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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac
Autoren: Jason Dark
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der sich Dracula zwei nennt, tatsächlich aber Will Mallmann heißt.«
    »Der Name sagt mir nichts.«
    »Dann ist es gut.«
    Sie kam wieder vor. Unter dem Leder bewegten sich ihre Brüste, als sie heftig ein- und ausatmete.
    »Ich will von dir wissen, wer diese Assunga unterstützt.«
    Suko verdrehte die Augen. »Ich weiß nicht, ob es eine Unterstützung ist. Beide können auch Feinde sein, beide brauchen den Weg nicht gemeinsam zu gehen, das ist alles nur Spekulation.«
    »Aber es gibt ihn!«
    »Das stimmt.«
    Sie senkte den Kopf. »Es sind neue Perspektiven«, murmelte sie nach einer Weile. »Darauf bin ich eingestellt gewesen. Bisher dachte ich, daß sie allein gewesen wäre…«
    »Geh nicht unbedingt davon aus, daß meine Worte auch stimmen müssen«, erklärte Suko.
    »Ich danke dir trotzdem.« Sie ging auf Mystic zu. »So können wir uns wenigstens darauf einrichten.«
    »Wir?«
    Yannah hatte Sukos Frage gehört und drehte sich um. Dabei blieb sie dicht vor ihrem Mentor stehen. »Ja, wir«, sagte sie mit leiser Stimme. »Er wird an meiner Seite stehen. Er wird mich nicht im Stich lassen. Ich habe ihn verschwinden lassen, ich habe ihn gepflegt. Wir sind beide aufeinander angewiesen. Wir halten zusammen.«
    »Das sehe ich.«
    Yannahs Augen verengten sich. Dennoch schaute sie Suko scharf an. »Der Tonfall deiner Antwort hat mir nicht gepaßt. Du scheinst nicht begeistert zu sein.«
    »Da hast du recht.«
    »Wir waren einige Wochen zusammen«, sprach sie mit weicher und fast schon verführerisch lockender Stimme weiter. »Wir haben einiges erlebt. Nun aber mußt du dich entscheiden.«
    »Gegen oder für wen?«
    »Für uns beide oder dagegen!«
    Mit einer derartigen Antwort hatte der Inspektor gerechnet und auch schon einen kleinen Plan festgelegt. »Kann ich dann um etwas Bedenkzeit bitten?«
    »Wie lange?«
    »Die Nacht über.«
    Diesmal antwortete Yannah nicht so spontan, sie schaute ihn erst einmal genau an, als wollte sie ihn durch ihre Blicke sezieren. »Was genau hast du vor, Suko?«
    »Nachdenken.«
    »So lange?«
    Er hob die Schultern. »Ich muß mich erst mit mir selbst beschäftigen. Das wirst du doch verstehen?«
    Ihre Frage klang hektisch. »Denkst du an London?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Das hatte ich vor.«
    Die Weiße Hexe lächelte. Ihr Nicken zeigte an, daß sie zufrieden war. Aber Suko traute ihr trotzdem nicht, und er sollte recht behalten. »Wenn du in Paris bleibst, wirst du voll und ganz auf unserer Seite stehen, mein Freund. Du hast dann keinerlei Alternativen, Suko. Du mußt dich für etwas entscheiden. Meine Freunde sind auch Mystics Freunde. Bei den Feinden verhält es sich ebenso.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Dann werde ich dir Bedenkzeit geben, Suko. Nutze sie, nutze sie in deinem und in unserem Interesse, mehr kann ich, mehr will ich dir nicht sagen.«
    »Es reicht auch so.«
    »Das freut mich«, flüsterte sie und verengte dabei wieder ihre Augen, als wollte sie durch diese Geste Suko eine scharfe Warnung zukommen lassen. In der Tat mußte er höllisch achtgeben. Yannah würde sehr schnell merken, wenn er versuchte, sie zu hintergehen. Sie war schlau, sensibel und auch sensitiv. So leicht konnte man ihr nichts vormachen. Sie reinzulegen, bedeutete einiges. Es war beinahe unmöglich.
    »Morgen früh, und zwar bei Sonnenaufgang, will ich deine Entscheidung hören.«
    »Das wirst du.«
    »Schön.« Yannah zeigte ein Lächeln. Es war nicht mehr das Lächeln, das Suko von ihr kannte. Sie war in den letzten Minuten eine andere Person geworden. Oder schon immer so gewesen, sie hatte sich dann eben nur gut verstellt.
    Das Band zwischen ihnen war nicht mehr nur dünn, es war sogar gerissen, doch dies behielt Suko für sich.
    Er wollte sich umdrehen und den verfluchten Leichenkeller verlassen, als er das Knarren vernahm.
    Es hörte sich an, als hätte jemand Holz brechen wollen, ohne es richtig zu schaffen. Über seinen Rücken rann ein Schauer, er fühlte sich unwohl, dann drehte er den Kopf, um zu sehen, wer sich für dieses häßlich klingende Geräusch verantwortlich zeigte.
    Es war Mystic!
    Er hatte sich auf seinem Stuhl bewegt und den rechten Arm gehoben. Jetzt drückte er ihn vor.
    Knochen knackten, brachen aber nicht. Die dünne Haut spannte sich, aus dem Maul drang ein tiefes Stöhnen. Er senkte seinen Häßlichen Schädel, zog beide Arme zugleich an und stemmte die breiten Hände mit den langen Fingern auf die Sessellehnen.
    In dieser Haltung blieb er sitzen - bis er sich in
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