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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac
Autoren: Jason Dark
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Stadt lebte. Da hat man ihm gehuldigt, da war er eine feste Größe…«
    »Wann war das?«
    »In den zwanziger Jahren dieses zu Ende gehenden Jahrhunderts. Da war er jemand, den man kennen mußte.«
    »Ein Hexer also?«
    »Wenn du so willst, streite ich es nicht ab. Mystic gehörte zu der Kaste der Hexer. Er verstand es auf wundersame Art und Weise, an die Quellen der Magie heranzukommen. Es war einfach einmalig, das kannst du mir glauben. Viele Menschen sind zu ihm hingepilgert, um sich bei ihm Rat zu holen. Er war schon etwas Besonderes.«
    »Und er ist nun tot - oder?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Untot denn?«
    »Er schläft«, flüsterte sie. »Mystic liegt in einem sehr tiefen Schlaf oder lag darin. Ich habe ihn erweckt. Er ist uralt, er ist ein Greis, er ist so alt wie dieses Jahrhundert. Viele, die ihn von früher her in Erinnerung haben, denken, daß er nicht mehr lebt. Aber sie irren sich, sie irren sich alle. Er ist da, und du siehst ihn vor dir.«
    Suko nickte. »Ja, das stimmt. Er ist schließlich nicht zu übersehen.«
    »Du magst ihn nicht?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Weshalb?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Er ist ein Mörder, Yannah. Ich habe die Leiche gesehen. Ich brauche nur die Treppe hochzugehen, um sie mir anzuschauen. Ich…«
    »Es mußte sein!« rief sie. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei. Sie sah aus, als würden durch ihren Körper Stromstöße zucken. Die Augen hatten einen harten Glanz bekommen. In diesem Moment wirkte sie wie eine Furie, die jeden Augenblick durchdrehen konnte.
    Suko hielt dagegen. Er dachte nicht daran, den Rückzug anzutreten. Das Schiff, auf dem er mit Yannah hockte, lief in ein Gewässer ein, das ihm nicht gefiel. Er schüttelte den Kopf. »Denk an den Teufel!« sagte er laut und deutlich. »Denk an ihn und daran, daß du seine Feindin bist. Nun aber reagierst du kaum anders als er. Du bist eigentlich nicht besser. Du erinnerst mich an eine Hexe, die ihm allein dienen will. Ich habe bisher gedacht, daß du deine Kräfte für diejenigen einsetzt, die von der Hölle und deren Vasallen unterdrückt werden, doch nun muß ich erkennen, daß ich mich geirrt habe. Es stimmt einfach nicht, Yannah. Du hat dich gedreht, ich kann dich nicht mehr als Weiße Hexe ansehen. Du hast den verdammten Mord zugelassen.«
    »Ja!« schrie sie in seine Worte hinein. »Klar, ich habe ihn zugelassen, weil es sein mußte. Es gibt keinen anderen Weg mehr, um mich zu schützen.«
    »Gegen wen denn?«
    Yannah verzog den Mund. Über ihre Lippen drang ein rauh klingendes Keuchen. »Nicht gegen ihn, den Teufel. Es gibt noch andere Feinde, die mich hassen.«
    »Das glaube ich.«
    »Ich muß mir ein Schutzschild herstellen. Ich muß mich wehren können, denn ich habe Neider, sehr viele sogar. Sie sind gefährlich, ich darf sie nicht unterschätzen, ich…«
    »Ja, schon gut…«
    »Du sollst hören, Suko, du sollst erkennen, daß es auch unter den Hexen Konkurrentinnen gibt, die mit Bandagen kämpfen, von denen du keine Ahnung hast.«
    »Bist du sicher?«
    »Das glaube ich schon.«
    Suko wiegte den Kopf. »Du scheinst mich nicht zu kennen. Ich habe von dir viel gehört, aber ich weiß nicht, gegen wen du dich schützen willst. Wer dir diese Furcht bereitet.«
    »Eine Hexe, die mächtig sein will.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Du willst einen Namen hören?«
    »Stimmt.«
    »Er wird dir kaum etwas sagen.«
    »Versuch es trotzdem.«
    Da sprach sie den Namen aus, und Suko traf die Überraschung wie ein Keulenschlag. »Assunga…«
    ***
    Er blieb stehen, er sagte nichts, er vergaß sogar das Atmen. Er starrte Yannah nur an, die den Kopf schüttelte und einen Schritt nach hinten ging, als hätte sie Furcht vor Suko.
    »Was… was ist mit dir?«
    Suko spreizte die Arme ab und drückte die Hände nach unten. »Ich danke dir, daß du mir den Namen gesagt hast.«
    »Kennst du ihn?«
    Suko holte tief Luft. »Und ob ich ihn kenne, Yannah. Er ist mir ein großer Begriff, allerdings nicht im positiven Sinne. Ich kenne Assunga, ich kenne ihren Mantel…«
    »Was noch?«
    »Nicht viel. Möglicherweise auch gar nichts. Ich weiß nicht, was sie vorhat, aber mir ist bekannt, daß sie nicht allein umherläuft. Sie besitzt eine gewisse Unterstützung. Es gibt da jemand, der einiges von ihr will, auf dessen Spur sie läuft…«
    »Moment mal, Suko. Dann weißt du mehr als ich. Wer hat da seine Spuren gesetzt?«
    »Es ist eine Spekulation. Aber sie könnte möglicherweise mit einem Vampir zusammen sein. Mit jemandem,
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