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0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

Titel: 0557 - Gehetzt, gejagt, getötet
Autoren: Jason Dark
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das genau zwischen ihm und Milena lag.
    Es kam noch etwas.
    »Bill, gib acht!«
    Er schaute in die Höhe. Die Gesichter dort oben verschwammen in einer Mischung aus Taschenlampenlicht und Finsternis. Der Gegenstand, der aus der Höhe fiel, war klobig und glänzte in einem matten Gold.
    Bill ließ die Urne fallen, reckte die Hände und kümmerte sich auch nicht um die Fackel, die am Boden lag und dort weiterbrannte, wobei sie das Licht zuckend verstreute. Er dachte wieder an den Anruf, als er Suko gebeten hatte, ihm die goldene Pistole mitzubringen.
    Und jetzt fiel sie ihm in die Hände.
    Sie war schwer, rutschte Bill trotzdem nicht aus den Fingern. Der Aufprall drückte seine Arme nach unten, aber Bill hielt die Waffe fest und riß sie hoch.
    Dann schaute er auf das Kreuz.
    Womit sollte er Milena vernichten?
    Er hatte die Wahl. Und Bill entschied sich in der folgenden Sekunde.
    Das Kreuz ließ er liegen, es war John Sinclairs Waffe. Er nahm die goldene Pistole…
    ***
    Milena Mancow, das Wesen mit der Doppelexistenz und ungemein blutgierig, die Person, die zahlreiche Menschen ins Verderben gerissen hatte, ahnte, was auf sie zukommen würde.
    Ihr Gesicht verzerrte sich vor Angst. Die Haut bekam Brüche, als sie Bill anschrie: »Tu es nicht, Bill Conolly! Denk daran, was früher war!«
    Der Reporter vernahm die Bitten wohl, allein er kümmerte sich nicht darum. Milena hätte ihm gegenüber auch keine Gnade gezeigt.
    Er ging zwei Schritte zurück, in ihren Augen glühte Hoffnung, die Bill enttäuschte. Er hatte sich nur auf den kantigen Altarstein gesetzt.
    In dieser bequemeren Haltung zielte er gegen die Blutfrau und hielt die goldene Pistole in beiden Händen.
    »Ich werde dich vernichten, Milena. Du gehörst nicht in diese Welt. Du wirst keinen Terror mehr verbreiten können, das schwöre ich dir, so wahr ich Bill Conolly heiße.«
    »Neiinnn – überlege es dir! Wir beide könnten…« Er hörte sie heulen und jammern, doch er weichte nicht auf. Sein Entschluß stand fest. Nichts konnte ihn davon noch abhalten.
    Noch einmal zielte er.
    Milena hatte den Mund derart weit aufgerissen, daß er schon zum Maul geworden war.
    Bill nickte noch einmal – ein Abschiedsgruß – dann drückte er ab.
    Es gab keinen Knall. Keine Kugel verließ die goldene Waffe, dafür ein langer, ovaler, schleimiger Faden.
    Das war der Anfang vom Ende!
    Fast provozierend langsam bewegte sich der Schleimkörper auf das Ziel zu. Als Bill die Waffe sinken ließ, traf er die Blutsaugerin in der Körpermitte.
    Bill schaute nur zu. Sein Blick war glanzlos geworden, vielleicht auch neutral. Er zeigte weder Haßgefühle, noch einen Ausdruck der Befriedigung. So schaute der Reporter zu, wie sich der Schleim in der Körpermitte der Vampirin festsetzte und dann anfing zu wandern, wobei er sehr schnell den gesamten Körper umschlossen hatte.
    Er wirkte wie ein durchsichtiger Mantel, ein Oval aus widerlichem Schleim, der graugrün schimmerte und sich noch zu einem überdimensionalen durchsichtigen Ei vergrößerte.
    Bill wußte, daß Milena keine Chance mehr hatte. Dieses Material, wie die goldene Pistole ebenfalls vom Planet der Magier stammend, konnte mit normalen Mitteln nicht zerstört werden. Messer, Pistolenkugeln, Granaten, Schwerter, sogar Silbergeschosse prallten ab.
    Es gab nur zwei bisher bekannte Möglichkeiten, den Schleim zu vernichten.
    Einmal durch John Sinclairs Kreuz und zum zweiten durch einen kleinen Pfeil, den die goldene Pistole ebenfalls verschoß. Er befand sich in einem gesonderten Magazin.
    Noch hielt Bill ihn zurück. Der Todeskampf der Blutsaugerin war fürchterlich. Bill kannte dieses grausame Geschehen. Er wollte auch nicht mehr hinschauen. So sah er nur noch, bevor er den Kopf abwandte, wie Milena verzweifelt mit beiden Fäusten gegen die Innenwand drosch und sogar versuchte, sie mit ihren Vampirzähnen zu zerbeißen, was sie aber nicht schaffte. Zudem sorgte die magische Säure dafür, daß sie sich schon auflöste. Das fing mit den Füßen an, sie waren längst zu Schleim geworden, und Milena rutschte tiefer.
    Bill schaute in die andere Richtung, wo die Fackel noch immer brannte und Licht sowie Schatten produzierte. »Good bye, Milena«, flüsterte der Reporter. »Good bye für immer…«
    Er blieb dort wie ein alter Mann sitzen. Erst nach einer Weile drehte er sich um.
    Von Milena Mancow war so, wie er sie kannte, nichts mehr zu sehen. Nur in der unteren Hälfte des Schleims schwammen in einer zähen Flüssigkeit Knochen
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