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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen
Autoren: Unbekannt
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Aber die Mutanten weigerten sich, mit mir an Bord von Atlans Schiff zu teleportieren. Und der Mausbiber erklärte mir auch, warum. „Du darfst es dir nicht zu leicht machen, Galto, strenge deine grauen Zellen an. Dir wird schon etwas einfallen, um deine Betreuer zu überlisten. Du mußt es einfach schaffen, denn ich habe einen Soli auf dich gewettet."
    „Und ich halte die Wette", fügte Ras Tschubai hinzu.
    Jetzt schlössen sie schon Wetten darüber ab, ob ich meinen Quälgeistern entkam oder nicht!
    Das spornte mich noch mehr an. Die Aktivierung meiner grauen Zellen hatte Erfolg, ich fand einen Ausweg.
    Zuerst streute ich das Gerücht aus, daß ich ein Rendezvous mit Morena, Hoggard Zantas hinterhältiger Freundin, hätte. Demzufolge machten sich acht Posbis und sieben Matten-Willys auf, um das Mädchen zu beschatten. So hatte ich es nur noch mit fünfzehn meiner Betreuer zu tun.
    Fünf Minuten vor dem Start des Leichten Kreuzers berichtete ich den verbliebenen Willys und Posbis aufgeregt: „Ich muß Atlan in Rhodans Auftrag schnellstens eine wichtige Nachricht überbringen."
    „Damit du dich nicht überanstrengst, werden wir dich tragen", boten mir die Matten-Willys an. Zwei von ihnen bildeten eine Art Sänfte, in der ich Platz nahm, und rasten mit wirbelnden Pseudopodien in Richtung des Hangars davon.
    Dort kamen wir zwei Minuten vor dem Start an. Das Innenschott war bereits vakuumdicht geschlossen. Die rote Warnleuchte blinkte.
    Ich setzte mich über Sprechfunk mit dem Hangarpersonal in Verbindung. „Stoppt den Leichten Kreuzer. Ich habe eine lebenswichtige Nachricht für Atlan."
    „He", meinte der Hangarchef mißtrauisch. „Die Zeit der Kuriere ist längst vorbei."
    „Bei diesem Energienotstand muß man eben improvisieren."
    Das wirkte. Das grüne Licht leuchtete auf, das Schott öffnete sich. Ich stürmte in den Hangar. „Warum verzögern Sie unseren Start, Galto?" erklang Atlans Stimme in meinem Helmhörer. „Ich stehe doch auf der Mannschaftsliste Ihres Schiffes, oder?" erwiderte ich. „öffnen Sie bitte schnell die Hauptschleuse. Meine Posbis haben bereits Lunte gerochen."
    „Meinetwegen", hörte ich Atlans knurrende Stimme. „Aber das wird Ihnen einige Sympathien kosten."
    „Meine Betreuer werden sich schon wieder mit mir versöhnen, wenn ich heil zurückkomme."
    Ich erreichte den Leichten Kreuzer. „Galto!" heulten hinter mir Posbis und Willys einstimmig. „Tu uns das nicht an. Komm bitte zurück! Du fliegst in den Tod ..."
    Aber da war ich schon an Bord. Im Antigravschacht fuhr ich in die Kommandozentrale hinauf. Der Countdown lief - noch dreißig Sekunden bis zum Start. Auf dem Hauptbildschirm sah ich, wie meine Betreuer vom Personal aus dem Hangar gedrängt wurden. „Geschafft!" rief ich triumphierend. „Verdammt und zugenäht!" fluchte der Navigator. Und der Chef-Funker rief: „Das darf nicht wahr sein."
    „Was haben die denn nur?" wunderte ich mich. „Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie einige Sympathien einbüßen würden", antwortete der Arkonide. „Die beiden haben gegen Sie gewettet."
    „Und Sie?" fragte ich vorsichtig. „Ich bin froh, daß Sie ohne Ihre lästige Posbimeute an Bord gekommen sind."
    Der Leichte Kreuzer glitt auf den Leitstrahlen aus dem Hangar, nahm Fahrt auf und schoß in die Gas- und Energiewirbel und Partikelströmungen des Mahlstroms hinaus.
     
    *
     
    Wir kamen an einer Stelle des Mahlstroms heraus, wo die Energiewirbel am stärksten zu sein schienen und fremddimensionale Strahlungen Störquellen von unheimlicher Intensität bildeten.
    An eine optische Bilderfassung war nicht zu denken, denn die „Sicht" reichte nicht weit.
    Manchmal war der Leichte Kreuzer in so dichte Gaswolken gehüllt, daß ich unwillkürlich an die Herbstnebel auf meiner Heimatwelt Olliwyn IV. erinnert wurde.
    Um uns waren irisierende Leuchterscheinungen, blitzähnliche Lichtentladungen und lautlose Explosionen - und das alles in kosmischer Größenordnung.
    Wir konnten uns nur auf die Hyperortung verlassen. Und manchmal nicht einmal auf die. „Ortung?" fragte Atlan, der zuvor die Geschwindigkeit auf ein Minimum drosseln ließ. „Wir bekommen eine Reihe gleichförmiger Hyperechos. Es könnte sich um die lemurischen Schiffe handeln. Aber mit Sicherheit läßt sich das wegen der unzähligen Störfaktoren nicht sagen."
    „Entfernung?"
    „Zwischen zwanzig und dreißig Millionen Kilometer."
    Wir nahmen Kurs darauf. Wir hatten etwa die Hälfte der Strecke mit leicht erhöhter
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