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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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Augenblick als akademisch erwies. Um einundzwanzig Uhr achtundvierzig erteilte er den Befehl, das Aggregat abzuschalten, das die Rotation von Wabe 1000 bewirkte.
    Um einundzwanzig Uhr einundfünfzig meldete der Diensthabende in der Außenstation mit vor Freude überschnappender Stimme: „Die MARCO POLO! Sie ist hier...!"
     
    6.
     
    Mehr als vierzigtausend Lichtjahre entfernt fand um diese Zeit in einem Bürogebäude der Innenstadt von Terrania eine Besprechung statt. Die Teilnehmer waren drei Männer im Alter zwischen vierzig und sechzig Jahren - Jünglinge also in einer Zeit, in der die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen allmählich auf die Zweihundertjahrgrenze zurückte - und eine Frau etwa Mitte der Dreißiger. Es fiel auf, daß alle vier Teilnehmer in bezug auf Mode und äußere Erscheinung denselben Geschmack zu haben schienen. Sie waren betont lässig, fast schlampig gekleidet. Alle vier trugen die Haare lang und wenig gepflegt bis auf die Schultern herab, die Männer außerdem noch zerzauste Bärte. Der Raum, in dem die Besprechung stattfand, war spärlich eingerichtet. Es gab kein Fenster. Von der Decke leuchtete grell und unpersönlich eine weiße Fluoreszenzlampe. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch, an dem die Frau und die drei Männer saßen. Vor einem der Männer, einem rothaarigen Riesen, stand ein Bildsprechanschluß. Außerdem gab es eine kleine Schaltleiste, mit deren Hilfe die üblichen Gerätschaften fernbedient werden konnten.
    Der Rothaarige eröffnete die Unterredung mit den Worten: „Wir vier sind das Aktionskomitee Terrania. Daran, daß man uns so spät zusammengerufen hat, erkennt ihr, daß unser Mann in dieser Gegend keine Schwierigkeiten erwartet. Immerhin gilt es, wachsam zu sein. Wir begegnen einander heute zum erstenmal. Am besten sollten wir uns vorstellen - nach den Namen, die wir von jetzt an ausschließlich benützen. Ich fange an: Ich bin Kupfer."
    Er deutete auf einen gedrungenen, vierschrötigen Schwarzhaarigen, der rechter Hand neben ihm saß.
    „Das ist Stahl."
    Die weisende Hand glitt nach links und wies auf einen schmächtigen jungen Mann mit schmutzigblonder Haarfülle.
    „Das ist Eisen."
    Kupfer lehnte sich zurück und betrachtete grinsend das Mädchen, das ihm gegenübersaß. Sie erwiderte seinen Blick mit ruhigem Lächeln und beugte sich ein wenig nach vorne. Wer genau hinsah, der erkannte, daß sich unter der saloppen, formlosen Kleidung ein ideal geformter Körper verbarg.
    „Und das ist Zucker", grinste Kupfer.
    „Hehehe", meckerte Stahl. Eisen machte große Augen.
    „Zucker ist unsere Geheimwaffe, falls wir jemals eine brauchen sollten", erklärte Kupfer weiter. „Sie hat Beziehungen."
    Eisen schien der Verlauf der Besprechung nicht zu behagen.
    „Kommen wir doch zur Sache", beschwerte er sich. „Welches ist unsere Aufgabe?"
    „Bereit zu sein", antwortete Kupfer, als hätte er das auswendig gelernt. „Jeder von uns muß ständig zu erreichen sein, falls wider Erwarten doch eine Schwierigkeit auftritt."
    „Woher soll die noch kommen?" erkundigte sich Stahl. „Perry Rhodan ist weit weg, und gegen die anderen Jammerlappen gewinnt unser Mann, ohne sich anzustrengen."
    Offenbar war Eisen der Intellektuelle der Gruppe.
    „Kann man eigentlich auch Bount Terhera sagen, oder muß das immer unser Mann heißen?" fragte er ein wenig überheblich.
    Kupfer sah ihn erstaunt an.
    „Wie lange bist du schon bei der Bewegung?"
    „Seit fast zwei Jahren."
    „Dann hast du wohl draußen in der Provinz gearbeitet. Bei uns hier heißt er grundsätzlich unser Mann!"
    Eisen zog es vor zu schweigen.
    „Die einzige Schwierigkeit, die ich sehe", schickte Kupfer sich an, Stahls Frage zu beantworten, „ist, daß Rhodan womöglich doch noch im letzten Augenblick hier auftaucht. Das muß verhindert werden."
    „Wie verhindert man das?" wollte Stahl wissen.
    „Darüber haben wir uns den Kopf nicht zu zerbrechen. Wir handeln nach Auftrag. Auf jeden Fall beginnt die Wahl um acht Uhr Standardzeit am ersten August. Wenn Rhodan bis dahin noch nicht aufgetaucht ist, kann er uns keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Sollte er jedoch früher auf der Szene erscheinen, dann muß eben der Menschheit verheimlicht werden, daß er zurückgekehrt ist... oder so was Ähnliches."
    „Aha", machte Stahl.
    „Das heißt", bekräftigte Kupfer: „Unsere Besprechung ist beendet, denn mehr gibt's heute noch nicht zu sagen. Ihr könnt wieder nach Hause gehen."
    Stahl erhob sich
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