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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht
Autoren: Jason Dark
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bestimmten Winkel kippte.
    Wer wollte mich holen? Und warum hatte mir der Überbringer das Bild nicht persönlich, sondern Lady Sarah Goldwyn und Jane Collins übergeben? Jedenfalls hatten die beiden sofort reagiert, waren zu mir gekommen, und ich hatte mich darangemacht und die entsprechenden Nachforschungen angestellt, wo wir die Burg finden konnten.
    Geholfen hatte mir dabei der deutsche Kommissar Harry Stahl aus Leipzig. Wir hatten herausgefunden, dass die Burg im Thüringer Wald lag, und ich war einen Tag später sofort losgedüst. Harry und mir war es gelungen, die Spur weiter zu verfolgen. Wir hatten in einem kleinen Ort die entsprechenden Hinweise bekommen und wussten auch, dass der Mann auf dem Bild Viktor Maitland hieß und dass ihm und seiner Familie die Burg schon seit Generationen gehört hatte.
    Ich kannte ihn nicht, aber das war jetzt nicht wichtig, weil ich wissen musste, was diese Person von mir wollte. Ich war ihr Feind, sie würde mich töten wollen, nur kannte ich den Grund nicht. Um ihn herauszufinden und überhaupt Kontakt mit Maitland zu bekommen, hatten wir uns auf den Weg zur Burg gemacht.
    Da war es dann passiert. Auf halber Strecke war uns der Lastwagen entgegengekommen, was beinahe unseren Tod bedeutet hätte.
    Ich fragte mich natürlich, ob dieser Fahrer etwas mit Maitland zu tun hatte, ob er geschickt worden war. Es konnte sein, so recht glauben wollte ich es nicht.
    Harry kam wieder zurück. Ich sah seinen sich bewegenden Schatten auf mich zukommen. Er schaltete die Lampe ein und der hüpfende Strahl fand für einen Moment mein Gesicht, wo er mich blendete. »So, die habe ich gefunden.«
    »Dann lass uns gehen.«
    Harry fragte nicht, wohin wir laufen sollten, es stand sowieso fest.
    Uns war bestimmt nicht nach Lachen zumute, obwohl wir das Unglück überstanden hatten.
    Unser Weg führte uns zu dem Verunglückten. Aus Spaß oder reiner Lust am Fahren jagte man nicht wie ein Verrückter diesen schmalen Weg hinab. Da musste schon ein triftiger Grund vorhanden gewesen sein, der sicherlich mit der Burg und deren Besitzer in einem direkten Zusammenhang gestanden hatte.
    Ich ließ meine Lampe stecken und folgte dem Kommissar, der den Weg ausleuchtete.
    Wir sahen, was für eine Schneise der Opel in das feste Unterholz gerissen hatte. Es war ein verzweigtes Nestwerk von Ästen gewesen, jetzt aber hatte es eine Wunde bekommen, und auf dem Boden hatten sich die Spuren der Reifen tief eingedrückt.
    Es ging ziemlich steil bergab. Hin und wieder mussten wir uns an den biegsamen Zweigen der Büsche festhalten und erreichten den Weg ohne Schwierigkeiten.
    Wir blieben stehen.
    Als ich mich in die andere Richtung drehte, wandte sich auch der Kommissar um. Seine Lampe machte die Bewegung mit. Der helle Arm wischte über den Rand hinweg, er fand seinen Weg auf der anderen Seite, diesmal aber abwärts.
    Und wir sahen das Loch! Es war gewaltig, es war viel größer als das, das unser Wagen in das Unterholz gerissen hatte. Wie eine Bombe hatte es dort eingeschlagen, und in der Luft lag noch ein schwacher Geruch von verbranntem Gummi, Auspuffgasen und Benzin.
    Der schwere Wagen war voll in die Seite hineingerast und hatte auf nichts Rücksicht genommen. Es waren sogar kleine Bäume umgeknickt worden, und das Unterholz hatte dieser immensen Wucht überhaupt nicht standgehalten. Es war einfach platt gewalzt worden.
    Harry Stahl leuchtete das breite Loch an und dann tiefer in die Schneise hinein. Die Wucht musste ungeheuer gewesen sein.
    Die nicht so starken Bäume waren weggeknickt wie nach einem gewaltigen Orkan. Wir sahen die Spur, die sich tief in den Boden eingegraben hatte. Breite Reifen, im Zickzack geführt, weil das Fahrzeug geschleudert war.
    Es hatte nichts gebrannt. Wir wussten nicht, wo das Wrack letztendlich lag, und auch der helle Strahl der Lampe schaffte es nicht, das Ziel zu erreichen. Er verlor sich wie ein bleiches Gesicht zwischen dem dichten Gehölz.
    Wir mussten hin, da gab es nichts. Möglicherweise war der Fahrer schwer verletzt. Sicher brauchte er Hilfe, aber es war auch möglich, dass er nicht mehr lebte.
    Wieder ging der Kommissar vor. Das heißt, er rutschte, denn von einem normalen Gehen konnte bei diesem stark abfallenden Hang nicht gesprochen werden.
    Wir kletterten über zerdrücktes Buschwerk, schoben uns unter einem schräg stehenden Baum hindurch, glitten auch über Stämme hinweg, die waagerecht lagen, während uns der Lichtstrahl vorantanzte wie ein Stern, der uns den Weg
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