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0561 - Verstoßen ins Nichts

Titel: 0561 - Verstoßen ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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Tschubai. „Wir stehen auf einer Müllhalde."
    Alaska zog den Stock mit einem. Ruck heraus.
    „Das vermutete ich bereits. Der Transmitter wurde,also auf einem Abfallberg errichtet." Er hob ein oxydiertes Metallstück auf, das zwischen seinen Fingern zerbröckelte.
    „Der Dreck scheint schon ewig hier zu liegen."
    Jetzt wußte er auch, woher die Nebelschwaden kamen. Im faulenden Müll bildeten sich Gase, die langsam nach oben stiegen. An verschiedenen Stellen hatten sich Schwelbrände gebildet.
    Alaska runzelte die Stirn.
    Wer baute ausgerechnet an einer solchen Stelle einen Transmitter?
    Das Gerät wirkte wie ein Fremdkörper.
    Es zeigte keine Spuren des Zerfalls. Wurde es ständig gewartet oder war es gegen Alterserscheinungen aller Art gewappnet? Eine andere Möglichkeit war, daß es erst kürzlich errichtet worden war. Aber weshalb ausgerechnet an diesem Platz?
    „Wir müssen die nähere Umgebung erkimden", sagte Alaska. „Vor allem müssen wir herausfinden, wo wir überhaupt herausgekommen sind."
    Er nickte Corello zu.
    „Sind Sie in Ordnung?"
    „Natürlich", bekräftigte der Mutant.
    „Wir bleiben dicht zusammen und halten die Waffen schußbereit!" ordnete Alaska an. „Es ist möglich, daß wir wieder angegriffen werden. Entweder von diesen Wilden oder von anderen Wesen."
    Er wunderte sich, wie schnell er sich auf die neue Situation eingestellt hatte. Vor wenigen Minuten hatte er auf Stato noch den Beginn eines Weltuntergangs miterlebt, jetzt kämpfte er bereits auf einem anderen Planeten um sein Leben.
    Wo waren sie herausgekommen?
    Gehört der Planet, auf dem sie sich jetzt befanden, zu dem System der Transitionswelten innerhalb des Schwarmes?
    Auf diese Fragen konnten sie nur eine Antwort finden, wenn sie sich umsahen. Alaska übernahm die Führung.
    „Soll ich einen Erkundungssprung wagen?" fragte Ras Tschubai.
    „Vorläufig nicht!" lehnte Alaska ab. „Noch wissen wir zuwenig über unsere Umgebung."
    Sie bewegten sich auf den Rand des Hügels zu. Es blieb dunstig, so daß sie kaum weiter als zwanzig Meter sehen konnten. Irgendwo im Nebel glaubte Saedelaere Lichter und schattenhafte Gestalten zu sehen. Das aber waren nur geisterhafte Eindrücke, die sich nicht bestätigten.
    Sie stiegen den Hang hinab. Er war nicht besonders steil, und Alaskas Füße fanden im weichen Boden leicht Halt.
    Schmitt kam an seine Seite. Er hielt die Metallspule noch immer an sich gepreßt.
    „Wir sollten zunächst nach einem Versteck suchen, von dem aus wir die Umgebung erkunden können", schlug der Cyno vor.
    „Eine gute Idee!" stimmte der Maskenträger zu. „Aber dazu müssen wir erst ein Versteck finden."
    Sie erreichten flaches Land. Auch hier war alles von Abfall bedeckt. Als sie weitergingen, tauchten vor ihnen die Umrisse eines anderen Hügels auf.
    Alaska blieb stehen.
    „Wir befinden uns offenbar mitten in einer riesigen Mülldeponie", vermutete er. „Ras, stellen Sie fest, was sich oben auf dem zweiten Hügel befindet."
    Der Teleporter entmaterialisierte und kam wenige Augenblicke später wieder zurück.
    „Nur Dreck, Alaska!" berichtete er. „Und ein paar Erdlöcher, in denen die gleichen Wesen hausen, die uns angegriffen haben."
    „Sie scheinen in dieser Umgebung zu leben", sagte Alaska. Er fühlte sich ratlos. Im Augenblick hatten sie keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, die Mülldeponie auf dem schnellsten Weg zu verlassen. Wo Müll war, mußte es auch eine Zivilisation geben.
    „Wir umgehen die Hügel", entschied Alaska. „Ich bin sicher, daß wir bald aus diesem Gebiet herauskommen."
    Er machte ein paar Schritte vorwärts, dann gab der Boden unter ihm nach, und er stürzte in ein Loch. Er hörte noch Irmina Kotschistowas erschreckten Aufschrei, dann wurde es dunkel. Sein Körper prallte gegen Hindernisse, wurde an einigen Stellen gebremst und sackte dann weiter nach unten ab. Vergeblich versuchte Saedelaere sich festzuhalten.
    Alles, was er mit seinen Händen zu fassen bekam, zerbröckelte oder gab nach.
    Endlich fiel er auf festeren Untergrund und blieb liegen.
    Sein Helmscheinwerfer funktionierte nicht, er war vom Schlag des unbekannten Angreifers zerstört worden.
    Alaska hob den Kopf.
    Es war vollkommen dunkel. Auch über ihm gab es keine Helligkeit. Wahrscheinlich war er ein paar Meter tief abgestürzt und von Müll verschüttet worden.
    Er schaltete sein Sprechgerät ein.
    „Hier ist Alaska!" sagte er gelassen. „Paßt auf, daß ihr nicht in die Grube stürzt, die mir zum
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