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0744 - Die Verwandlung

0744 - Die Verwandlung

Titel: 0744 - Die Verwandlung
Autoren: Jason Dark
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hörte das Klirren der Kettenglieder und empfand es wie eine tödliche Musik.
    Kälte durchrieselte ihn…
    Noch immer hielt sich der Druck hinter seinen Augen. Er durfte nicht weinen, sonst verstopfte die Nase. Dann bekam er gar keine Luft mehr.
    Spielte das jetzt noch eine Rolle? Die Kreatur hatte wieder hinter ihren Rücken gegriffen und dort etwas hervorgeholt, das Elohim bisher verborgen geblieben war.
    Ein Messer mit langer und auch leicht blutiger Klinge, das die Kreatur etwas angehoben hatte und tödlich lächelnd über die Klinge hinwegschaute.
    »Damit bringe ich auch dich um!« drohte der Killer und nickte Elohim zu.
    Nie zuvor in seinem Leben hatte der Junge eine derart schreckliche Angst verspürt. Er zitterte am gesamten Leib, die Kette bewegte sich klirrend, aber das störte den Killer nicht.
    Er sah zu, daß er seinen Körper zwischen die Kerzen und den Jungen brachte. Den rechten Arm mit der Klinge hielt die Kreatur der Finsternis etwas vom Körper abgespreizt, so daß der Widerschein des Feuers über sie hinwegstreifen konnte und sie so aussehen ließ, als wäre sie von einem düsteren Leben erfüllt.
    »Sie ist dein Ende, Elohim!« flüsterte ihm die grausame Person entgegen.
    Er wollte nicht sterben, nicht schon jetzt. Er hatte noch zahlreiche Fragen, die ihn quälten, die ihn bedrückten, die er gern hinausgeschrieen hätte.
    Nichts konnte er.
    Und seine Augen sahen nur die Klinge. Die Blicke brannten sich dort förmlich fest.
    Sie war das Ende, sie war der Tod, so hatte man es Elohim gesagt, und es gab keinen Grund mehr, daran zu zweifeln. Er sah nur noch das Messer, das schräg vor seinem Gesicht glänzte und wie ein schauriger Spiegel wirkte.
    Er roch das Blut, so nahe war es ihm bereits gekommen. Er wußte, daß die Sekunden verliefen, er nichts tun konnte, denn die Ketten hielten ihn fest.
    Die Kreatur der Finsternis bewegte sich.
    Jetzt - jetzt würde sie zustechen.
    Sie tat es nicht, denn sie ging zurück, schaute nach rechts und tauchte dann unter.
    Wie ein Schatten war sie in der Dunkelheit des Weinkellers verschwunden und hatte dem Jungen noch eine Chance gegeben.
    Warum nur?
    Elohims Mund war zwar verstopft, die Ohren waren es nicht. Er konnte hören und fand den Grund heraus. Es waren Schritte.
    Jemand kam.
    Und Elohim konnte ihn nicht einmal warnen…
    ***
    Es war mir zwar nicht gelungen, einen Grundriß des Kellers zu besorgen, aber ich hatte erfahren, wie ich in die alten, unterirdischen Gewölbe hineinkam, und das war auch etwas wert, wenn nicht sogar die halbe Miete.
    Um den Betrieb im Hotel kümmerte ich mich nicht. Sollten die Menschen selbst mit sich fertig werden, ich hatte andere Probleme, die sich allerdings auf einen Namen reduzierten.
    Elohim!
    Wenn ich den Jungen fand, dann hatte ich auch die letzte Kreatur der Finsternis, das sagte mir einfach mein Gefühl.
    Zu Jessica Long war ich nicht mehr gegangen. Sie sollte davon nichts wissen. Sie hätte nur versucht, mich davon zu überzeugen, daß es besser gewesen wäre, wenn sie mitging, aber diesen Weg mußte ich allein auf mich nehmen.
    Deshalb war ich auch nicht in die Bar gegangen.
    Es war leicht gewesen, die Kellertür zu finden. Sie war sehr hoch und halbrund. Ihre Größe ließ bereits darauf schließen, daß ich mich hinter ihr bestimmt in einem gewaltigen Gewölbe wiederfinden würde, und so war es dann auch.
    Eine sehr breite Treppe führte in die Tiefe. Über mir lag die Decke wie eine Kuppel, errichtet aus mächtigen Steinen, die lange Zeit überdauert hatten.
    Natürlich gab es hier unten Licht, nur verzichtete ich darauf, es einzuschalten. Ich wollte keinen warnen, sondern möglichst aus der Dunkelheit heraus erscheinen, was wieder nicht ganz stimmte.
    Um den Weg zu erkennen, hatte ich meine kleine Leuchte eingeschaltet, den Strahl allerdings mit der Hand abgedeckt. Der so entstehende Schimmer reichte aus, um wenigstens die nähere Umgebung blaß zu erhellen, und mehr brauchte ich nicht.
    Ich hatte schon von dem gewaltigen Weinlager des Hotels gehört und wurde nicht enttäuscht, denn was sich in diesen Räumen alles befand, konnte man schon als phänomenal bezeichnen.
    Nicht nur die riesigen Fässer ließen mich staunen, es waren auch die Räume, in denen die Flaschen lagerten, die mich etwas aus der Fassung brachten. Diese Menge an Wein hatte ich noch nie gesehen, und ich stellte fest, daß die Temperatur hier unten auf verschiedene Stufen gehalten wurde.
    Für den Weißwein kälter als für den Rotwein.
    Ob
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