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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut
Autoren: A.F.Morland
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Jagd beteiligten.
    Sie trieben ihn in die Enge, der Ring schloß sich, und als Henry Ferrer einen Durchbruch versuchte, eröffnete man das Feuer auf ihn.
    Mehrfach getroffen raste er weiter, auf einen Bahndamm zu, diesen schräg hoch, und als sein Fuß vom Gaspedal abrutschte, rollte sein Wagen seitlich herunter.
    Benzin entzündete sich…
    Man wollte ihn noch aus dem Fahrzeug holen, doch der explodierende Tank verhinderte es.
    Feuer vernichtete das OdS-Gebäude. Feuer vernichtete auch Henry Ferrer. Es war fast besser für ihn, denn Kulls Männer hätten ihn gefunden, und was dann auf ihn gewartet hätte, wäre schrecklicher gewesen als dieser Tod.
    ***
    Mir war, als wäre ich blind. Ich hörte Stimmen, vernahm Rufe, begriff, daß ich im Freien war, sah aber niemanden. Immer noch trug ich Audrey Lee. Von Minute zu Minute wurde sie schwerer.
    »Da ist einer!« rief jemand.
    Wahrscheinlich meinte er mich.
    Vor mir tauchten schemenhafte Gestalten auf. Ich wankte ihnen entgegen. Sie fingen mich mit dem Mädchen auf. Ich ließ Audrey nicht los.
    »Ist schon okay«, sagte einer der Männer. »Wir kümmern uns um das Mädchen.«
    Mit sanfter Gewalt nahmen sie mir Audrey ab.
    »Kommen Sie«, sagte jemand. Er erhob seine Stimme. »Zwei Sauerstoffmasken! Hierher! Schnell!«
    Wir gingen nicht weit. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.
    »Setzen Sie sich!« forderte man mich auf.
    Ich schaute nicht, wohin ich mich setzte. Jemand drückte mir die Maske aufs Gesicht. Ich hörte es rauschen, und der Sauerstoff strömte in meine Lunge, aber ich wurde trotzdem ohnmächtig.
    Als ich zu mir kam, trug ich die Maske immer noch. Ich befand mich in einem Krankenzimmer, und ich war nicht allein. Eine Krankenschwester saß neben meinem Bett. Sie war hübsch, ein Anblick, der mir guttat, und ihr Lächeln wärmte mein Herz.
    Ich wollte sie nach dem Namen des Krankenhauses fragen, aber ich war durch die Maske kaum zu verstehen.
    »Versuchen Sie zu schlafen«, sagte das Mädchen. Sanft und blond wie ein Engel war sie.
    Ich war ohnedies zu erschöpft, um wach zu bleiben. Viele Fragen purzelten durch meinen Kopf.
    Später, dachte ich. Später…
    Und ich schlief.
    24 Stunden!
    Dann ging es mir besser. Wieder kümmerte sich die hübsche Schwester um mich. Ihr Name war Linda. Ich brauchte keinen Sauerstoff mehr, und mein Körper war wieder einigermaßen entgiftet. Ich bekam auf alle Fragen eine Antwort, und natürlich wollte ich auch wissen, wie es Audrey ging.
    »Ihr Zustand hat sich in den letzten zwölf Stunden erheblich gebessert«, sagte Schwester Linda.
    »Ist sie über dem Berg?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Ich würde sie gern sehen. Läßt sich das machen?«
    »Sie dürfen das Bett noch nicht verlassen, Mr. Ballard.«
    »Anordnung vom Arzt?«
    Schwester Linda nickte.
    Ich lächelte. »Der Gute weiß nicht, wie hart ich im Nehmen bin. Wo habt ihr Audrey untergebracht?«
    »In einem Zimmer am Ende des Ganges, aber ich darf nicht zulassen…«
    »Keine Sorge, ich habe nichts Unanständiges vor, Schwester. Dafür bin ich noch nicht in Form.«
    Ich setzte mich auf.
    »Mr. Ballard, bitte seien Sie vernünftig. Wollen Sie, daß ich Ihretwegen Ärger kriege?«
    »Nein«, sagte ich schmunzelnd. »Das möchte ich natürlich nicht.«
    »Dann legen Sie sich wieder hin.«
    »Na schön, wenn Sie mich so nett darum bitten.« Ich ließ mich zurückfallen und wartete, bis Linda ging. Dann war ich nicht mehr zu halten.
    Als ich das Bett verließ, merkte ich deutlich, daß ich schon mal besser in Form gewesen war. Ein Zwerg hätte mich umpusten können. Ich biß die Zähne zusammen. Es ist erstaunlich, was man alles kann, wenn man nur richtig will.
    Ich kroch den Flur entlang, riß mich vor Audreys Tür zusammen und trat ein. Käsig bleich lag sie im Bett. Sie hing an einem Tropf.
    »Tony, was machen Sie denn hier?«
    »Die schmeißen mich raus. Ich wollte mich nur noch schnell von Ihnen verabschieden.«
    »Sie sehen nicht so aus, als könnten Sie schon nach Hause gehen.«
    »Na schön, ich habe ein bißchen gemogelt. Ich wollte Sie sehen«, gab ich zu.
    »Sie haben mich gerettet. Warum?«
    »Ich wollte, daß Sie am Leben bleiben.«
    »Ich bin eine OdS-Agentin.«
    »Ich hoffe, daß Sie das waren , Audrey.«
    Das Mädchen drehte den Kopf auf die Seite. »Sie hatten recht, Tony. Mortimer Kull war der falsche Weg.«
    »Freut mich, daß Sie das einsehen.«
    Sie schaute mich an, und ihre Augen schwammen in Tränen. »Ich habe Sie geohrfeigt. Das tut mir
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