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0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier
Autoren: Unbekannt
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Schranken zu halten.
    „Unser Feldbesteller arbeitet einwandfrei", berichtete Bossa. „Wie geht es mit deiner Arbeit voran, Romulus?"
    Der Roboter blieb neben dem Gleiter stehen.
    „Zufriedenstellend, Mr. Cova. Meine Schützlinge gewinnen allmählich immer mehr Fähigkeiten zurück, beziehungsweise lernen sie neu. Aber wir brauchten mehr Menschen, die sich um sie kümmerten."
    Bossa Cova nickte.
    „Ich weiß. Der Kaiser hat mir versprochen, noch heute vier Freiwillige der Superiors nach Neu-Taho zu schicken."
    Unterdessen hatten sich etwa dreißig Männer, Frauen und Kinder um Cova und den Bürgermeister versammelt. Mehr oder weniger neugierig verfolgten sie das Gespräch. Ihre Gesichter waren von Entbehrungen und harter Arbeit gezeichnet, aber sie lachten, scherzten und stießen sich gegenseitig an, eben wie Kinder es tun.
    Bossa stieg auf den Beifahrersitz seines Gleiters, sah sich im Kreise um und sagte mit seiner volltönenden Stimme: „Ich soll euch schöne Grüße vom Grauen Ritter bestellen, liebe Leute. Er will euch heute noch besuchen und vier weise Männer mitbringen, die euch helfen werden, noch mehr Felder zu bestellen und Kleidung herzustellen."
    Beifälliges Gemurmel erhob sich. Mehrere Frauen klatschten in die Hände, „Ich werde euch nun wieder verlassen", fuhr Bossa fort. „Aber ich komme heute abend zurück. Macht bitte Platz!"
    Erneut schwang er sich hinter die Steuerung des Gleiters. Vor ihm wichen die Menschen auseinander, als er das Fahrzeug behutsam in Gang brachte. Bossa hätte natürlich auch über die Köpfe der Menge hinwegfliegen können, doch dadurch wären die meisten Menschen in Panik geraten.
    Nach einer Stunde schneller Fahrt erblickte Bossa Cova in einigen Kilometern Entfernung Schloß Kuapurn, den kitschigen Wohnsitz eines Galaktischen Händlers. Der Händler war tot; zusammen mit seiner Familie war er beim Überfall einer Bande Plünderer umgekommen. Die Plünderer hatten versucht, das Schloß in Brand zu stecken, doch da es aus nicht brennbarem Material erbaut worden war, hatte das Feuer lediglich eine Sammlung antiquierter Holzmöbel vernichtet.
    Seit rund zwei Monaten diente Schloß Kuapurn als Rehabilitationszentrum des VIII. planetaren Verwaltungsbezirks.
    Hier wurden laufend Menschen vom Verdummungsgrad Erster Klasse, also solche, die nach ihrer Verdummung sehr schnell lernten, in einfachen technischen Dingen unterwiesen. Jeder Kursus dauerte drei Wochen, danach verteilte man die Teilnehmer auf verschiedene Agrosiedlungen.
    Zwei umprogrammierte und mit Lähmstrahlern ausgerüstete ehemalige Dienstroboter bewachten das Tor. Diese Maßnahme war wegen der immer noch umherstreifenden Plünderergruppen notwendig, vor allem, da einige Gruppen von halbwegs intelligent gebliebenen kriminellen Elementen angeführt wurden.
    Bossa wurde anstandslos durchgelassen, fuhr in den Innenhof und stellte den Gleiter ab. Sofort stieß die dort angekettete Saurierdame Olga ein markerschütterndes Geschrei aus. Bossa hatte das Tier vor einigen Monaten, zusammen mit Patulli Lokoshan und einem Kleinkind, gerettet.
    „Sei still, Olga!" rief Bossa Cova ärgerlich. Er fürchtete, das Gebrüll könnte den Unterricht stören.
    Doch Olga verstummte erst, als er hinüberging und dem elefantengroßen Tier ein paar Stücke Würfelzucker gab.
    Als er sich dem Hauptportal zuwandte, trat Patulli Lokoshan ins Freie. Der Kamashite war Leiter des Rehabilitationszentrums und hatte einige hervorragende Erfolge aufzuweisen.
    Beide Männer schüttelten sich die Hände.
    Patulli sagte augenzwinkernd: „Ich freue mich, daß der Große Magier mich wieder einmal besuchen kommt. Wie geht es denn, Bossa?"
    „Sie sollen mich doch nicht immer Großer Magier nennen!"
    erklärte Bossa. „Oder möchten Sie, daß Ihre Schüler mich für einen Zauberer halten?"
    „Seien Sie doch nicht so empfindlich", erwiderte der Kamashite.
    „Kommen Sie herein, ich habe etwas für Sie."
    Bossa folgte ihm ins Schloß. Sämtliche Räume waren vollklimatisiert und besaßen elektrisches Licht, was gar nicht selbstverständlich auf Olymp war. Aber der ehemalige Besitzer hatte ein eigenes Kraftwerk im Kellergeschoß installieren lassen, und es war während der schlimmsten Wirren unbeschädigt geblieben.
    Auf dem Weg in Lokoshans Privaträume sahen sich die beiden äußerlich so unterschiedlichen Männer - Lokoshan war ein Zwerg von nur 1,38 Meter Größe und Bossa Cova ein wahrer Hüne - mehrere Unterrichtsräume an.
    Der ehemalige Reeder
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