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0748 - Horror im Hexenhaus

0748 - Horror im Hexenhaus

Titel: 0748 - Horror im Hexenhaus
Autoren: Jason Dark
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mußte sein.«
    »Nein, das mußte nicht sein.«
    »Denken Sie an das Kind.«
    Er amüsierte sich. »Ich habe dem Jungen schon erklärt, was ihn erwarten würde. Die Hölle, der Teufel. Und ich bereitete ihn darauf vor, daß er dem Satan einen schönen Gruß von mir bestellt.«
    In mir fing es nach dieser Bemerkung an zu kochen. Ich sah wieder das Bild des wehrlosen Kindes vor mir und wäre dieser menschlichen Bestie am liebsten an die Gurgel gefahren. Auch Suko beherrschte sich nur mühsam.
    Bates aber lachte. Er breitete die Arme aus. »Ist was mit euch?« fragte er.
    »Nein, nein, schon gut.«
    »Jetzt wißt ihr nicht mehr weiter, wie?«
    »Das haben Sie gesagt.«
    »Und ich habe recht, verdammt.«
    »Nein«, sagte Suko, »wir sind gekommen, um uns Ihre Verletzung anzuschauen. Wir haben…«
    »Doch nicht etwa ein schlechtes Gewissen«, fiel Bates meinem Freund ins Wort und lachte glucksend. Dabei bewegte er die Hände blitzschnell und fetzte mit einem Ruck den Stoff des Nachthemds dicht unterhalb seines Kinns in zwei Hälften. »Da, ihr Bullen! Schaut nach, schaut genau hin, wo ich meine Verletzung habe! Seht ihr was? Seht ihr eine rote Wunde, eine dicke Narbe…?«
    Er verstummte und gab uns die Zeit, diese Stelle genau zu betrachten. Jetzt konnte ich nachempfinden, was die Ärzte nach der Operation gespürt hatten. Da war wirklich nichts mehr zu sehen. Nicht einmal eine helle Narbe.
    »Nun?«
    »Exzellent«, gab Suko zu.
    »Meine ich auch. Ich bin wieder gesund, ich bin wieder okay. Ich fühle mich fit.«
    »Um so besser für uns und die anderen Menschen«, sagte Suko. »Dann können Sie sehr schnell vor Gericht gestellt und abgeurteilt werden. Ich glaube kaum, daß Sie jemals in Ihrem Leben wieder freikommen. Drei Morde sind einfach zuviel.«
    Bates ließ die Hände wieder sinken und legte sie auf das flache Oberbett.
    »Meint ihr das?«
    »So schreibt es das Gesetz vor.«
    Er fing an zu lachen. Es hörte sich unecht an. »Das Gesetz«, prustete er. »Was stört mich schon das Gesetz. Es existiert für mich nicht, wenn ihr es genau wissen wollt. Das Gesetz kann mich mal am…«
    »Wir wissen, wie es weitergeht. Trotzdem werden Sie nicht daran vorbeikommen.«
    »Was glaubst du, Chinese, was ich alles kann!« Er knirschte die Antwort. »Ich habe meine eigenen Gesetze. Ich habe meinen eigenen Beschützer, verlaßt euch darauf.«
    »Das Gesetz der Hölle und den Teufel?« fragte ich leise dazwischen.
    »Zum Beispiel.«
    »Er wird Ihnen wohl kaum helfen können.«
    »Da halte ich dagegen.«
    »Das steht Ihnen frei, Bates. Auch wir wissen, daß es den Teufel gibt. Wir kennen ihn bestimmt besser als Sie, und wir haben Ihnen auch etwas mitgebracht.«
    »Jaaa«, dehnte er, »das habe ich bereits gesehen. Ihr habt meine Krone nicht vergessen.«
    »Stimmt.«
    »Warum?«
    »Nun, Sie gehört Ihnen.«
    »Hör auf, Bulle!« blaffte er mich an.
    »Das ist nicht der Grund. Ihr wißt nicht, was ihr davon halten sollt, oder?«
    »Wissen Sie es denn?« fragte Suko.
    »Und ob.«
    Suko drehte die Krone in seinen Händen. Dabei ignorierte er den gierigen Blick des Killers. »Sieht nicht einmal schlecht aus. Ist handwerklich sogar gut gemacht. Wo haben Sie die Krone erworben? Wo gekauft, Bates.«
    »Die kann man nicht kaufen.«
    »Gestohlen dann?«
    »Auch nicht, Chinese. Man hat sie mir geschenkt. Jemand, der es gut mit mir meinte, wollte, daß ich sie bekam.«
    »Wer war der Spender?«
    Bates spitzte die Lippen. »Eine Frau«, flüsterte er. »Eine tolle Frau, eine wirkliche Lady, das könnt ihr mir abnehmen. Sie überließ mir die Krone aus Dankbarkeit.«
    »So etwas gibt es auch?« fragte ich spöttisch. »Ihnen gegenüber dankbar zu sein?«
    »Und wie!«
    »Wie hieß denn die Lady?«
    »Sie werden Sie nicht kennen. Lady Bancroft.«
    Suko und ich tauschten einen ungefähr gleichen Blick aus. Er hatte recht gehabt. Dieser Name sagte uns wirklich nichts. Zudem waren wir auch keine Personen, die sich im britischen Adel gut auskannten. Um über Lady Bancroft mehr herauszufinden, würden wir andere Personen bemühen müssen. »Weshalb war Sie Ihnen gegenüber denn so dankbar?«
    »Das ist meine private Angelegenheit.«
    »Kneifen Sie?«
    »Nein.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    »Versucht es doch.«
    »Liebte die Lady den Teufel ebenso wie Sie?«
    Meine Frage überraschte ihn. Als er etwas zusammenzuckte, wußte ich, daß ich einen Kernpunkt getroffen hatte, und für uns hatte sich wieder eine neue Spur aufgetan. »Ich scheine
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