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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer
Autoren: Jason Dark
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so daß der untere Teil oben lag. An ihm drehte sie ebenfalls. Wir hatten bisher nicht gesehen, daß er aus einem Deckel bestand. Beim Kratzen des Gewindes füllte sich die gewaltige Felsenhalle mit einer unbegreiflichen Magie.
    Und wie vom Blitz getroffen, sackte der Boden unter uns weg!
    ***
    So schnell, daß keiner von uns reagieren konnte. Es hatte auch keinen Sinn, sich vorzuwerfen, denn der gesamte Untergrund war verschwunden, und wir schwebten in der Luft.
    Mit den Killern geschah das gleiche, das Boot besaß ebenfalls keinen Widerstand unter dem Kiel, und Kate Tanner konnte einen Schrei nicht unterdrücken.
    Da sie Suko am nächsten stand, klammerte sie sich auch an meinem Freund fest.
    Ich aber blieb stehen, hielt den Gral, hörte die Killer hinter mir hektisch flüstern und senkte wie unter einem Zwang den Kopf, denn unter uns lag der Schatz!
    Noch eingetaucht in ein gewisses Dämmerlicht. Dann aber strahlte aus den Tiefen eines gewaltigen Kellergewölbes ein helles Licht hervor, das sich wie eine gewaltige Decke über dem Schatz verteilte, und wir konnten nun erkennen, was dort unten lag.
    Es gibt den Spruch, daß man von der Pracht des Goldes geblendet wird. Das traf hier zu.
    Keiner von uns konnte genau hinschauen. Er funkelte und gleißte, es strahlte und blitzte. Ja, es war einfach unwahrscheinlich, was sich dort unten angesammelt hatte.
    Zahlreiche Truhen, deren Deckel geöffnet waren. Sie selbst hatte man gekippt, und der goldenen Pracht war es gelungen, sich vor den Kisten auf dem Boden zu verteilen.
    Geld, Geschmeide, Münzen, Diamanten – es war unwahrscheinlich, was sich dort unten angesammelt hatte.
    Und das alles sollte mir gehören?
    Ich konnte es kaum glauben und bekam vor Ehrfurcht oder Angst Herzklopfen, wobei sich zusätzlich noch ein dicker Schauer auf meinen Körper legte.
    Es gab nur eins: Stehen und Staunen!
    Die Pracht funkelte mir entgegen. Helle Blitze streiften über mein Gesicht, ich schloß tatsächlich die Augen, weil ich die Reflexe nicht mehr sehen konnte.
    »Er gehört dir, John Sinclair. Geh und nimm ihn.«
    Die Stimme der Totenfee drang wie aus weiter Ferne an meine Ohren. Sie mußte den Satz noch zweimal wiederholen, bevor ich eine Frage stellen konnte. »Wie soll ich zu ihm kommen?«
    »Du mußt es wollen, John…«
    Ich nickte. Ja, ich wollte es, und ich konzentrierte mich darauf. Ich riß meine Willenskraft zusammen, wobei ich mir vorkam, als würde ich von irgendwelchen anderen Mächten geleitet.
    Es klappte.
    Sehr langsam, aber stetig sank ich dem Schatz unter mir entgegen.
    Als würde ich an einem Seil in die Tiefe gelassen werden.
    Es war kaum zu beschreiben, welche Gefühle mich durchtosten.
    Einfach ungeheuer.
    Verfolgt von den Blicken der anderen, sank ich dieser gleißenden Pracht entgegen, die meinen Geist irgendwie verwirrt hatte. Ich wußte einfach nicht, wie ich mich verhalten sollte, wenn ich zwischen den Millionen und Abermillionen an Werten stand.
    Dann spürte ich Widerstand unter meinen Füßen. Ich war inmitten des Goldes und der kostbaren Juwelen gelandet, direkt neben einer Kiste, in der sakrale Gegenstände lagen. So entdeckte ich dort ein mit Diamanten verziertes Kreuz.
    Nein, ich kam damit nicht zurecht, ich fühlte mich in dieser gewaltigen Pracht fehl am Platze und hob den Blick.
    Über mir schwebten Suko, Kate und die Totenfee. Die beiden Gangster weiter hinten. Auch sie hörten mit, wie mich die nackte Person mit den Schmetterlingsflügeln ansprach.
    »Er gehört dir, Sohn des Lichts. Der gesamte Schatz gehört dir. Nimm ihn dir.«
    Ich dachte über die Worte nach. Sicherlich gab es Menschen, die jetzt wie die Irren gewühlt hätten. Ich aber traute mich nicht, auch nur ein Teil anzufassen. Diese Menge kann einen Menschen unglücklich machen.
    »Was ist, John Sinclair?«
    Nach oben schauend hob ich die Schultern. »Es… es tut mir leid«, sagte ich leise. »Aber ich kann es einfach nicht. Ich weiß nicht, ob du es verstehst, ich habe jetzt gesehen, wo sich der Schatz befindet. Ich weiß es, aber ich werde ihn dort lassen. Ich komme mir vor wie jemand, der ihn durch seine Blicke entweiht hat.«
    »Nicht so bescheiden, Sohn des Lichts. Du würdest damit Gutes tun, das glaube ich.«
    Mein Lachen klang etwas hart. »Was heißt das, Gutes tun? Man kann ihn verkaufen, aber er ist dermaßen wertvoll, daß sich die Menschen wie Hyänen an meine Fersen setzen würden, denn es würde sich herumsprechen, daß es jemand gibt, der möglicherweise den
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