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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen
Autoren: M.H. Rückert
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Gefangenen… haben sich gewehrt«, antwortete dieser.
    »Aber das waren sind nur halb so viele wie ihr«, sagte Zamorra.
    »Das stimmt, aber sie haben sich umso mehr gewehrt. Aber jetzt haben wir sie unter Kontrolle.« Er zögerte. »Alle fünf…«
    »Fünf?« Teri war erstaunt. »Wieso nur fünf? Was ist mit den beiden anderen geschehen? Konnten sie fliehen?«
    »Nein!« An'dean machte die caltarische Geste der Verneinung.
    »Der junge Sotram… und… und… An'toarn…« Er stockte. Teri empfing ein telepathisches Weinen. »Sie haben sich… gegenseitig umgebracht… damit sie nicht wieder nach… K'oandar müssen.«
    Teri schloss erschüttert die Augen. Zamorra schluckte. Wie grausam musste eine Strafe sein, dass die beiden Männer lieber den Tod in Kauf nahmen?
    »Aber jetzt ist nicht… die Zeit zu Trauern«, keuchte An'dean. »Wir müssen… helfen…«
    Kroan hatte inzwischen seinem Bruder das Armband wieder übergeben. Horan zog es an und überprüfte den Zustand der magischen Stickerei.
    »Wir müssen auch die Transportblumen meines Trupps in die Überlegung miteinbeziehen«, gab Kroan zu bedenken. Die Regenbogenblumen seiner Gruppe standen knapp hundert Kilometer weiter südwestlich.
    Horan blickte in weite Ferne. Er schluckte, dann sagte er: »Den Tod der drei Männer und das Ausbrechen der Seelen-Tränen habe ich nicht gewollt.«
    »Ich weiß«, antwortete Kroan. »Aber es war trotzdem eine Verletzung unserer Gesetze. Ihr hättet mit uns reden müssen, sagen, was ihr vorhabt…«
    »Aber dem hättet ihr nie zugestimmt.«
    Kroan musste zugeben, dass sein Bruder Recht hatte.
    »Wir drehen uns im Kreis. Versuchen wir erst, gegen diese Gefahr zu kämpfen«, schlug er vor. »Danach werden wir weitersehen.«
    Die Zwillingsbrüder nickten sich zu. Dann legten sie ihre Arme gegeneinander, dass sich die Stickereien der Bänder berührten.
    Um die beiden Männer herum baute sich ein hellgrünes Schutzfeld auf. Es schien dem Feld der Parafallen verwandt zu sein.
    »Was machen die jetzt?« Teri Rheken blickte fasziniert auf den Rettungsversuch der Brüder.
    »Sie versuchen…, D'Halas Seelen-Tränen wieder… in einen Zustand der… Stasis zu versetzen«, erläuterte An'dean. »Auf dass sie wie… gelähmt sind.«
    »Hat das Aussicht auf Erfolg?« Zamorra wirkte nach außen hin gefasst, innerlich vibrierte er.
    »Das ist die einzige Möglichkeit, die ich kenne«, gab der Gezeichnete zu. »Im anderen Fall sollten wir so schnell wie möglich von dieser Welt verschwinden.«
    »He, das ist mein Heimatplanet!«, empörte sich Zamorra. »Ich will nicht, dass ihm etwas geschieht!«
    Wobei sich ihm die Frage stellte, ob dieses Ereignis einen Teil der Zukunft, für Zamorra natürlich Vergangenheit, ändern könnte. Als Paradoxon gewissermaßen.
    An'dean sah ein, dass er etwas Falsches gesagt hatte. »Tut mir Leid, ich habe das nicht so gemeint.«
    »Schon gut«, winkte Teri ab.
    Das grüne Feld verstärkte sich. Die beiden Armbänder begannen zu glühen. Unendlich langsam flossen gewaltige Magische Kräfte ineinander über. Ebenso langsam wirkten die Energien, die durch Merlin und Asmodis aus der Zukunft in die Vergangenheit flossen.
    Nach endlos erscheinender Zeit stürzte Horan zu Boden, Kroan taumelte wegen der gewaltigen Anstrengung.
    Der Anführer der Verräter hob abwehrend den Arm. Von den Parafallen her schoss als letzte Warnung ein Blitz auf ihn zu. Er zerfetzte das Armband samt Stickerei. Das Band hing nur noch an wenigen Fäden am verbrannten Arm.
    Horan erhob sich und taumelte auf seinen Bruder zu. Dieser versuchte noch immer, das Unglück zu bekämpfen. Er hatte noch nicht bemerkt, dass sein Bruder schwer verletzt war.
    Ein neuer Blitz schoss auf Horan zu, verfehlte ihn aber.
    Teri reagierte. Sie sprang zu Horan, ergriff ihn an der gesunden Linken und sprang wieder.
    Genau in die Regenbogenblumen hinein.
    Und sie war verschwunden…
    ***
    Zamorra war über alle Maßen verblüfft. Gerade, als die Tränen besiegt waren, musste so etwas geschehen.
    »Wo sind sie hin?« Diese Frage galt An'dean.
    Der Gesichtslose war nicht weniger erschrocken als der Meister des Übersinnlichen.
    »Ich habe… keine Ahnung«, antwortete er.
    Dann zuckte er zusammen.
    Er sah von Kroan, der immer noch nicht bemerkt hatte, dass sein Bruder verletzt und zudem verschwunden war, zu Zamorra.
    »Ich glaube, ich weiß… doch, wo sie sind!«
    »Und wohin?«
    »Wir kamen von K'oandar… sie können nur auf… unserer Heimatwelt
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