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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron
Autoren: Unbekannt
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Gruppen von anscheinend müßig schlendernden Spaziergängern. Ihre Gesichter trugen den Ausdruck verdrossener Entschlossenheit. Es war nicht deutlich zu erkennen, welcher Partei sie angehörten, aber jeweils eine Gruppe gehörte entweder zu den Reformern oder zu den Extremisten.
    Jemand deutete auf den Gleiter. Ein anderer schrie: „Dort ist Maytschetan! Haltet ihn auf! Er will Heltamosch um das Erbe betrügen! Er will den falschen Mann auf dem Thron!"
    Andere Stimmen antworteten. Gereizt wandte sich der alte Mann an den Piloten und befahl: „Schneller! Und einen anderen Kurs!"
    Wenn eine Menschenmenge den Gleiter umringte und einkesselte, dann halfen auch die Waffen nicht mehr.
    Die Maschine machte einen Satz, wurde schneller und verschwand hinter einer Kurve. Tief duckte sich Maytschetan in die Polster. Er empfand plötzlich wieder das gleiche Maß an Angst wie heute am frühen Morgen, als er den wahrsagenden Greis getroffen hatte.
    „Schneller!"
    „Selbstverständlich, Herr! erwiderte der Pilot und setzte die Geschwindigkeit abermals herauf. Das Fahrzeug jagte jetzt auf der Schnellspur dahin und kam dem Stadtgebiet, in dem sich die meisten Fernsehanstalten befanden, immer näher. Diese Krise mußte er noch meistern, das sagte sich der Greis immer wieder.
    Noch hatte er nicht alle Informationen über die Weise, in der er zuletzt vorgehen würde- aber eine Reihe hervorragender Informanten saß hier in den Redaktionen der Anstalt, die in kurzer Zeit ein ausführliches Interview reit ihm senden würde.
    „Hinter uns!" sagte der Pilot plötzlich.
    Während der alte Mann den Gleiter, der ihnen folgte, in dem breiten Band des Reflexfeldes betrachtete, drehten sich zwei der Wächter um und zogen in einer automatischen Bewegung die Waffen.
    „Ein Gegner?" fragte der Greis.
    „Schlecht zu sagen, Vorsitzender. Aber er holt auf."
    Sie warteten. Alle sechs Männer hatten jetzt die Waffen gezogen. In dem Fahrzeug, das immer mehr aufholte und jetzt nach rechts auswich, um zu überholen, saßen drei Männer. Sie schienen den Gleiter des Vorsitzenden zu ignorieren.
    „Gefahr!" zischte plötzlich der Mann neben dem Piloten.
    Sie handelten alle mit langer Erfahrung und blitzartigen Reaktionen. Der Pilot bremste stark und ließ dadurch den anderen Gleiter an sich vorbeirasen. Die Fenster schoben sich nach unten. Die Läufe der Waffen wurden durch die Scheibenöffnungen gesteckt. Auch der andere Gleiter bremste.
    Maytschetan ließ sich zwischen den Sitzen auf den Boden des Gleiters sinken. Er wartete auf das Hämmern von Schüssen und das Kreischen des Metalls, wenn beide Gleiter einarider rammten.
    Wieder bremste der eigene Gleiter.
    Dann sah der Pilot, wie einer der Passagiere des anderen Gleiters ein stumpfes Rohr hob. Die Öffnung des Rohres deutete genau auf den Innenraum des eigenen Fahrzeugs. Gleichzeitig begannen die Wächter zu feuern. Beide Fahrzeuge wurden schneller, aber der Pilot erwies sich als Könner.
    „Achtung!" schrie er nur durch das Krachen der Abschüsse.
    Der Gleiter wurde herumgerissen und beschleunigt. Er raste von der Spur ganz links auf die mittlere Spur. Der Schütze, dessen Rohr mit der Bewegung mitschwenkte, drückte jetzt einen langen, seltsam geformten Hebel. Aus der Öffnung des merkwürdigen Geschützes flammte ein Feuerband auf, das über das Metalldach des Gleiters hinwegzuckte, als das Fahrzeug hinüber auf die rechte Spur wechselte, den anderen Gleiter überholte und mit einem Hagel von Feuer und Explosionen eindeckte. Zwischen geparkten Fahrzeugen, zurückspringenden Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern raste der Gleiter des Parteivorsitzenden davon.
    „Alles ist in Ordnung, Maytschetan!" sagte einer der Wächter und zog den Greis hoch. Maytschetan roch das verbrannte Metall und sagte giftig: „Nichts ist in Ordnung. Es fängt erst an!"
    In einigen Stunden sah er vieles klarer. Dann erst würde er entscheiden, wie sich seine Partei zu verhalten hatte. Vorher aber mußte er noch über die TV-Anlagen nicht nur auf diesem Planeten, sondern auf unzähligen anderen den Boden vorbereiten.
    Er ahnte nicht, daß ein fremder Verstand begann, in das Geschehen aktiv einzugreifen.
     
    2.
     
    Perry Rhodan befand sich am Ende einer langen Kette von Überlegungen und Gedanken, die alle kein anderes Ziel hatten als seine Rückkehr nach Terra. Einzelne Stationen auf diesem beschwerlichen Weg lagen bereits hinter ihm, aber noch viel mehr schoben sich zwischen seine heutige Position und
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