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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
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sich dabei im Flug so unglücklich für mich weg, daß sie mich an der Schulter erwischte.
    Ich hatte das Gefühl, jemand hätte mit einem Stein auf meine linke Schulter geschlagen. Die Dinger waren verflucht schwer. Neben mir prallte die Eisstange zu Boden. Von ihren Seiten lösten sich einige blanke Splitter ab, die über den Boden rutschten.
    Wer räumte da auf?
    Wir kamen nicht nahe genug an den Behälter heran, um nachschauen zu können, aber das war nicht mehr nötig.
    Einen Moment später war es nicht mehr das Eis, das aus dem Container flog. Eine unbekannte Kraft hatte die beiden Leichen gepackt und schleuderte sie wie Puppen ins Freie.
    Wir gingen in Deckung.
    Suko rollte sogar über den Boden, während ich zur anderen Seite hinhuschte.
    Die Leichen landeten zwischen den Eisstangen wie leblose Puppen. Luka konnte sich nicht beruhigen, er schrie auf Marek ein, der ihn festhielt, weil es besser für den Mann war. Denn der Pfähler wußte genau, daß wir mit den Problemen fertig werden konnten.
    Stille…
    Kein Eis wurde mehr über die Ränder geschleudert. Es war, als hätte sich in dem oben offenen Behälter ein Ungeheuer endlich ausgetobt, um nun seine Ruhe zu haben.
    Aber die Stille war trügerisch und gefährlich.
    Suko und ich standen uns gegenüber. Wir hielten uns an den Längsseiten auf, und zwischen uns befand sich die gesamte Breite des Containers. Auf Sukos Zeichen hin richtete ich mich auf.
    Im Hintergrund flüsterte Luka.
    Ich kümmerte mich nicht um ihn, wollte zugleich mit Suko in den Container hineinschauen, aber dazu kam es nicht mehr.
    Mit einem grellen Lachen und von klirrenden Geräuschen begleitet, jagte eine Gestalt in die Höhe, die uns im ersten Augenblick vorkam wie ein Gespenst.
    Aber es war kein Geist.
    Es war die Hexe Assunga!
    ***
    Mit allem hätten wir gerechnet, selbst mit dem Erscheinen des Teufels, aber nicht mit der Person, deretwegen wir nach Rumänien gekommen waren. Deshalb waren wir auch so überrascht und taten zunächst nichts anderes, als unbeweglich auf die Erscheinung zu starren.
    Wir hatten sie bisher nicht zu Gesicht bekommen, waren praktisch einem Phantom nachgejagt und standen nun vor diesem Wesen, das wie aus dem Nichts erschienen war, als hätte es die Hölle irgendwo ausgespien. Aber sie war kein Geist, kein Gespenst. Wenn ich sie anschaute, würde ich sie als exotische Schönheit ansehen, denn nichts anderes strahlte das wilde Gesicht und die rotschwarze Haarflut wider. Ihre Augen leuchteten in einer undefinierbaren Farbe, da versammelte sich einiges an schillernden Tönen. Der Mund war weich geschnitten, obwohl er eine gewisse Härte auf wies.
    Sie trug einen Mantel, der nicht zu ihr paßte. Sehr lang und einfach zu weit geschnitten, und trotzdem schien sie sich mehr als wohl zu fühlen und schien den dunklen Umhang auch zu benötigen wie ein wertvolles Schmuckstück. Von ihrem Körper war nichts zu sehen. Selbst die Füße mit den dunklen Schuhen schauten kaum hervor, wir sahen auch ihre Hände nicht, weil sie die Arme um den Körper geschlungen hielt und die Hände im Ausschnitt ihrer Ärmel verschwanden.
    Und doch strahlte sie etwas Böses ab, das ich nur indirekt merkte.
    Mein Kreuz erwärmte sich.
    Ein untrügliches Zeichen dafür, daß Kräfte in der Nähe weilten, die denen des Kreuzes entgegengesetzt waren.
    Ich wandte meinen Blick ab, sah Suko an, der ebenfalls nichts tat, nickte ihm zu.
    Das Zeichen kannte er. Er wußte, daß diese Person nicht gerade zu unseren Freundinnen zählte.
    Wieviel Zeit seit ihrem Erscheinen verstrichen war, konnte ich nicht sagen, weil ich mir vorkam wie auf einer Insel, die irgendwo im All schwebte und alles relativierte, aber nicht allein wir hatten die Hexe gesehen, auch die Männer, die im Hintergrund standen.
    Das waren Marek und Luka!
    Der Polizist ächzte. Für ihn war zwar keine Welt zusammengebrochen, aber dieses plötzliche Erscheinen der Person schien ihn an seinem Verstand zweifeln zu lassen.
    Wir reagierten nicht auf diesen Laut, aber Marek tat es. Er schaute seinen Landsmann an.
    Luka stand steif. Nur seine Lippen bewegten sich. Allerdings schaffte er es nicht, seine Gedanken in Worte umzusetzen. Er sprach gewissermaßen stumm.
    Möglicherweise kochte in seinem Innern ein Vulkan, denn er wußte manchmal nicht, wo er hinschauen sollte. Ob zu den beiden toten Polizisten oder auf die Gestalt.
    Aber sein Atem nahm an Heftigkeit zu.
    Er pumpte die Luft in die Lungen, das Gesicht rötete sich, der Blick flackerte,
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