, nach ihrem gefüllten Weinglas und leerte es mit einem Zug. Als er sich ihr wieder zuwandte, bemerkte er, daß sie einer Ohnmacht nahe war. Aber das Brennen im Magen ließ nach.
    Von dieser Minute an hatte Sagullia einen Gesprächspartner weniger.
    Rhodan saß zwischen den Delegationsmitgliedern.
    Man sprach zwei Stunden lang über belanglose Dinge, befleißigte sich jedoch einer gepflegten Ausdrucksweise, als stünde man auf der Bühne und spielte seine einstudierte Rolle.
    Rhodan stellte dann jedoch fest, daß seine Diskussionspartner dem Wein recht fleißig zusprachen und daß ihre
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