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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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ansprechbar. Umgekehrt kannst du auch jeden von uns schnell benachrichtigen, falls etwas Wichtiges passiert ist.
    Du kannst um Hilfe rufen, falls deine Gesundheit gefährdet ist.
    Du kannst aber auch mit rein biologischen Wesen über deren Visiphonanlagen sprechen. Es soll ein Kommunikationsgeschenk für dich sein."
    Mein Groll schwand.
    „Ich bin gerührt", erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Ihr beschämt mich durch eure Fürsorge. Aber jetzt, verdammt, laßt mich endlich in Ruhe. Ich habe keine Lust, die Hälfte meines Lebens auf dem Operationstisch zu verbringen. Verstanden?"
    Meine Stimme hatte sich bis zum Gebrüll gesteigert.
    „Verstanden", antworteten sie im Chor.
    Geliebte, verfluchte Bande, dachte ich. Den Teufel werdet ihr euch darum scheren, ob ich einverstanden bin oder nicht. Wenn ich mir jetzt einen Fuß verstauchen würde, läge ich schon eine Minute später wieder auf dem Operationstisch.
    Ich fuhr mir mit der flachen Hand über den Schädel.
    Irgendwie fühlte sich die Stahlhülle recht gut an. Vielleicht war sie wirklich besser als mein Haar.
    Wie aber würde ich damit auf Frauen wirken?
    Das war ein ungeheuer wichtiger Punkt für mich. Mit Männern konnte ich nichts anfangen. Die Unterhaltung mit ihnen langweilte mich meistens schon nach kurzer Zeit. Es mußten schon ungewöhnliche Persönlichkeiten sein, wenn sie mich länger als einige Minuten fesseln wollten. Tatsächlich gab es nur wenige Männer, mit denen ich mich einigermaßen verstand.
    Darunter waren einige NEI-Agenten.
    Ich erinnerte mich daran, wie ich Solp Bronjek, Araf Kamak und die reizende Silga Veinje kennen gelernt hatte. Das war vor fast einem Jahr auf dem Planeten Stigan IV gewesen ...
     
    *
     
    Das Beiboot glitt über die Wipfel der Bäume hinweg. Ich hatte mich gegen meine Posbi-Freunde und die Matten-Willys durchgesetzt. Aller Widerstand hatte ihnen nichts geholfen. Ich wollte etwas gegen die Laren unternehmen. Das war mein Ziel.
    Und auf Stigan IV glaubte ich, einige Informationen bekommen zu können.
    Ein Ortungslicht leuchtete vor mir auf.
    „Da", meldete Goliath, der hinter mir stand. „Da ist etwas."
    Ich verzögerte so stark, daß der Kleinstraumer nur noch schrittweise vorankam. Unter mir lag eine Sumpflandschaft mit vereinzelten inselartigen Erhebungen. Zwischen einigen etwa fünfzig Meter hohen schachtelhalmartigen Bäumen erkannte ich etwas.
    Mir war klar, daß man mich auch entdeckt haben mußte. Ich entschloß mich zu einem offenen Vorgehen, lenkte das Beiboot dorthin und ließ es auf die Insel zutreiben. Sie hatte eine Breite von etwa fünfzig und eine Länge von wenigstens zweihundert Metern. Kurz bevor ich sie erreichte, sah ich eine Lücke zwischen den Bäumen. Und dort stand ein Raumgleiter, wie er im interplanetarischen Bereich häufig benutzt wurde.
    Ich zögerte nicht länger, sondern landete direkt hinter der tropfenförmigen Maschine. Dann blickte ich durch die Panzerplastscheiben nach draußen. Der Urwald dampfte. Unter den Bäumen war es heiß und feucht. Die Sicht reichte keine zwanzig Meter weit, weil die Vegetation zu dicht war.
    „Wir steigen aus und sondieren das Gelände", verkündete Goliath. „Danach werden wir dir erlauben, das Beiboot ebenfalls zu verlassen, vorausgesetzt, daß die Verseuchung der Umgebung durch Mikroben sich in erträglichen Grenzen hält."
    „Das warten wir erst einmal ab", sagte ich und leitete die üblichen Untersuchungen ein, die von der Positronik erledigt wurden. In der Schiffswand öffneten sich Kleinschotte, Teleskoparme griffen heraus und nahmen Boden- und Pflanzenproben auf. Die Werte der Atmosphäre lagen mir bereits vor. Sie war gut atembar. Sekunden später erschienen die Auswertungen auf den Bildschirmen. Ich konnte demnach das Beiboot verlassen, ohne gesundheitliche Schäden befürchten zu müssen.
    Meine Posbi-Freunde waren da sicherlich anderer Ansicht, aber ich hatte wenig Lust, mir alles nur durch die Panzerplastscheiben hindurch anzusehen. Dennoch legte ich einen leichten Schutzanzug an. Goliath bestand darauf, daß ich auch eine Atemschutzmaske mit Mikrobenfilter aufsetzte. Ich fügte mich.
    Danach drängte ich mich an fünf Posbis und drei Matten-Willys vorbei, kümmerte mich nicht um ihren lautstarken Protest und schob mich durch die Schleusenkammer nach draußen.
    Schon nach den ersten Schritten begann ich zu schwitzen.
    Die Luft war schwül, und ein klebriger Film legte sich über meine Haut. Goliath und einige andere folgten mir eilfertig
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