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0777 - Phantom aus der Vergangenheit

0777 - Phantom aus der Vergangenheit

Titel: 0777 - Phantom aus der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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von seinem Gegner wegtaumelte.
    Das war für ihn der Moment zum Angriff!
    ***
    Ich kam mit der neuen Situation noch nicht zurecht. Eines aber stand fest. Ich befand mich wieder in meiner Zeit, und ich war an den Ort zurückgekehrt, wo die Reise auch begonnen hatte, in der Scheune.
    Das Phantom taumelte von mir weg. Es bewegte hektisch seine Arme. Das Gesicht war glatt und gleichzeitig böse, auch so verdammt kalt und abgebrüht.
    Ich musste es erwischen, und zwar endgültig. Das Gleiche wollte auch Suko, und er war schneller als ich. Mit gewaltigen Schritten hetzte er auf seinen Gegner zu und zog während des Laufs seine Dämonenpeitsche. Einmal schlug er den Kreis, und die drei Riemen rutschten hervor. Mit dieser Waffe wollte er den Dämon vernichten.
    Keine Säulen mehr, keine Brücke, auch nicht die Leere des Alls oder der Zeit, die uns umgaben. Im Prinzip ideale Voraussetzungen für einen Sieg, wenn nicht, ja wenn nicht das verfluchte Phantom noch eine Waffe besessen hätte, und zwar meine Beretta.
    Suko war noch nicht zum Schlag gekommen, als sein Gegner zurückhuschte, sich dabei drehte und die Pistole zog.
    Ich sah es besser als mein Freund und warnte ihn durch einen schrillen Ruf.
    Suko reagierte nicht. Er hatte bereits den rechten Arm erhoben, er wollte den Schlag führen, da fiel der Schuss.
    Für mich schien die Welt zu erstarren. Die gesamte Umgebung bestand nur mehr aus Schatten, die sich wie zu einem Puzzle zusammengesetzt hatten. In den folgenden Sekunden – vielleicht zwei, oder drei – stand alles still, obwohl ich mich bewegte, aber ich sah Suko am Boden liegen, wo er sich nicht rührte.
    Das Phantom hatte geschossen.
    Es stand da, hielt die Beretta mit beiden Händen fest, hob jetzt die Arme an und drehte sie in meine Richtung. Ich nahm die Bewegung der jungen Frau aus dem Augenwinkel wahr. Sie hetzte auf Suko zu und warf sich neben ihm auf die Knie.
    Das Phantom lachte.
    Es wirkte auf mich wie ein Clown, vergleichbar mit einem bleichen Domino, denn das Gesicht war mit einer sehr dünnen, blassen Haut versehen, unter der sich deutlich die Adern abzeichneten. Die Gestalt stand unter einem magischen Stress. Sie suchte das neue Ziel, ohne es finden zu können, denn ich hatte mich hinter einem Pfosten geduckt.
    Und ich hielt den Dolch fest.
    Er gegen die Beretta.
    Da war der Dolch immer unterlegen. Eine Kugel war schneller, doch ich musste raffinierter sein.
    Blitzartig änderte das Phantom seinen Plan. Auf einmal war ich uninteressant geworden. Es hatte sich gedreht und huschte quer durch die Scheune auf das Mädchen zu.
    Doris Clinton war in diesem Fall eine ideale Geisel. Suko konnte ihr nicht helfen, er lag bewegungslos neben ihr, ich wusste nicht mal, ob er noch lebte.
    Deshalb schnellte ich hinter meiner Deckung hervor. Der geweihte Dolch musste ihn einfach treffen, sonst waren Doris Clinton und auch Suko endgültig verloren.
    Da fiel ein Schuss!
    Ich sah das Mündungsfeuer in Höhe des Bodens und wusste, dass mein Freund geschossen hatte. Der Trick war ihm gelungen. Er hatte das Phantom in Sicherheit gewiegt, und die geweihte Silberkugel war genau durch den Hals des dämonischen Wesens gefahren wie ein glatter Schnitt.
    Das Phantom heulte wie ein Hund.
    Mit dem Rücken klatschte es gegen einen Pfeiler. Eine dicke Flüssigkeit strömte aus der Wunde und rann über seine Brust hinweg nach unten. Immer mehr von diesem Zeug – vielleicht war es uraltes Blut – pumpte hervor, und Suko ging auf Nummer Sicher.
    Er schlug mit der Dämonenpeitsche zu.
    Die drei Riemen zertrümmerten den Kopf des Phantoms. Die Gestalt aus der Vergangenheit konnte diesem magischen Ansturm nichts mehr entgegensetzen.
    Vor Suko und mir, ich hatte meinen Freund mittlerweile erreicht, brach sie zusammen.
    Zurück blieb ein Klumpen aus Schleim, Blut und Haut.
    Ich holte mir meine Beretta zurück und hörte Sukos Frage:
    »Warum hast du sie abgegeben?«
    »Haha, so etwas tue ich freiwillig, wie?«
    »War nur ein Scherz.«
    »Das dachte ich mir.« Ich schaute ihn an. »Du hast ausgesehen wie ein Toter.«
    »Das ist wie beim Poker, John, manchmal muss man eben bluffen. Diesmal hat es geklappt.«
    Nicht für alle.
    Sechs Tote hatte dieser schreckliche Fall gekostet, nur Doris Clinton hatte Glück gehabt und überlebt.
    Das hier war ein Fall gewesen, mit dem ich nicht zurechtkam. Ich wollte ihn nur so schnell wie möglich vergessen und mich um andere Dinge kümmern…
    ENDE
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