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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Transmitter-Anlagen in den Tiefen des Universums hatte. Möglicherweise waren sie in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Nicht, daß das Ted gestört hätte. Eine Vernichtung des Netzes der Sternenstraßen hinderte auch die DYNASTIE DER EWIGEN in ihrer Bewegungsfreiheit. Sie würden es schwerer haben, andere Welten und Dimensionen zu besuchen. Sie mußten dann auf die normalen Weltentore zurückgreifen…
    Zwischen verglühten und geschmolzenen Metall- und Kunststoffteilen entdeckte Ted Aschereste und teilverbranntes Leder. Seine Jacke, die bei der Flucht aus der brennenden Zentrale Feuer fing und die er sich vom Körper gerissen und in die Flammen geschleudert hatte. Ein materieller Verlust, der durchaus zu verschmerzen war. Ted kniete neben den Resten und berührte sie vorsichtig. Warum er das tat, konnte er sich später nicht mehr erklären. Daß in dieser Jacke der Fingernagel der Dämonin Stygia mit verbrannt war, war ihm nicht bewußt. Es hatte in der Art der dämonischen Beeinflussung gelegen, daß er diesen Nagel als Werkzeug der Manipulation zwar ständig bei sich getragen, aber völlig aus seiner Erinnerung gelöscht hatte.
    Aber er fühlte sich jetzt irgendwie befreit, trotz der bedrückenden Erinnerung, daß er durch die Zerstörungsschaltung fast getötet hätte. Ihm war, als sei ein schwerer Druck von seinen Schultern genommen worden.
    Ted verließ die zerstörte Zentrale wieder. Er würde die Tür versiegeln. Der ausgebrannte Raum konnte ohnehin zu nichts mehr gebraucht werden. Höchstens als Lager. Aber davon gab es in diesem Arsenal der Ewigen noch mehr als genug…
    ***
    Xotopetl spürte die Aura einer neuen Lebensspenderin. Der Weitgereiste sandte seine Geistfühler aus, um die Lebensspenderin zu erreichen und seinen und ihren Geist aufeinander abzustimmen. Nach langer Zeit der Dürre würde er bald wieder aus dem Vollen schöpfen können.
    ***
    Caermardhin, Wales:
    Der weißhaarige, bärtige Mann wirkte schmal und kraftlos. Seine Bewegungen waren langsam wie die eines Gebrechlichen, der eigentlich Geh-Hilfen benötigte. Aber Merlin ließ es nicht zu, daß ihm jemand half, auf welche Weise auch immer. Seiner Tochter Sara Moon erschien es wie die Halsstarrigkeit eines Greises. Aber sie hatte es aufgegeben, ihrem Vater ihre Hilfe aufzudrängen; er wies sie ja doch ständig und jedesmal energischer zurück. Sara befürchtete, daß er sterben würde, wenn er so weitermachte. Die Kraft, die er ständig abgab, zehrte ihn aus. Er, der Unsterbliche, alterte rapide. Er schickte Kraft in seine persönliche Zukunft, um sie zu einem bestimmten Zeitpunkt dann zusätzlich zur Verfügung zu haben. Und diese Kraft, die er aufspeicherte, fehlte ihm jetzt.
    »Es wird alles wieder anders, wenn ich meinen Plan vollendet habe, Kind«, hatte er behauptet, als sie ihre Befürchtungen äußerte, er könne an Entkräftung sterben. »So schnell bin ich nicht kleinzukriegen. Ich weiß, wie weit ich gehen darf und wo meine Grenzen sind. Schließlich ist meine Kraft ja nicht verloren. Ich verschiebe sie nur in der Zeit.«
    Aber manchmal, wenn Sara ihn so sah, glaubte sie nicht an einen Erfolg. »Hör auf damit«, warnte sie ihn. »Vergiß dein ehrgeiziges Projekt. Es ist es nicht wert, daß du dich darüber ruinierst! Du kannst nicht einmal sicher sein, daß es tatsächlich so funktioniert, wie du denkst. Die Zukunft ist unbestimmt. Sie kann anders aussehen, als sie sich uns jetzt zeigt.«
    »Was siehst du in dieser Zukunft?« fragte er und spielte damit auf ihr Zeitauge an, das sie anstelle eines Bauchnabels besaß. Damit konnte sie Bilder aus der Zukunft oder manchmal auch der Vergangenheit sehen, nur durfte diese Zeitspanne nicht zu weit von der Gegenwart entfernt sein. Aber in diesem Fall konnte sie nichts sehen. Nicht einmal, wenn Merlins Plan nur wenige Sekunden vor der Vollendung gestanden hätte. In seinem speziellen Fall versagte ihre Magie. Merlin und alles, was unmittelbar mit ihm persönlich zusammenhing, ließ sich vom Zeitauge nicht erfassen. Das war vielleicht einmal anders gewesen, aber Sara konnte selbst nicht sagen, warum sich ihr Können in dieser Form verändert hatte. Sich selbst konnte sie durchaus sehen, wenn sie einen Blick in die Zeit warf…
    »Es funktioniert !« beharrte er dennoch. »Ich habe es berechnet. Ich weiß, daß es geht. Und ausgerechnet du rätst mir, aufzugeben? Ausgerechnet du, die du doch selbst ein brennendes Interesse daran haben müßtest, daß mein Plan Wirklichkeit wird? Geht es
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