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0639 - So freundlich wie der Teufel

0639 - So freundlich wie der Teufel

Titel: 0639 - So freundlich wie der Teufel
Autoren: Jason Dark
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Haut hatte den Ton der Mischlinge.
    Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich hin.
    »Du kommst spät«, sagte Vernon.
    Tyler lachte, hob beide Hände und zeigte sieben dicke, in verschiedenen Farben glänzende Ringe.
    »Ich wurde aufgehalten, Vernon. Die Geschäfte, du verstehst?«
    »Mastinos?«
    »Was ist das?«
    Shrame winkte ab. »Schon gut, Tyler.«
    Der Mann beugte sich vor. »Hast du mich deshalb antanzen lassen, Bulle?«
    »Nein.«
    »Weshalb dann?«
    »Sage ich dir gleich.«
    Die Kellnerin war an den Tisch getreten. Tyler bestellte eine Cola und eine dreifache Portion weißen Rum. Beides mixte er und kippte es in seinen breiten Mund, in dem vier Goldzähne schimmerten. »Worum geht es denn, Vernon?«
    »Du weißt, was mit meiner Frau passiert ist?«
    Tylers Gesicht zeigte echtes Bedauern. »Ja, ich hörte davon. Leider zu spät, sonst hätte ich Wilma bei ihrem letzten Weg begleitet.«
    »Ist egal. Es waren sowieso zu viele Leute da.«
    »Sie wurde erschossen, nicht?«
    »So ist es.«
    »Und den Killer habt ihr nicht?«
    »Stimmt auch.«
    Tyler verengte die großen Augen. »Lass mich raten, Bulle. Ich soll dir helfen.«
    »So ist es.«
    Der Dunkelhäutige lachte. »Das habe ich mir gedacht. Irgendwann erinnert man sich wieder an mich.«
    »Du brauchst es nicht für mich zu tun, Tyler. Tu es für Wilma. Du hast sie gemocht.«
    »Ja, Vernon, verdammt, ich habe sie gemocht. Sie war eine tolle Frau.«
    Scharf saugte der Polizist die Luft ein. »Und jetzt ist sie tot. Getroffen von einer verdammten Kugel aus einem 38er. Und um die Kugel geht es mir.«
    Tylers Gesicht verwandelte sich in ein Fragezeichen. »Das begreife, wer will, ich nicht. Eine Kugel aus einem 38er ist nicht außergewöhnlich, Vernon.«
    Der trank einen Schluck. Hart stellte er die Blechdose ab. »Diese schon, Tyler.«
    »Wieso?«
    »An ihrem stumpfen unteren Ende hat jemand eine Teufelsfratze eingraviert.«
    Tyler saß bewegungslos. »Ach«, sagte er nur. »Schau an.«
    »Ja, ich schaue.«
    »Und jetzt soll ich dir sagen, woher die verfluchte Kugel stammt. Hast du dir das so vorgestellt?«
    »Richtig.«
    Der Mann mit den Ketten lachte unecht. »Ich bitte dich, Vernon, wie könnte ich das?«
    »Ganz einfach, Tyler. Dich hat man mal Voodoo-Tyler genannt. Erinnerst du dich?«
    »Schon, aber…«
    »Nichts aber. Du kennst dich noch aus. Ich weiß das. Du bist derjenige, der mir sagen kann, wo hier in New York was läuft.«
    »Was soll denn hier laufen?«
    Shrame schüttelte den Kopf. »Komm mir nicht so. Du weißt genau, wo sich die Teufelsanbeter und Satanisten hier treffen. All die krummen Typen, die auf so etwas abfahren.«
    »Bist du da sicher, Bulle?«
    »Sonst hätte ich dich nicht herbestellt.«
    Tyler lehnte sich zurück, breitete die Arme aus und hob zusätzlich die Schultern. »Kein Kommentar, ich weiß nichts.«
    Shrames Arm war schnell wie eine zustoßende Schlange. Bevor sich Tyler versah, umklammerten die Finger sein Hemd. Langsam zog der Officer den jüngeren und stärkeren Mann zu sich heran.
    »Tyler, ich will dir nur sagen, dass ich nicht zum Spaß hier sitze. In dieser verdammten Stadt sind achtzehn Morde geschehen. Genau achtzehn Mal haben wir die Teufelsfratze auf den Kugeln entdeckt. Dahinter steckt Methode. Du kannst mir nicht erzählen, dass du davon nichts gehört hast, Tyler. Das nehme ich dir einfach nicht ab.«
    »Ich weiß es. Ich habe es gelesen, aber ich hänge nicht selbst drin, verflucht.«
    »Kann ich mir denken. Ich will nur von dir wissen, wo ich mich eventuell umschauen muss.«
    Tyler schnaufte. »Dann lass mich erst los.«
    »Bitte.«
    Der Glatzkopf strich sein Hemd glatt, trank wieder und bestellte eine zweite Portion. Er redete erst, als sie vor ihm stand. »Von meiner alten Gruppe ist es keiner, und ich habe auch niemanden dazu aufgefordert, dafür bin ich viel zu schlau, weil ich weiß, dass es nicht gut ist, wenn man mit bestimmten Kräften spielt.«
    »Mit welchen denn?«
    »Mit denen der Hölle.«
    »Voodoo?«
    »So ähnlich«, gab Tyler zu.
    Vernon gehörte zu den Realisten. Von Voodoo, Spuk, Magie und irgendwelchem Beschwörungskram hatte er nie viel gehalten. Jetzt, wo seine Frau nicht mehr lebte, dachte er zwar nicht anders darüber, aber er hatte sich vorgenommen, jede Möglichkeit zu nutzen, jeder Spur zu folgen, die ans Ziel führen konnte.
    »Was ist, Cop?«
    »Lass dein Grinsen, Tyler. Dann gibt es sie also, diese fremden Kräfte, die mit Voodoo umschrieben sind?«
    Tyler hob seine Augenbrauen,
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