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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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entgegen allen Erwartungen noch existierte. Die Boote wurden angewiesen, sich für die Wiedereinschleusung bereitzuhalten.
    Inzwischen berieten Atlan und Mentro über den als nächsten zu unternehmenden Schritt. Bislang bestand die Anweisung der Konferenz, von einer Landung auf Portzschest abzusehen und statt dessen Vorkehrungen zu treffen, die die Mannschaft bei einem erneuten Anflug auf Asporc vor der Gefahr der Mentalbeeinflussung bewahren würden.
    „Mir ist gleichgültig, was die Konferenz beschlossen hat", schnaubte der Arkonide jedoch. „Ich habe einen atavistischen Aberglauben, wonach ich am sichersten bin, wenn ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe. Daher beabsichtige ich, mir auf dem schnellsten Wege einen Boden zu verschaffen, auf dem ich stehen kann."
    Es war leicht einzusehen, welche Vorteile eine rasche Landung in der gegenwärtigen Lage haben würde. Stand das Schiff auf bestem Boden, dann konnte die komplizierte Apparatur des Rechners und des Autopiloten vorübergehend deaktiviert werden. Damit wurde dem Attentäter die Möglichkeit genommen, weiteres Unheil zu stiften. Mentro hatte inzwischen seinen Bericht über den Überfall im Rechnerraum erstattet. Atlan gab zu, daß er Perry Rhodan schon vor dem jüngsten Zwischenfall in Verdacht gehabt hatte, der geheimnisvolle Übeltäter zu sein, aber er konnte seine Verhaltensweise ebenso wenig erklären wie der Emotionaut.
    Mentro nahm einige Messungen vor und erklärte: „Wir stehen knapp eine Astronomische Einheit von Portzschest entfernt. Vorausgesetzt, es gelingt uns, die Beiboote ohne Schwierigkeiten wieder an Bord zu nehmen, können wir in ein bis zwei Stunden auf dem Planeten landen."
    Atlan nickte.
    „Ich werde das Nötige veranlassen."
    Icho Tolot gab den Beibooten die Koordinaten eines Sammelpunktes durch, der etwa halbwegs zwischen dem augenblicklichen Standort der TIMOR und dem Planeten Portzschest lag. Eine Überschlagsrechnung ergab, daß selbst das langsamste und am weitesten entfernte Fahrzeug den angegebenen Punkt innerhalb spätestens vierzig Minuten erreichen müsse. Die TIMOR, deren halsbrecherische Fahrt längst gestoppt worden war, setzte sich ebenfalls in Richtung des Sammelpunktes in Bewegung.
    Perry Rhodans Verbleib war weiterhin ein Rätsel. Eine Rundfrage bei den Beibooten ergab, daß er dort nirgendwo gesehen worden war. Er mußte sich also entweder noch an Bord der TIMOR befinden, oder er war - eine Handlung, die bei seinem verwirrten Geisteszustand nicht ausgeschlossen schien - mitten im All ausgestiegen. Ohne Hoffnung auf Erfolg gab der Arkonide ein paar Suchrufe auf Hyperfrequenz ab. Das Resultat war, wie er erwartet hatte, negativ.
    Inzwischen hatte Elton Mavery die Schaltungen untersucht, die vorgenommen waren, um den Autopiloten zu täuschen und zu der Serie von gefährlichen Manövern zu bewegen, die das Schiff um ein Haar vernichtet hätten. Eine Reihe von Spuren hatte er schon gefunden, während er sich noch bemühte, das Problem zu lösen. Jetzt hatte er Zeit, die einzelnen Stücke zusammenzusetzen und einen Überblick zu gewinnen.
    Rhodan hatte zuerst die Interkomleitung zwischen dem Autopiloten und der Bordsprechanlage unterbrochen. Damit verhinderte er, daß der Autopilot Alarm schlug und die Mannschaft über die bevorstehenden Manöver in Kenntnis setzte. Das selbsttätige Alarmsystem, das parallel zum Autopiloten fungierte und von diesem unabhängig war, hatte keinen Anlaß gefunden anzusprechen; denn die Gefahr, die der Autopilot sah, war fiktiv und bestand nicht in Wirklichkeit. Als erstes Manöver hatte Rhodan den Autopiloten veranlaßt, einen Linearsprung durchzuführen, der die TIMOR bis auf knapp vier Astronomische Einheiten an Portzschest heranbrachte. Der Autopilot war angewiesen, mit einer Geschwindigkeit von achtzig Prozent Licht aus dem Linearraum aufzutauchen und Portzschest direkt anzufliegen. Rhodan wußte, daß sein Anschlag verraten sein würde, sobald die TIMOR den Linearraum verließ. Dann nämlich mußte das selbsttätige Alarmsystem die Nähe des Planeten und den verderbenbringenden Kurs des Schiffes erkennen und in Aktion treten. Er wußte, daß man versuchen würde, den Autopiloten zu übersteuern und die TIMOR in manuelle Steuerung zu übernehmen, bis die Gefahr beseitigt war.
    Gegen diese Eventualität sicherte sich Rhodan, indem er den Autopiloten davon überzeugte, daß in seiner unmittelbaren Umgebung alles verrückt geworden war und die Sicherheit des Schiffes davon abhing,
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