Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0623 - Odyssee des Grauens

0623 - Odyssee des Grauens

Titel: 0623 - Odyssee des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ist er auch für mich in Ordnung. Ganz gleich, was ihr anderen Unken unkt.«
    »Ich möchte trotzdem auf seine Unterstützung verzichten«, sagte Ted. »Es gibt ja vielleicht noch ein paar andere Leute, die uns helfen könnten. Merlin zum Beispiel. Der dürfte sich auch mit Weltentoren auskennen…«
    »…aber nicht in der Hölle«, wandte Fooly ein.
    Mostache räusperte sich.
    »Entschuldigt, daß ich mich ein wenig einmische«, murrte er. »Aber da gibt es auch von meiner Seite her ein paar Dinge zu bemerken.«
    »Als da wären?« forderte Ted.
    »Zum ersten weiß nicht einmal Zamorra, wie er diesen alten Teufel erreichen und herholen kann. Der kommt immer aus eigenem Antrieb, immer nur, wenn er etwas von Zamorra will und nicht umgekehrt. Oder wißt ihr eine Möglichkeit, Sid Amos hierherzuzitieren?«
    Ted schüttelte den Kopf. »Müßte ich drüber nachdenken.«
    Fooly schüttelte ebenfalls den Kopf. »Ich schließe mich den verbalen Auslassungen meines Vorredners an.«
    »Verbale Auslassungen?« seufzte Ted. »Wer hat dir denn diese Formulierung beigebracht?«
    »Habe ich in einem Buch gelesen.«
    »Zweitens«, unterbrach Mostache, »nistet sich Amos, wenn er hierherkommt, grundsätzlich bei mir ein. Er zecht zwar ganz ordentlich, aber irgendwie habe ich bei ihm immer ein sehr ungutes Gefühl und möchte ihn nicht öfter als wirklich unbedingt nötig zu meinen Gästen zählen. Wenn er von allein kommt, kann ich es nicht verhindern, aber ihn auch noch hierherzurufen - nur über meine Leiche.«
    »Das«, versicherte Fooly gönnerhaft, »läßt sich arrangieren. - Das habe ich auch in einem Buch gelesen.«
    »Du solltest nicht so viel lesen«, warnte Mostache. »Versuch's lieber mit Computerspielen.«
    »Computerspiele sind dumm«, sagte Fooly. »Da kann man nichts von lernen. Und man sitzt nur einsam vor einem Bildschirm, funkelt mit so 'nem komischen Hebel rum und ärgert sich ständig, daß es nicht so funktioniert, wie man will. Aber an einem Buch kann man sich erfreuen. Ach ich glaube, das mit Mister Sid ist doch keine so tolle Idee gewesen.«
    Mostache und Ted Ewigk sahen sich verwundert an.
    Ein Drache, der so rasch aufgab?
    Nur Mostache ahnte etwas.
    Fooly mußte wohl eingefallen sein, was er bei der letzten Begegnung mit Sid Amos angestellt hatte. Den hatte er mit seinem Drachenzauber stinkbesoffen gemacht. Und möglicherweise ließ sich der Ex-Teufel im Gegenzug auch für den Drachen eine kleine Boshaftigkeit einfallen…
    »Was tun wir jetzt also?« fragte Fooly.
    »Wir versuchen, so viele Freunde wie möglich zusammenzuholen«, sagte Ted. »Und ich versuche, vom Château aus Merlin zu erreichen. Ich sehe keinen Sinn darin, hier aufs Geratewohl irgendein Tor irgendwohin zu öffnen. Aber ich kann und will unsere Freunde auch nicht einfach im Stich lassen. Wir werden mit vereinten Kräften eine Lösung finden. Verdammt, warum hat Zamorra sich nur auf diese Verrücktheit eingelassen?«
    Es war ein irdischer Ozean, auf dem die ›Zigeunerstern‹ derzeit fuhr. Als der Abend kam, erkannte Zamorra es an den Sternbildern. Die Konstellationen waren ihm vertraut; der Segler war irgendwo auf der Südhalbkugel der Erde unterwegs.
    Warum es unter Deck so sehr nach Verwesung stank, hatten sie bisher noch nicht herausfinden können, aber sie hatten sich mit dem Steuermann unterhalten, diesem dürren Mann, der sich kurz vor Einbruch der Abenddämmerung von Roana am Ruder hatte ablösen lassen.
    Er hatte Zamorra und Nicole in seine Kajüte gewinkt und eine Flasche Rum kreisen lassen.
    »Ich dachte, es gäbe hier weder Nahrungsmittel noch Wasser oder sonstwas«, sagte Zamorra.
    »Gibt es auch nicht. Das hier ist Rum«, sagte der Steuermann, der sich Tap nennen ließ. »Und Rum ist weder Nahrungsmittel noch Wasser oder sonstwas, sondern wichtig. Dieser dämliche Admiral Grog hat ihn seinerzeit verpanschen lassen, zu diesem dünnen Trank, der nur richtig ist, wenn man die alte Seemannsregel befolgt: Rum muß, Zucker kann, Wasser darf in die Mischung - wobei man es aber im Gegensatz zu Admiral Grog gerade mit dem Wasser nicht übertreiben darf… Wollt ihr wirklich Zucker?«
    Zamorra und Nicole tranken den Rum vorsichtshalber pur.
    Er schmeckte, wie er es sollte, aber so nüchtern wie sie alle blieb die Erklärung des Steuermanns: »Betrunken wird man hier von dem Zeugs nicht, weil es einfach nicht wirkt, und die Flasche wird auch nie leer! Ich trinke, weil's mir einfach Spaß macht, und die anderen, die ich einlade,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher