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063 - Das Monster lebt

063 - Das Monster lebt

Titel: 063 - Das Monster lebt
Autoren: A.F.Morland
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umbringt.«
    »Wissen Sie zufällig Watermans Telefonnummer?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Macht nichts. Ich beschaff sie mir anderswo.«
    Als ich aus dem Zimmer eilte, hörte ich das Mädchen verzweifelt schluchzen. Auf halber Treppe hörte ich, wie sie mit spröder Stimme fragte: »Hallo, ist dort die Polizei…?«
    Ich rannte die restlichen Stufen hinunter. Jede Minute war kostbar, deshalb versuchte ich auch nicht, Gregory Waterman über den Apparat des toten Regisseurs zu erreichen.
    Ich hatte im Rover ein Telefon und konnte mit dem Manager auch während der Fahrt sprechen. Zuerst brauchte ich aber seine Nummer.
    Die sollte mir Dennis de Young geben. Ich rief den Filmproduzenten an, während ich mich auf dem Weg zu Waterman befand.
    »Ben Coltrane ist tot«, sagte ich.
    »Das habe ich befürchtet«, erwiderte Dennis de Young nach einigen Schweigesekunden.
    »Jetzt zweifeln Sie wahrscheinlich daran, ob es richtig war, mich zu engagieren«, bemerkte ich. »Aber Yapeth Thaw ist nicht bloß irgendein Mörder. Ein gefährlicher Dämon hält schützend die Hand über ihn.«
    »Hoffen Sie, ihn überhaupt stoppen zu können?«
    »Ich hätte den Auftrag nicht angenommen, wenn ich mich von vornherein für chancenlos gehalten hätte, Mr. de Young.«
    »Meine Reihung scheint richtig zu sein. Zuerst Ben Coltrane… nun Gregory Waterman…«
    »Aus diesem Grund rufe ich Sie an. Ich brauche dringend Watermans Nummer. Ich muß den Mann warnen. Wissen Sie sie auswendig? Wenn nicht, sehen Sie im Telefonbuch nach.«
    »Ich habe ihn in meinem privaten Verzeichnis. Einen Augenblick, Mr. Ballard.«
    Ich hörte, wie die Telefonkladde aufklappte, und dann bekam ich die Telefonnummer des Managers. Ich bedankte mich und beendete das Gespräch.
    Kurze Zeit erforderte der Straßenverkehr meine ganze Konzentration. Dann wählte ich Watermans Nummer.
    Besetzt!
    »Mist!« schimpfte ich.
    Aber zwei Minuten später hatte ich den Manager dran. Ich erklärte ihm, wer ich war, welche Aufgabe ich übernommen hatte, was Ben Coltrane widerfahren war und was höchstwahrscheinlich nun ihm bevorstand.
    Ich verlor keine Silbe über schwarze Magie, stellte die Lage so dar, als hätten wir es mit einem geistesgestörten Killer zu tun. Alles andere hätte mir Gregory Waterman auf die Schnelle sowieso nicht abgenommen.
    »Sie glauben, daß er sich auf dem Weg zu mir befindet, Mr. Ballard?« fragte der Manager nervös.
    »Er haßt Sie, weil Sie ihn hart angefaßt haben.«
    »Ich hätte ihn zum Teufel jagen sollen, als er wieder bei mir anklopfte.«
    »O ja, da wäre Ihnen einiges erspart geblieben.«
    »Ich… ich hau' sofort ab!«
    »Das halte ich für keine gute Idee«, sagte ich. »Vielleicht ist Thaw bereits in Ihrer Nähe.«
    »Das hat man davon, wenn man ein zu weiches Herz hat! Jetzt will dieser Verrückte mich umbringen!«
    »Schließen Sie sich ein. Ich bin bereits auf dem Weg zu Ihnen. Machen Sie niemandem auf.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Ich fuhr schneller, um dieses Wettrennen mit Thaw, dem Monster, zu gewinnen. Noch einen Mord durfte das Ungeheuer nicht verüben. Mich durchtobte schon wegen des Mordes an Ben Coltrane die kalte Wut.
    Mein Herz krampfte sich bei dem Gedanken zusammen, ich könnte zur falschen Adresse unterwegs sein. Niemand konnte wissen, ob Thaw sich tatsächlich den Manager als nächsten vornehmen würde.
    Das Frankenstein-Monster konnte sich genausogut für jemand anders entschieden haben. Ich konnte nur hoffen, daß dies nicht der Fall war.
    Ich bog in die Shoreditch High Street ein. Die Reifen meines Wagens jaulten, einige Passanten drehten sich um und blickten mir kopfschüttelnd nach.
    Sollten sie. Sie hatten nicht meine Sorgen.
    Ich erreichte die Kingsland Road. Nun hatte ich mein Ziel schon fast erreicht. Ich hoffte, daß sich Gregory Waterman noch bester Gesundheit erfreute und nicht von einem Ungeheuer bedroht wurde, das Atax, die Seele des Teufels, geschaffen hatte.
    Für meinen Rover suchte ich nicht lange einen Parkplatz. Ich ließ den Wagen stehen, wo es einigermaßen zu verantworten war, und stürmte in ein Haus, hinter dem Bahngleise in nördlicher Richtung vorbeiführten.
    Im ersten Stock klopfte ich an eine Mahagonitür. Als niemand darauf reagierte, sagte ich mir, daß ich auch diesmal zu spät gekommen sein mußte…
    ***
    Auch in Paddington, in der Chichester Road, drückte jemand auf einen Klingelknopf. Es war Cuca!
    Sie hatte Vicky Bonney aus dem Haus gelockt, hatte diese mit Boram weggehen
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