Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
jenem schwarzen Nichts, das seine Lebensenergie trank.
    Unsichtbare Finger berührten auch Ombre, schreckten aber zurück. Sie schienen die Macht des sechsten Amuletts ertastet zu haben und fürchteten sie wohl.
    Und dann begann der Sturz in die unendliche Schwärze!
    Sie alle trudelten hinein. Keiner, auch nicht Yves Cascal, spürte mehr festen Boden unter den Füßen.
    Yves fühlte, wie sie starben. Einer nach dem anderen.
    Er registrierte es voller Entsetzen.
    Sie verwandelten sich nicht in Dämonen. Nicht in Lucifuge Rofocales treue Diener.
    Sie starben einfach!
    Das Dunkle verschlang auch ihre Lebensenergie, noch während sie hindurchrasten. Das Tor zur Hölle, das geöffnet worden war, tötete sie.
    Lag es daran, daß der Dolch das falsche Opfer gemeuchelt hatte? Oder daran, daß sich ein falscher Bruder unter ihnen befand?
    Yves hörte sie schreien. Nicht mit den Ohren, er vernahm ihre gellenden Schreie in seinem Kopf.
    Er wollte die Schreie nicht hören, aber er konnte sie nicht abwehren. Sie durchdrangen ihn.
    Es war der reinste Horror. Schlimmer, als wäre er selbst gestorben. Denn so starb er - zehnmal.
    Zehnmal entsetzlicher Schmerz, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und das namenlose Grauen vor dem, was jenseits den Todes lauerte. Diese furchtbare, unentrinnbare Angst ließ seine Seele gefrieren.
    Die anderen verwehten, einer nach dem anderen, vergingen im schwarzen Nichts.
    Und dann - war nur noch Ombre übrig.
    Und er sah den Tod auf sich zukommen, war nicht in der Lage, ihm auszuweichen.
    Es gab keine Rückkehr. Solange er durch diesen schwarzen Schacht geschleudert wurde, war er zur Untätigkeit verdammt.
    Er konnte seinen Fall nicht beschleunigen und nicht verlangsamen, er konnte auch nicht ausbrechen.
    Gryf hätte es vielleicht gekonnt, dachte er. Der Silbermond-Druide mit seiner Fähigkeit der Teleportation, der Versetzung des Körpers von einem Ort zum anderen durch reine Willenskraft.
    Aber Ombre war kein Teleporter.
    Er war ein Toter - gleich, in ein paar Sekunden. In ein paar Jahrmilliarden, zu denen sich diese Sekunden jetzt dehnten.
    Seine einzige Hoffnung war, daß wenigstens das Mädchen überlebte. Und der Bruder, den er niedergeschlagen und gefesselt hatte. Vielleicht kam er ja zur Vernunft, wenn er mitbekam, was seinen Kumpanen zugestoßen war.
    Falls er es mitbekam. Vielleicht glaubte er ja auch, daß die anderen es geschafft hatten, daß sie nun Dämonen waren und ihn als einzigen im Stich gelassen hatten. Vielleicht würde er versuchen, sie zu beschwören, natürlich erfolglos, und würde dann selbst einen neuen Kreis von Brüdern der Finsternis gründen, um das Experiment zu wiederholen und diesmal selbst unter den ›Auserwählten‹ zu sein.
    Schon seltsam, welche Gedanken einem durch den Kopf sausen, wenn’s zu Ende geht, durchzuckte es Yves.
    Und dann - ging der Tod an ihm vorbei!
    Der Tod wollte ihn nicht!
    Er behielt sein Leben und seine Seele!
    Er als einziger von allen!
    Er, der Feind, der gar nicht zu ihnen gehörte… Ihn hatte der Tod verschont!
    Die anderen hatte er getroffen - jene, die sich ein anderes Leben in völlig neuer, anderer Form erhofft hatten…
    Sie existierten nicht einmal mehr als Schatten. Höchstens noch als Erinnerung, solange jemand an sie dachte.
    Eine Art von Unsterblichkeit, die Ombre für sich selbst niemals in Anspruch nehmen wollte.
    Und dann befand er sich nicht mehr in der namenlosen Schwärze, die die anderen gemordet und verschlungen hatte.
    Er hatte wieder festen Boden unter den Füßen!
    Er stand auf hartem Gestein.
    Es war heiß hier, der Horizont bestand aus Feuer.
    Er war in der Hölle angelangt!
    ***
    Jackson war ein erstklassiger Schütze, der selbst aus dem Handgelenk heraus feuern und treffen konnte, wenn er mit der Waffe vertraut war - und das war hier der Fall gewesen.
    Er sah auf den Druiden nieder. Die Schußwunde am Kopf blutete stark, aber das war typisch, doch die Verletzung war weniger schlimm, als es den Anschein hatte.
    Der Trefferschock hatte den Druiden betäubt, doch Gryf würde es überleben.
    Ob er jedoch das überlebte, was danach kam, das war eine andere Frage.
    »Vermutlich nicht«, murmelte Jackson.
    Er nahm das Magazin aus der Pistole und ersetzte die abgeschossene Patrone. Eine Routinehandlung, die ihn davor bewahrte, im Notfall einen Schuß weniger zur Verfügung zu haben, als er dachte.
    Dann steckte er die Waffe wieder ein.
    Er sah sich nach Ivana um, konnte sie nirgendwo entdecken.
    Dabei mußte sie den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher