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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser
Autoren: Dämonenkiller
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Und gerade du willst es versuchen?"
    „Das laß meine Angelegenheit sein", knurrte Eza. „Du mußt ihr Vertrauen erringen. Sobald dir das gelungen ist, wirst du sie aus dem Fort fortlocken. Außerhalb des Forts darf ich sie töten, ohne Sanktionen befürchten zu müssen."
    „Und wie soll ich mir ihr Vertrauen erschleichen?"
    „Denken war noch nie deine starke Seite", brummte Eza verächtlich. „Es ist einfacher, als du denkst. Überlege einmal, weshalb Coco den Kongreß besucht!"
    „Wahrscheinlich will sie Informationen."
    „Du sagst es." Eza grinste böse. „Du wirst dich bereit erklären, für sie Informationen zu besorgen. Du bittest sie um Hilfe."
    „Sie wird mir niemals helfen."
    Eza seufzte, dann schüttelte er den Kopf. „Sie wird dir helfen, Bruder. Das garantiere ich dir. Ihr bleibt keine andere Wahl. Ich werde Coco bedrohen. Das macht euch zu Verbündeten. Du wirst ihr eine rührende Geschichte erzählen. Ich wette, daß sie darauf hereinfallen wird. Setz dich endlich!
    Du machst mich nervös. Und jetzt hör mir gut zu, Bruder! Ich werde dir meinen Plan erzählen,"

    Coco Zamis betrat den Speisesaal und setzte sich an einen freien Tisch. Sie hatte tief und traumlos geschlafen. Bei einem der Kellner bestellte sie eine Kanne Kaffee und Rühreier mit Schinken.
    Sie hob den Kopf, als ein Negerjunge den Saal betrat. Mit weit auf gerissenen Augen blickte er sich um. Ein Kellner wollte ihn aus dem Speisesaal verjagen, doch der Junge schüttelte entschieden den Kopf. In der rechten Hand hielt er einen weißen Briefumschlag, den er dem Kellner zeigte. Der Kellner nickte in Richtung Coco, dann nahm er den Umschlag dem Jungen ab und ging auf Coco zu. Der Negerjunge folgte ihm.
    „Entschuldigen Sie", sagte der Kellner, „sind Sie Coco Zamis?"
    Coco nickte.
    „Der Junge hat einen Brief für Sie gebracht."
    Er reichte Coco den Umschlag. Der Junge verbeugte sich und rannte wie von tausend Teufeln gehetzt aus dem Saal.
    Coco legte den Umschlag vor sich auf den Tisch. Ihr Name stand in Blockbuchstaben darauf. Sie zögerte, das Kuvert zu öffnen. Der Kaffee wurde serviert. Sie schenkte sich eine Tasse ein, dann riß sie den Umschlag auf, strich das Blatt glatt und begann zu lesen.
    Coco Zamis, begann das kurze Schreiben. Sie haben vier meiner Geschöpfe getötet. Dafür nehme ich Rache. Sie müssen sterben. Sie und Harald Gottlieb werden Haiti nicht lebend verlassen. Dafür werde ich sorgen.
    Die Unterschrift fehlte, dafür war eine Spinne hingemalt worden.
    Coco legte den Brief zur Seite und trank einen Schluck Kaffee. Der Kellner stellte die Rühreier mit Schinken vor ihr ab. Coco aß langsam. Das Schreiben hatte ihr den Appetit nicht verdorben. Als sie mit dem Essen fertig war, schenkte sie sich noch eine Tasse Kaffee ein und rauchte eine Zigarette. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?" fragte Harry Gottlieb.
    Coco nickte flüchtig. Harry setzte sich ihr gegenüber. Heute kam ihm Coco noch schöner vor. Sie trug das pechschwarze Haar offen. Es fiel in weichen Wellen über ihre Schultern. Sie war mit einer buntbedruckten Baumwollbluse und langen modischen Hosen bekleidet.
    „Gut geschlafen?" erkundigte sich Harry.
    „Ja, zum Unterschied von Ihnen", meinte Coco. „Sie sehen aus, als hätten Sie die ganze Nacht kein Auge zugetan."
    „Erraten!"
    Harry lächelte schwach. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Sein Gesicht war bleich.
    „Wann fliegen Sie ab?"
    „Ich bleibe", sagte Harry trotzig.
    „Es ist Ihr Leben, das Sie aufs Spiel setzen, Harry."
    „Übertreiben Sie da nicht?"
    Coco antwortete nicht. Sie schob Harry den Brief zu. „Lesen Sie das Schreiben! Ein Bote brachte es mir vor wenigen Minuten. Es betrifft auch Sie."
    Harry schnaubte, als er das Schreiben gelesen hatte. „Da erlaubt sich jemand einen makabren Scherz. Sie nehmen diesen Wisch doch nicht ernst?"
    „Ich nehme das Schreiben ernst. Und ich werde mich danach richten und vorsichtig sein."
    „Das ist doch lächerlich!" sagte Harry. „Der Brief stammt von einem Verrückten. Er behauptet, daß die Spinnen von irgend jemanden geschaffen wurden. Er betrachtet sich als Herr der Spinnen. Das ist doch Quatsch."
    „Eigentlich sollten Sie nach dem gestrigen Vorfall anders denken - aber manche Leute sind eben unbelehrbar. Und Sie gehören dazu."
    „Sie wissen mehr, als Sie mir sagen wollen. Schenken Sie mir endlich reinen Wein ein!"
    „Harry, Sie würden mir kein Wort glauben. Sie würden mich für völlig verrückt
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