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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder
Autoren: Unbekannt
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vermutest. Ich bin nicht mehr als ein Androide, der tun muß, was ihm eine vor Jahrhunderttausenden geprägte Schablone vorschreibt. Das ist kein Leben, das zu leben sich lohnt."
    „Akzeptiert, Heltamosch. Dennoch wäre es unverantwortlich, das hier gefundene Wissen in die Galaxis Naupaum zu tragen und damit das Leben auf sämtlichen besiedelten Planeten auszulöschen. So handelt kein Raytscha, so handelt ein Massenmörder. Wenn du dich wirklich mit deinem Amt als Raytscha identifizierst, dann wirst du alles tun, das Leben in Naupaum zu retten, anstatt es zu vernichten."
    „Du verstehst einfach nicht, Toraschtyn. Ich will es ja gar nicht auslöschen. Ich möchte es durchaus erhalten, aber ich kann nicht. Niemandem werde ich befehlen oder auch nur raten, in den Tod zu gehen. Alle werden es freiwillig und aus eigenem Entschluß tun."
    „Aber nur dann, wenn du ihnen die Wahrheit sagst. Manchmal ist es besser, ein Volk mit einer Lüge leben zu lassen."
    „Das mag in der Milchstraße zutreffen, nicht aber in Naupaum."
    „Das ist nur eine Selbsttäuschung, Heltamosch. Mächtige entscheiden nur zu gern über das Leben der Menschen, für deren Glück und Wohlergehen sie angeblich arbeiten. Unzählige sind bereits gestorben, weil die Mächtigen glaubten, sie zu zu ihrem Glück zwingen zu müssen. Du hast kein Recht, die Nachricht über die Bio-Infizierung nach Naupaum zu bringen. Du hast vielmehr die Pflicht, es nicht zu tun."
    Rhodans Stimme hatte sich verändert. Die ganze Kraft eines Mannes kam in ihr zum Ausdruck, der entschlossen ist, bis zum letzten zu kämpfen. Für Rhodan war einfach selbstverständlich, daß er alles tun mußte, um das Massensterben zu verhindern.
    „Du irrst abermals, Toraschtyn. Mein Volk erwartet von mir, daß ich die Wahrheit sage. Es würde mich bis in alle Ewigkeit verfluchen, wenn ich es nicht täte."
    „Das bildest du dir nur ein, Heltamosch. Bist du dir nicht darüber klar, daß das Programm der Bio-Infizierung es sein könnte, das dich zwingt, etwas derartiges zu tun? Warum wehrst du dich nicht dagegen?"
    Der Raytscha schüttelte den Kopf.
    „Gib es doch endlich auf", bat er gequält. „Wenn ich es nicht tun würde, dann würde einer meiner Offiziere oder Wissenschaftler es tun. Ich könnte es gar nicht verhindern. Meine Männer würden mich töten, damit einer die Nachricht überbringen kann."
    Er richtete sich auf.
    „Ich bitte dich, mein Freund, sich mir nicht in den Weg zu stellen. Du weißt, was ich tun müßte, wenn du es doch tust."
    Rhodan begriff.
    Die Drohung hätte nicht deutlicher sein können.
     
    *
     
    Gayt-Coor und Zeno saßen am Tisch in der Kabine Rhodans und verzehrten riesige, gegrillte Fleischstücke, wobei der Petraczer sich die größten Portionen besorgte. Er blickte kaum auf, als der Terraner, der im Körper des Duynters Toraschtyn lebte, eintrat.
    „Das ist gut", sagte Rhodan. „Stärkt euch, schlagt euch aber den Leib nicht zu voll, denn wir haben bald eine ganze Menge zu tun."
    „Prima", erwiderte Gayt-Coor mit vollem Mund. „Mir wird's allmählich langweilig hier."
    „Was hast du vor?" fragte Zeno.
    Rhodan setzte sich zu ihnen. Er nahm sich ein kleines Steak.
    „Wir werden den Priester entführen", erklärte er. „Das ist doch ganz klar- oder ?
    Dem Accalaurie fiel die Gabel aus der Hand, und Gayt-Coor verschluckte sich. Als seine Luftröhre wieder frei war, fragte er: „Kannst du mir auch sagen, was du damit beabsichtigst?"
    „Auch das ist doch wohl klar. Ich will Zeit herausschinden."
    Zeno lehnte sich weit zurück. Er musterte Toraschtyn mit leicht verengten Augen. Er lächelte kaum merklich.
    „Das ist doch noch nicht alles", sagte er. „Du hast doch noch bedeutend mehr vor. Willst du uns nicht sagen, was?"
    „Ich will verhindern, daß Heltamosch sich und sein Volk umbringt. Das ist alles."
     
    *
     
    Zeno kam zwei Stunden später wieder in die Kabine zurück, nachdem er sie für kurze Zeit verlassen hatte. Er setzte sich neben Rhodan.
    „Es ist, wie wir befürchtet haben sagte er. „Heltamosch ist argwöhnisch geworden. Er läßt Ilanosch bewachen. Der Priester kann keinen einzigen Schritt mehr tun, ohne von vier Offizieren der Bodenkampftruppen begleitet zu werden. Darüber hinaus wird er mit Hilfe der Kameras überall beobachtet. Zwei Offiziere des Sicherheitsdienstes sind damit beauftragt worden. Sie sitzen in einer Schaltzenträle in der Nähe von Hangar 19."
    „Unter diesen Umständen wird es schwierig, Ilanosch
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