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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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korrigierte Paragenua pikiert.
    Faray nickte und wußte nicht, wie er das Gespräch fortsetzen sollte. Außerdem hatte er ganz andere Sorgen. Der Hausdiener im Haus der Fremden hatte um seine Ablösung gebeten, da das barbarische Benehmen der Gäste seine sensible Seele aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Paragenua erhob sich.
    „Wie ich sehe, gibt es nichts mehr zu besprechen. Ich darf mich also verabschieden."
    Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Faray blieb verblüfft sitzen und sah hinter ihm her, bis sich die Tür geschlossen hatte.
    „Ungehobelter Klotz!" schimpfte er.
    Erschrocken kam ihm seine Entgleisung zum Bewußtsein.
    Hastig überzeugte er sich davon, daß kein einziges der Nachrichtengeräte eingeschaltet war und er so mit seiner Schande allein blieb.
     
    *
     
    Sagullia Et erwachte gut ausgeschlafen, wenn auch mit einem leichten Brummschädel. Um diesen zu beseitigen, stellte er sich unter die kalte Dusche und fühlte sich danach wohler. Neben der Tür entdeckte er einen Knopf, der mit jenem im Wohnraum identisch zu sein schien.
    Er drückte darauf.
    Wenige Sekunden später erschien der Hausmeister. Ob es immer derselbe war, ließ sich nicht entscheiden. In der farbenprächtigen Uniform sahen die Feyerdaler für Sagullia alle gleich aus.
    „Bringe mir was Belebendes, egal was!" forderte er den Verblüfften auf. „Champagner mit Eis von mir aus. Aber beeile dich, ehe ich sterbe ..."
    Das war der Tropfen, der den Eimer zum Überlaufen brachte und die Ablösung des Hausmeisters veranlaßte. Sagullia sah gegen die geschlossene Tür und setzte sich aufs Bett.
    Er wartete vergeblich auf seinen Champagner. Ratlos fummelte er an seinem Translator herum.
    „Wie hast du nur Champagner übersetzt?" fragte er das Gerät, ohne eine Antwort zu bekommen.
    Dafür klopfte es an der Tür.
    „Ah, nun hat er es sich anders überlegt", vermutete Sagullia und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Er war entschlossen, seinen Fehler wieder gut zumachen.
    Aber draußen stand kein Mann, sondern Goor Toschilla.
    Verschüchtert fragte sie: „Darf ich reikommen? Wie fühlen Sie sich, Sagullia?"
    Er machte eine Verbeugung und wäre fast umgefallen.
    Das Mädchen schloß schnell die Tür und stützte ihn.
    Als er wieder auf dem Bett saß und sie mit etwas glasigem Blick betrachtete, kam ihm allmählich zum Bewußtsein, daß er keine Hosen anhatte. Er war nur mit einer Art Bademantel bekleidet, in dem er auch geschlafen hatte.
    „Verzeihung, Gnädigste, ich bin noch nicht angezogen.
    Was wollen Sie überhaupt mitten in der Nacht von mir?"
    „In zwei Stunden werden wir zur Vorstellung abgeholt. Es wird Zeit, daß Sie nüchtern werden, Sagullia. Ziehen Sie sich an, dann gehen wir frühstücken."
    Er schüttelte den Kopf, gab es aber sofort wieder auf. Ihm war, als schwimme sein Gehirn in einer gallertartigen Flüssigkeit. „Hat Rhodan Sie geschickt?"
    „Natürlich nicht! Er wollte noch mit Ihnen sprechen, bevor wir abgeholt werden."
    „Mein Gott, auch das noch!" Er sah sie wieder an. „Ich finde es aber nett von Ihnen, mich zu wecken. Dabei war ich schon wach ..." Ihm schien plötzlich etwas einzufallen. „Wie war das gestern abend? War ich wirklich angeheitert?"
    „Angeheitert? Sie waren betrunken, um nicht zu sagen: besoffen. Ich habe Sie zusammen mit Rhodan ins Bett gebracht."
    „Mit Rhodan?" Er sah zweifelnd an sich herab. „Rhodan hat mich ausgezogen? Ich weiß von nichts! Mir war ja so schlecht..."
    „Ich habe Sie ausgezogen und zugedeckt", klärte sie ihn auf.
    „Was glauben Sie, wie schwer es war, Ihnen den Bademantel anzuziehen?" Er sank aufs Bett zurück. „Sie haben ..." Es verschlug ihm die Sprache.
    Sie deutete auf die fein säuberlich geordnete Wäsche und Uniform auf dem zweiten Sessel.
    „Nun ziehen Sie sich endlich an. Sie können beruhigt sein, es ist nichts passiert; Sie waren so gut wie tot." Langsam kam er auf die Füße. „Verflucht, ist das aber schade...!" schimpfte er vor sich hin und begann, sich anzukleiden.
    Goor Toschilla wandte ihm diskret den Rücken zu und betrachtete die gemusterte Wand neben der Tür. Und im gleichen Augenblick klopfte es auch. Ehe sie etwas unternehmen konnte, wurde die Tür geöffnet.
    Fermaiden trat ein. Er riß die Augen weit auf, als er das Mädchen und dicht dahinter Sagullia in Unterhosen erblickte.
    Aber dann hatte er - seiner Meinung nach - die Situation schon begriffen.
    „Oh, ich wollte nicht stören", beteuerte er. „Aber Rhodan gab mir den
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