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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo
Autoren: Unbekannt
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meinen Gedanken.
    Er wartete darauf, daß ich es tun würde!
    „Sie können mich nicht zwingen!" schrien meine Gedanken. „Ich werde es nicht tun! NEIN! Und nochmals NEIN!"
    Ich hätte jetzt gern mit ihm diskutiert, aber er schwieg beharrlich. Er wußte genau, wie er mich behandeln mußte.
    „Ich werde Sie jetzt völlig übernehmen und Ihr Bewußtsein kontrollieren", drohte ich ihm. „Ich werde Sie zwingen. diese Sache zu vergessen."
    „Das können Sie", gab er zu. „Aber können Sie sich selbst zwingen, nicht mehr daran zu denken?"
    Er hatte mich da, wo er mich haben wollte. Ich hatte mich selbst in die Enge getrieben. Aber ich hatte mich noch nicht damit abgefunden, Terton zu übernehmen.
    Aber ich dachte: „Gut! Ich tue es! Sind Sie jetzt zufrieden?"
    „Nein", erwiderte er. „Zufrieden bin ich erst, wenn ich aus dieser Röhre heraus bin. Also los! Worauf warten Sie noch? Wenn Sie länger zögern, machen Sie Ihren Entschluß doch wieder rückgängig."
    „Sie brauchen mir nicht zuzureden wie einem kranken Kind."
    Seine Gedanken schwiegen. Er verstand es großartig, sich gegen mich zu verschließen.
    Mein Bewußtsein bebte. Ich dachte an den Dunklen, der dort draußen stand und auf meinen Tod wartete. Würde ich ihn übernehmen können? Und was würde geschehen, wenn es tatsächlich gelang?
    Terton war nicht irgendein Wesen. Er war unheimlich. Sicher ließ er sich nicht von mir kontrollieren und beeinflussen.
    Ich konzentrierte mich. In meinem Bewußtsein formte sich das Bild des Dunklen. Ich sah ihn vor mir stehen, schwarz und ohne Gesicht. Ich fühlte, daß ich schwankend wurde. Ohne länger zu überlegen, begann ich Rhodans Körper zu verlassen.
    Etwas kam auf mich zu. Etwas Großes, Dunkles. Ich glitt hinein, und es ging so leicht, daß es mich grenzenlos überraschte. Es war außerdem angenehm. Ich verschmolz mit Terton. Es war keine Übernahme im üblichen Sinn, sondern ein Ineinanderfließen. Meine Negative Summe kehrte in mich zurück.
    Es war atemberaubend. Als ich wieder halbwegs bei Sinnen war, fand ich mich in meinem eigenen Körper wieder. Ich lag flach am Boden. Die Röhre war verschwunden. Terton war verschwunden. Rhodan, der ein paar Schritte von mir entfernt am Boden lag, richtete sich auf und grinste.
    „Das haben Sie gut gemacht."
    Ich stammelte verwirrt: „Ich habe überhaupt nichts getan. Es war, als hätte Terton nur darauf gewartet."
    „Natürlich. Er ist schließlich ein Teil von Ihnen."
    Ich brachte ein Lächeln zustande.
    „Fürchten Sie nicht, daß ich mit all meinen negativen Eigenschaften gefährlich für Sie werden könnte?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Im Gegenteil: Sie würden mich mißtrauisch machen, wenn Sie keine von jenen Schwächen hätten, die wir als menschlich bezeichnen. Dieses Ding ist in Ihr Unterbewußtsein zurückgekehrt. Sie werden damit leben müssen."
    Ich richtete mich auf. Unwillkürlich lauschte ich in mich hinein.
    Ich hörte nichts. Es blieb alles still. Terton würde keine Schwierigkeiten mehr bereiten.
    Rhodan blickte mich ungeduldig an.
    Ich besann mich darauf, wozu wir schließlich hier waren, und gab mir einen Ruck. Meine Furcht, die mich seit unserem Eindringen in diese Station beherrscht hatte, war völlig verschwunden. Ich war entschlossen und zu allem bereit. Ich glaubte jetzt daran, daß ich die Urmutter übernehmen würde.
    „Die Programmierungszentrale muß ganz in der Nähe sein", sagte ich zu Rhodan. „Jetzt, da uns Terton nicht mehr im Weg steht, werden wir es schaffen."
    Wir gingen auf das große Stahltor zu, das wir im Hintergrund des Raumes sahen.
    Plötzlich begann es in der Luft zu rauschen. Wir blickten hoch und sahen eine flimmernde Leuchterscheinung unter der Decke.
    „Florymonth!" rief Rhodan.
    Es gab eine Detonation, und der grünhäutige Riese wurde sichtbar.
    „Du bist zu spät gekommen", sagte Rhodan. „Ovaron hat das Problem mit Terton schon gelöst."
    „Sonst wäre ich auch nicht hier", kreischte Florymonth. Diese Aussage war rätselhaft, aber ich stellte keine Fragen.
    Florymonth watschelte auf das Stahltor zu. Seine Beine waren unter Hautlappen verschwunden. Er fuhr seine Glotzaugen aus.
    Das Stahltor schwang auf. Florymonth tappte zuerst in die Programmierungszentrale.
    Ich blieb stehen. Viel konnte ich von meinem Platz aus nicht sehen. Das Licht in der Programmierungszentrale strahlte so hell, daß es blendete.
    „Folgen Sie mir!" schrie Florymonth mit seiner schrillen Stimme.
    Rhodan packte mich am
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