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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sorge?« fragte Robin bitter. »Ob Sie an Graf Koks herankommen? Mein Gott, Michelle Garon ist ermordet worden! Das ist wichtig, und nicht, ob dieser verdammte Kokainbaron jetzt gewarnt ist oder nicht!«
    Er beugte sich vor und starrte Gaudian wütend an.
    »Raus hier, Sie Gummilöwe!« verlangte er. »Wenn Sie Angst vorm Innenminister haben, machen Sie das gefälligst nicht zu meinem Problem!«
    »Robin«, warnte Gaudian. »Die Polizei ist eines der Organe der Staatsanwaltschaft, und Sie sind mir unterstellt. Überlegen Sie, was Sie sagen.«
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, fauchte Robin. »Und lassen Sie auch Zamorra in Ruhe. Der ist integer. Oder wollen Sie, daß der jetzt unsere Suppe auslöffeln muß?«
    »Ich denke ja gar nicht daran, Robin«, erwiderte Gaudian trocken. »Ich sehe diese Fälle alle im Zusammenhang. Nur paßt Zamorra in diesen Zusammenhang als mutmaßlicher Täter nicht hinein. Aber Sie, Robin - Sie sollten jetzt einen Rollmops oder ’nen sauren Hering verputzen, ’ne Alka-Seltzer nehmen und sich um Ihre Arbeit statt um Ihr Selbstmitleid kümmern. Davon, daß Sie hier völlig verkatert herumhängen, wird Mademoiselle Garon auch nicht wieder lebendig. Pierre, glauben Sie, ich hätte nicht gewußt, wie sehr Sie sie mochten? Deshalb habe ich Sie doch gebeten, Garon zu begleiten! Daß es so ausging, konnte keiner von uns ahnen! Machen Sie Ihre Arbeit. Auch wenn es schwerfällt. Aber keinem von uns wird etwas geschenkt. Und denken Sie daran, daß Graf Koks mittels seiner Beziehungen uns allen die Hölle heiß machen wird. Nicht nur mir, sondern schlußendlich auch Ihnen. Denn leider haben wir überhaupt nichts gegen ihn in der Hand. Und daß sie ihn auch noch, festnehmen wollten, hat Ihnen auch keine Sympathiepunkte eingebracht.«
    Robin seufzte.
    »Als ob ich die nötig hätte! Arschloch«, murmelte er.
    In diesem speziellen Fall wollte Gaudian das Wort lieber überhört haben…
    ***
    Zamorra war alles andere als gut gelaunt. Nicole verletzt, er selbst eine ganze Nacht lang inhaftiert, der Zauberer Rano tot, ein Haufen Ärger obendrein…
    »Glatter Durchschuß«, beruhigte ihn Nicole, als sie ihn abholte. »Wird recht schnell verheilen, wenn du mich liebevoll hegst und pflegst und ganz nett zu mir bist. Möglicherweise wird aber eine Narbe zurückbleiben.«
    »Was bedeutet möglicherweise!« hakte Zamorra mißtrauisch nach.
    »Ich könnte es durch eine Schönheitsoperation aus der Welt schaffen lassen«, schlug sie vor.
    »Mach das.« Er nickte. »Es gibt Dinge, die schlimmer sind.«
    »Ja. Zum Beispiel, daß das Kleid ruiniert ist.«
    »Ach, ein Kleid war das?« ächzte Zamorra. »Aber das meinte ich nicht, sondern den ganzen gestrigen Abend. Wenn ich könnte, würde ich ihn per Zeitparadoxon aus der Welt schaffen. Wie konnte das nur alles dermaßen aus dem Ruder laufen?«
    »Ted und ich haben ein wenig darüber nachgedacht«, sagte Nicole. »Und zusammen mit Brunot und Wisslaire haben wir uns auch noch einmal in dem Haus umgesehen. Dieser deRoguette tobte zwar und wollte uns rauswerfen, aber Brunot hat dafür gesorgt, daß er das nicht konnte. Und da habe ich mit dem Amulett ein wenig Zeitschau betrieben.«
    »Um herauszufinden, wie Rano seine Tricks durchgezogen hat?« Zamorra setzte sich ans Lenkrad des Cadillac. »Ich fahre«, bestimmte er. »Du schonst deinen Arm. Außerdem siehst du ziemlich erschöpft aus. Ist die Wunde vielleicht doch schlimmer, als du mir verraten willst?«
    »Nein. Es war die Zeitschau, die hat mich ganz schön geschafft. Es war eine - nun ja, etwas langwierigere Sache, und es lag ja auch schon einen halben Tag zurück. Das kostet eine Menge Kraft.«
    »Aber wozu noch? Rano ist tot, die ganze Sache hat sich damit ohnehin erledigt.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Es ging mir nicht um den Zauberer und seine Vorstellung, sondern um dich und um Ranos Tod. Ich habe die Szene beobachtet. Chef, du solltest dich festhalten.«
    »Tue ich ja schon«, sagte er und umklammerte das Lenkrad.
    »Komm, was hast du herausgefunden? Mach’s nicht so spannend.«
    »Du bist Rano in seine Garderobe gefolgt und hast mit ihm geredet. Dann hast du dich umgedreht, wolltest gehen, und jemand hat dich niedergeschlagen.«
    »Ja, und zwar Rano, wer auch sonst? Es war ja niemand außer ihm und mir in dem Zimmer.«
    »Irrtum«, verkündete Nicole beinahe fröhlich. »Seine Assistentin war noch da, diese Chatalya.«
    »Kann nicht sein«, widersprach Zamorra. »Ich hätte sie sehen müssen. Oder hatte
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