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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke
Autoren: Unbekannt
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Sie Trek-Mano IV ab und teilen Sie den Anti-Priestern mit, daß wir ihnen fünf Stunden Frist für die Evakuierung des Planeten geben."
    „Fünf Stunden, Sir? Das ist sehr knapp."
    „Danach wird der Planet vernichtet."
    „Vernichtet, Sir...?" Der Offizier blickte Rhodan fassungslos an.
    „Haben Sie noch Fragen?"
    Der Oberkommandierende der Flotte preßte die Lippen zusammen.
    „Nein, Sir, ich habe verstanden. Nach Ablauf der Evakuierungsfrist von fünf Stunden wird Trek-Mano IV vernichtet."
    „Informieren Sie mich, wenn die Aktion abgeschlossen ist", befahl Andro-Rhodan und schaltete die Verbindung ab.
    Atlan beugte sich weit nach vorn in seinem Sessel.
    „Übertreibst du jetzt nicht ein wenig, Barbar?" fragte er. Seine Augen schimmerten feucht. Das war ein deutliches Zeichen seiner außerordentlichen Erregung.
    „Diese Maßnahme ist einfach zu hart, Sir", erklärte Galbraith Deighton.
    „Sie ist brutal", fügte Atlan hinzu.
    „Ich denke nicht daran, über diesen Befehl zu diskutieren", erwiderte der vorgebliche Großadministrator kalt.
    „Haben Sie die politischen Folgen bedacht, Sir? Diese Sache wird unnötig Staub aufwirbeln."
    Andro-Rhodan blickte Galbraith Deighton an, ging aber auf seine Bemerkung nicht ein.
    „Welchen Nutzen versprichst du dir davon?" fragte Atlan heftig.
    „Man kann auch übertreiben."
    „Willst du mir beibringen, wie Politik und militärische Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden?" Der Arkonide erschrak über die Kälte der Stimme. Rücksichtslos fuhr Andro-Rhodan fort: „Ich denke nicht daran, mir das Imperium durch falsche und zu lasche Aktionen zerstören zu lassen. Nicht in jeder Beziehung sind deine Beispiele gut, Ex-Imperator!"
    Der Lordadmiral erhob sich ruckartig. Er ging auf die Tür zu. Die Wangenmuskeln zuckten. Doch dann verließ er den Raum doch nicht. Er blieb stehen und drehte sich zu Rhodan um.
    „Da wäre noch das Haschlein-Konoka-Problem", sagte Andro-Rhodan gelassen. „Es wäre mir lieb, wenn wir jetzt darüber sprechen könnten."
    Der Arkonide kehrte zu seinem Platz zurück.
    „Ich hoffe, du wirst nicht auch hier mit deiner neuen Härte durchgreifen."
    „Ich verstehe dich nicht ganz, Atlan." Jetzt sprach Rhodan so, wie sonst auch. Von einer Sekunde zur anderen verwandelte er sich wieder in den Menschen, den Atlan achten gelernt hatte.
    Atlan griff nach einer Akte, die auf dem Tisch lag.
    „Wenn ich mich nicht irre, leidet die Bevölkerung von Haschlein-Konoka unter einer bis jetzt ungeklärten Gen-Krankheit, die zum Siechtum geführt hat. Mir sind terranische Philosophen nicht ganz unbekannt, die in solchen Fällen auch schon für das natürliche Ausleseprinzip plädiert haben."
    „Du fürchtest, ich könnte die Konokenser im Stich lassen, in der Hoffnung, daß aus dem kümmerlichen Rest eine starke, neue Bevölkerung erwächst?" Andro-Rhodan lachte. „Du solltest mich eigentlich besser kennen, Arkonide."
    Die drei Männer gingen zur sachlichen Arbeit über. Dabei verrann die Zeit. Alle drei waren überrascht, als General Kurnatowsky sich erneut meldete.
    „Die Frist läuft in vier Minuten ab, Sir", teilte er mit. „Der Planet ist erst zum Teil evakuiert. Es befinden sich noch einige zehntausend Anti-Priester auf den Raumflughäfen."
    „Dann greifen Sie an", befahl Rhodan mit energischer Stimme.
    Sie ließ keine Diskussion mehr zu.
    Kurnatowsky erbleichte. Er mußte jedoch annehmen, daß dem Großadministrator Informationen zur Verfügung standen, die eine derart harte Entscheidung rechtfertigten. Außerdem war ihm Rhodan als ein Mann bekannt, der nur in extremen Fällen zu gewaltsamen Aktionen überging.
    „Verstanden Sir, wir greifen an."
    Die letzten Sekunden verstrichen. Die Frist war vorbei. Die Kampfraumschiffe der Solaren Flotte eröffneten das Feuer auf Trek-Mano IV.
     
    *
     
    In der gleichen Sekunde überwand der echte Rhodan Raum und Zeit.
    Übergangslos wechselte sein Geist von dem Körper des Bordins in der Galaxis Naupaum in den eigenen Körper auf der Erde über.
    Für den Androiden kam die Bevormundung aus dem Nichts schlagartig und völlig überraschend.
    Atlan sah, wie das Gesicht des Großadministrators sich verzerrte. Rhodan sprang auf. Seine Hände krallten sich um die Kanten des Arbeitstisches. Das Gesicht bedeckte sich mit Schweiß. Die Augen weiteten sich. Rhodan versuchte zu sprechen, aber nur unverständliche Laute kamen über seine Lippen.
    Perry Rhodan spürte den Widerstand des Andro-Gehirns sofort.
    Er erfaßte
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