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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans
Autoren: Jason Dark
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einzigen.
    Jedenfalls hatte der verdammte Spiegel seine Wirkung verloren, und jetzt wollte ich nur Suko.
    Ich zerrte ihn hoch, wußte nicht, ob er noch Kind oder wieder zurückverwandelt war, jedenfalls schleuderte ich ihn aus der Truhe heraus, so daß er zu Boden prallte und sich dort überrollte.
    Dann brach die alte Truhe auseinander.
    Dabei entstand auch ein Knistern, als würden kleine Flämmchen über trockenes Holz gleiten. Dann sah ich die ersten Feuerzungen, wie sie in die Höhe leckten, und wir alle hörten auch die Stimme des Teufels, die ein finsteres Versprechen abgab.
    »Es geht weiter, Freunde, es geht weiter…«
    Ein letztes Rauschen noch, dann war es vorbei.
    Ich ging zurück, drehte mich um und sah, daß ich der einzige war, der sich bewegte.
    Die anderen rührten sich nicht.
    Sir James hatte sich leicht vorgebeugt, er keuchte und hielt die Augen fast geschlossen.
    Ihm gegenüber stand Shao. Die verkohlten und zusammengeschmolzenen Reste des Schwertes noch festhaltend.
    Beide schauten auf eine dritte Person. Sie lag am Boden, ohne sich zu rühren und hielt Buddhas Stab mit beiden Händen umklammert wie einen Rettungsanker.
    Doch er hatte ihm leider nicht helfen können.
    Suko war ein Kind geblieben!
    ***
    Wir wollten es nicht wahrhaben, wir schauten hin, wir trauten unseren Augen nicht, aber es gab keinen Zweifel. Unser Einsatz hatte sich letztendlich nicht gelohnt. Es war dem Teufel tatsächlich gelungen, uns einen makabren Streich zu spielen.
    Suko fand als erster die Worte wieder. »Es hat nicht geklappt, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Shao, »es hat nicht geklappt.« Sie hatte Mühe, überhaupt sprechen zu können, weil Tränen ihre Stimme erstickten. Dann beugte sie sich nieder, um Suko auf die Beine zu helfen. Sie mußte ihn noch stützen, damit er stehen konnte.
    Ich senkte den Blick, ging auf Suko zu, streichelte dem Kind über den Kopf und schwieg, weil ich einfach nicht wußte, was ich sagen sollte. Ich konnte ihm keinen Trost spenden, nicht in dieser Situation!
    Ich ging zur Tür, verließ den Raum. Im Gang blieb ich stehen, die Stirn gegen die kalte Betonwand gepreßt.
    Jemand kam zu mir. Den Schritten nach war es mein Chef, Sir James. Dicht neben mir blieb er stehen, ich spürte seine flache Hand auf meiner Schulter.
    »John, das Heute ist vorbei.«
    »Und trotzdem wird es noch ein Morgen geben. Diesmal haben wir es noch nicht geschafft. Aber wir werden nicht aufgeben, das verspreche ich Ihnen. Oder wollen Sie nicht mehr?«
    »Nein, Sir, nein.« Ich drückte mich wieder zurück und schaute zur Tür, wo Shao und Suko standen wie die große Schwester und der kleine Bruder.
    Verdammt, ich rannte weg, denn niemand sollte sehen, wie sehr mir zum Heulen zumute war…
    ENDE des Dreiteilers
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