Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
fürchterlichen Szenen. Sie wurden von der Schwarzen Magie diktiert, von einem fernen Götterwolf, der sich Morgana Layton als Dienerin und Nachfolgerin für Lupina ausgesucht hatte.
    Durch den Tod des Jungen wollte sie ihren Einstand geben!
    Auch die Conollys hatten das Schreckliche gesehen. Was mußte in diesen Eltern vorgehen! Es war einfach nicht zu fassen, die Gefühle konnte man nicht beschreiben.
    Neben mir hockte Nadine. Ich hatte eine Hand in ihr Fell gekrallt, als könnte ich mich dort festhalten. Sie war unruhig, ließ ein leises Knurren hören, das nur wir vernahmen, nicht aber die Conollys.
    Die Wölfin ließ die Conollys kommen. Sheila erlebte eine Hölle und konnte sie nicht ausgleichen. Die Angst um ihren Sohn war einfach unbeschreiblich.
    Wir sahen auch, daß sich Johnny von allein bewegte. »Er ist noch nicht tot«, flüsterte Suko. »Haben wir noch eine Chance?«
    »Es ist zu weit«, sagte Savini. »Viel zu weit. Bis Sie dort sind, hat er…«
    Wir hörten nicht hin, sahen uns an und dachten beide an die Aktivitäten des Nachmittags. Unser Plan war die allerletzte Chance.
    Jetzt mußten wir sie ergreifen.
    Da bewegte die Riesenwölfin ihren Schädel. Es sah so aus, als wollte sie den Körper des Jungen zu Boden schmettern.
    In diesem Moment konnte ich Nadine nicht mehr halten.
    Ich spürte noch das Zucken ihres Körpers unter meiner Hand, dann war sie weg und rannte mit gewaltigen Sätzen auf die Riesenwölfin zu.
    Auch Suko und ich starteten.
    Zurück blieb nur Commissario Savini, der ein Kreuzzeichen nach dem anderen schlug und selten soviel gebetet hatte wie in diesen langen und schrecklichen Sekunden…
    ***
    Die Wölfin Nadine war wesentlich schneller als wir. Mit gewaltigen Sprüngen jagte sie auf das Ziel zu. Suko rannte ihr hinterher, ich nahm eine andere Richtung. Mein Weg führte nach rechts. Ich wollte an einen bestimmten Punkt, an eine Grenze, von wo aus ich die Dinge anrollen lassen konnte, die ich am Nachmittag vorbereitet hatte.
    Ich fiel dem Boden entgegen, rutschte noch auf den Knien weiter, wobei der Hosenstoff zerriß und ich mir blutige Beine holte. Aber was machte das schon aus?
    Ich hatte mein Kreuz griffbereit in der Jackentasche stecken, holte es hervor und führte es über den Boden.
    Wo war die Stelle?
    Ich traute mich nicht, die kleine Lampe einzuschalten. Der Kreidestrich war zwar blaß, aber ich mußte ihn sehen und auch fühlen können. Mit den Fingerkuppen tastete und rutschte ich über den Boden. Kreide enthält Fett, auch magische Kreide, die ja aus bestimmten Fetten und anderen Kräuter-Ingredienzen besteht.
    Dann hatte ich das Gefühl, etwas zu spüren.
    Voll ging ich das Risiko ein.
    Ich nahm mein Kreuz und legte es auf den gefühlten und ertasteten Strich.
    Auf dem Petersplatz und vor der berühmten Peterskirche sprach ich die Formel, die mir auf einer Zeitreise in die alte römische Vergangenheit beigebracht worden war.
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Und das »Wunder« geschah!
    ***
    Niemand und nichts konnte Nadine, die Wölfin, bremsen.
    Höchstens der Tod. Doch der hatte sie noch nicht ereilt. Nadine jagte mit gewaltigen Sprüngen ihrem Ziel entgegen. Auch wenn sie selbst starb, sie mußte versuchen, ihren Schützling zu retten.
    Zudem gehörten Werwölfe zu ihren erklärten Feinden. Ob sie nun stark oder weniger stark waren.
    Suko rannte hinter ihr her, verlor aber bald an Boden und hörte nicht einmal mehr das Klatschen der Pfoten auf dem Gestein.
    Dafür vernahmen es Bill und Sheila. Sie kannten das Geräusch sehr gut, drehten sich nach links, und beiden blieb der Ruf in der Kehle stecken, weil sie einfach zu überrascht waren.
    Noch jemand wurde überrascht.
    Morgana Layton!
    Vielleicht hatte sie Johnny zu Boden schleudern und zubeißen wollen, jetzt aber hielt sie mitten in der Bewegung inne und drehte ihren mächtigen Schädel in die Richtung, aus der sie das drohende Knurren vernahm und den anstürmenden Wolfskörper sah.
    Ein Feind!
    Da hechtete Bill vor. Er hatte die Gunst des Augenblicks genutzt.
    Johnny befand sich nicht mehr so weit über ihm. Er sprang noch in die Höhe, streckte dabei die Arme aus und bekam den Jungen an den Hüften zu fassen.
    Johnny schrie auf, als Bill ihn aus dem Gebiß der Wölfin hervorriß. Die Zähne hinterließen dicke Streifen auf dem nackten Oberkörper, glitten auch am Stoff der Hose entlang und hätten noch jetzt zugebissen, als Nadine sprang.
    Im Halbbogen wuchtete sie sich auf den Kopf der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher