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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke
Autoren: Unbekannt
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jemals verpflanzt wurde."
    Abermals weiteten sich die Augen des Yaanztroners.
    „Das ist unmöglich", rief er fassungslos aus.
    „Das Wort unmöglich sollte eigentlich in Ihrem Wortschatz gar nicht vorkommen", entgegnete Rhodan mit sanfter Kritik. Er lächelte. „Glauben Sie getrost, was ich Ihnen gesagt habe."
    „Das ist schwer."
    „Und doch ist es so. Ein geheimnisvolles Wesen gab mir den Zellaktivator, ein Gerät, daß eine auf mich abgestimmte fünfdimensionale Schwingung aussendet, die eine ständige Aktivierung des individuellen Gen-Codes bewirkt. Mir diesem Aktivator wird die Biomorphose aufgehalten. Damit wird der Träger unsterblich."
    Doynschto erhob sich. Erregt ging er im Diagnostikraum auf und ab. Rhodan wußte, daß seine Worte ihn tief getroffen hatten.
    Alles Streben in der Großgalaxis Naupaum galt dem unsterblichen Leben. Jedes einzelne intelligente Lebewesen kämpfte für dieses Ziel und nahm größte Opfer auf sich, um es zu erreichen. Die Körper der meisten Lebewesen in dieser Galaxis lebten unvorstellbar lange - vorausgesetzt, es gelang, sie von dem kurzlebigen Gehirn zu trennen. Dieses starb viel früher ab und wurde in dem nahezu perfektionierten PGT-Verfahren teilweise aus dem gesunden Körper herausgelöst, so daß sich die noch lebensfähigen Teile mit einem anderen, völlig unversehrten Gehirn verschmelzen konnten. Nach nicht immer leicht zu durchschauenden moralischen Gesichtspunkten ordneten sich dabei jeweils die niedriger stehenden Gehirnteile den sozial höher stehenden unter, so daß die wichtigere Persönlichkeit erhalten blieb.
    Dieses phantastische Verfahren ermöglichte vor altem den Yaanztronern ein sehr langes Leben, aber es war auch mit beträchtlichen Risiken verbunden. Das ursprüngliche Gehirn verschwand nach wenigen Transplantationen völlig, so daß eigentlich immer nur die Persönlichkeit übertragen wurde.
    Ein Zellaktivator bot unvergleichlich bessere Möglichkeiten. Bei ihm brauchte das Gehirn nicht ständig erneuert zu werden.
    Doynschto setzte sich Rhodan wieder gegenüber. Er blickte ihn an.
    „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen glauben darf", sagte er mit bebender Stimme.
    „Sie dürfen." Er lächelte kurz. „Sie müssen mir glauben, denn ich hätte Ihnen dieses Geheimnis nicht offenbart, wenn mich mein Zustand nicht dazu gezwungen hätte."
    „Das verstehe ich nicht."
    „Doynschto, wenn ich länger als 62 Stunden von dem Zellaktivator getrennt werde, tritt der Zellverfall ein. Ich muß innerhalb weniger Stunden sterben. Jetzt aber geschieht nichts oder zerfällt mein Hirn bereits? Ich muß es wissen."
    Die Augen des Wissenschaftlers flammten auf. Er war fasziniert.
    Wieder erhob sich der Yaanztroner, und wieder eilte er mit großen Schritten im Raum auf und ab. Dann blieb er vor einem Rechner stehen, tippte blitzschnell eine Reihe von Symbolen ein und wartete fieberhaft auf das Ergebnis.
    Rhodan erkannte die ungeheure Erregung, die den Wissenschaftler erfaßt hatte. Er entdeckte die natürliche Gier Doynschtos nach dem ewigen Leben. Vermutlich konnte nur ein naumpaumsches Lebewesen derart stark auf eine solche Eröffnung reagieren. Und Doynschto schwankte zwischen Zweifel und kaum noch beherrschtem Verlangen, den Tod in unendliche Ferne zu rücken.
    Immer wieder stellte er geheimnisvolle Rechnungen an.
    Rhodan störte ihn nicht. Er wollte seine Mitteilungen einwirken lassen. Er spürte, wie sehr er den genialen Arzt bereits an der Angel hatte.
    Wonach suchte Doynschto der Sanfte?
    Hatte er doch schon von der Milchstraße gehört? Verfügte er über Hinweise, wo sie zu finden war? Verbarg er galaktische Orientierungsdaten vor ihm? Oder versuchte er nur, die dürftigen Angaben über den Zellaktivator rechnerisch zu überprüfen?
    Allmählich wurde Rhodan unruhig.
    „Bevor Sie noch weitere Berechnungen anstellen, sollten wir einige Worte wechseln", sagte er.
    Doynschto wandte sich ihm zu.
    „Ich glaube, ich kann Ihnen etwas Hoffnung machen", entgegnete er. „Die Frage, warum Ihr Gehirn noch funktioniert, kann ich Ihnen zumindest hypothetisch beantworten."
    „Spannen Sie mich nicht auf die Folter."
    „Das habe ich nicht vor." Der Wissenschaftler lächelte. Er setzte sich dem Mann in der Gestalt eines Bordins gegenüber und sprach ihn mit dem Namen an, den dieser offiziell trug: „Panart, durch den Prozeß der Pararegulären Gleichheits-Transplantation werden energetische Kräfte frei, die offenbar annähernd gleichwertig sind mit jenen Ihres
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