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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe
Autoren: Jason Dark
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hatte das Gesicht verzogen, er spürte den Schmerz, denn Cigam hielt seine Gelenke sehr fest.
    Wenn Suko jetzt redete, tat er das nicht mit der Stimme eines Erwachsenen, sondern mit der eines Kindes, wobei hinzu kam, daß dieses Kind die englische Sprache nicht verstand.
    Das Kunstgeschöpf des Teufels hielt den Jungen weiterhin fest. Dieses flache, widerliche Gesicht schaute von oben her auf ihn herab. Kein Gefühl war in den Augen zu sehen. Sie leuchteten wie blanke Eismurmeln.
    Suko bewegte seine rechte Hand. Vergeblich bemühte er sich darum, den Griff zu sprengen, und er schaffte es auch nicht, als Cigam ihn hob und zu sich heranzog.
    Immer näher geriet er an dieses fürchterliche Gesicht heran, in dem alles schief saß.
    Suko war nur mehr der kleine Chinesenjunge, der sich nicht wehren konnte, aber Cigam hatte die Macht. Er stand jetzt über ihm, er warf den Schatten der Hölle, und er sagte nur einen entscheidenden Satz: »Ich werde dich küssen!«
    Suko, noch immer in der Rolle des chinesischen Jungen, hatte ihn zwar gehört, verstand ihn aber nicht. Nur dem Tonfall hatte er entnommen, daß ihm etwas Schreckliches bevorstand, und auf seinem noch jungen Gesicht breitete sich der Anflug des Schreckens aus.
    Wie ein giftiger Stachel fuhr die Zunge aus dem Mund, um die so gut wie nicht vorhandenen Lippen zu umkreisen. Eine leichte Schleimspur blieb zurück.
    Mit einer Hand zog Cigam den Jungen hoch!
    Suko spürte das Reißen oben im Gelenk. Er setzte zusätzlich noch einen Widerstand entgegen, aber Cigam war einfach zu stark. Er schaffte es sogar, Suko in die Höhe zu hieven, denn dieser hatte seine Beine angewinkelt und schwebte plötzlich über dem Boden.
    »Der Kuß, Junge! Der Kuß wird dir nicht erspart bleiben, darauf kannst du dich verlassen!«
    Suko sprach flüsternd. Er konnte nur in seinem Dialekt reden und war sicher, daß ihn Cigam nicht verstand.
    Der lachte nur. Wuchtig schleuderte er Suko herum, ließ ihn dann los, und Suko rutschte über den blanken Steinboden, wobei er sich noch überschlug.
    Auf dem Rücken blieb er liegen.
    Er konnte nicht mehr. Aus seinem Körper war ein großer Teil des Widerstandes gewichen. Er merkte, daß ihm Cigam zu sehr überlegen war, und jetzt ging er wie eine Schattengestalt auf ihn zu.
    Er starrte ihn an.
    Suko lag noch immer auf dem Rücken. Seine rechte Hand hielt er so, daß die Finger den Stab berühren konnten und ihm wieder die andere Seite seines neuen Lebens zuteil werden ließen.
    Er verstand, er konnte verstehen, und er hörte jetzt, was der andere zu ihm sagte.
    »Ich werde dich küssen!«
    In diesem Augenblick brach für den Jungen eine Welt zusammen. Sich von dieser Bestie küssen zu lassen, dabei den schrecklichen Keim zu bekommen, der auch schon in Nico steckte, das wollte ihm nicht in den Sinn. Er wehrte sich dagegen, es sah so aus, als wollte er auf die Füße springen und weglaufen, aber Cigam war schneller.
    Einen Fuß stemmte er auf Sukos Brust. Der Druck war nicht stark, aber er reichte aus, um den Jungen am Boden zu lassen. »Du wirst den Kuß bekommen, Suko, und der Teufel wird sich freuen. Du kannst ihm dankbar sein, denn du bekommst die Chance, mehr zu leisten als alle anderen Menschen. Du mußt jubeln…«
    Suko jubelte nicht. Er hatte sich versteift. Seine Augen bewegten sich, sein Mund zuckte. Wenn er sich vorstellte, daß der andere seinen widerlichen Mund auf seine Lippen pressen würde, stieg bereits jetzt der Ekel in ihm hoch.
    Cigam nahm seinen Fuß zurück. Für Suko war diese Bewegung der Anfang vom Ende.
    Er wollte sich noch zur Seite rollen, um Zeit zu gewinnen, aber Cigam war schneller. Aus seinem Mund drang ein wütendes Knurren, als er sich bückte, Suko zu fassen bekam und ihn brutal auf die Beine riß, wobei der Junge Mühe hatte, sich zu halten. Er sackte zusammen, taumelte dabei vor, wurde aber gehalten und dann an der Schulter gepackt.
    Cigam zerrte ihn herum.
    Suko starrte ihn an.
    Cigam starrte zurück.
    Zwei, drei Sekunden ließ das magische Kunstgeschöpf verstreichen, dann riß er Suko auf sich zu.
    Gleichzeitig klappte sein Mund auf. »Der Kuß!« keuchte er, »du kannst ihm nicht entgehen.«
    Es war eigentlich unmöglich für Suko, noch eine Chance zu erhalten. Er versuchte es trotzdem, umfaßte seine Stab und sprach genau in dem Augenblick das magische Wort aus, als Cigam seinen Mund gegen Sukos Lippen pressen wollte.
    »Topar!«
    ***
    Es war schwül und feucht geworden. Die Luft hatte sich in einen Lappen
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