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0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

Titel: 0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm
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ihr meine Packung. Sie fischte sich eine Zigarette heraus, und der Sergeant gab ihr Feuer. Jane nickte nervös und Inhalierte tief. »Warum hat er mich belogen?« fragte sie. »Ob er gar nicht gewußt hat, daß Percy nicht mehr im Kofferraum ist?«
    »Denkbar«, sagte ich.
    »Oder treibt Jim Hart ein doppeltes Spiel mit Ronny?«
    »Auch möglich. Aber Sie sollten keine Fragen stellen, sondern beantworten.«
    »Vielleicht ist es Percy gelungen zu fliehen«, meinte sie verzweifelt.
    »Dann hätte er sich bestimmt schon gemeldet«, sagte ich.
    »Er steht noch unter dem Eindruck eines begreiflichen Schocks«, sagte Jane. »Nach allem, was ihm zugestoßen ist, sollte es mich nicht wundern, wenn er an Verfolgungswahn leidet und sich versteckt hält.«
    Das Telefon klingelte. Der Sergeant nahm den Hörer ab und meldete sich. Er nickte einige Male, brummte »okay« und hing dann auf. »Das war das Krankenhaus«, Informierte er uns. »Drummond wird in zehn Minuten operiert. Er ist noch immer ohne Bewußtsein. Die Chancen sind gering. In einer Stunde sollen wir anrufen, um zu hören, wie die Sache ausgegangen ist.«
    Ich blickte das Mädchen an. »Warum hat Drummond Canzello getötet?«
    Auf Jane Shatterfields Wangen zeigte sich eine leichte Röte. »Ronny hat Murelli gehaßt und gefürchtet«, murmelte sie.
    »Aber er hat Canzello umgebracht!«
    »Damit wollte Ronny nur Murelli treffen.« Sie holte tief Luft. »Ronny wußte, daß er keine Chance hatte, an den Syndikatsboß ’ranzukommen. Deshalb begnügte er sich damit, Canzello auszuschalten. Ich habe nichts davon gewußt, Sir. Bestimmt hätte ich Ronny davon abgeraten!«
    »Von Canzello drohte ihm doch keine Gefahr!« sagte ich. »Was hat Drummond sich eigentlich dabei gedacht?«
    »Sie müssen Ronny verstehen«, meinte Jane Shatterfield und drehte eine Zigarette nervös zwischen den Fingern hin und her. »Soweit«, schränkte sie ein, »Mord überhaupt zu verstehen ist. Murelli erpreßte Ronny seit Jahren. Der Haß, der auf diese Weise in Ronny aufgestaut wurde, brauchte einfach ein Ventil! Als Ronny Zeuge des Gespräches wurde, das Hutchinson und Murelli wegen der Erbschaftsgeschichten führten, sah Ronny eine großartige Gelegenheit, sich an dem Gangster zu rächen.«
    »Die Erklärung ist recht mager«, stellte ich fest. »Zunächst einmal deshalb,' weil Drummond mit dem Verbrechen völlig unschuldige Menschen traf — nämlich Percy Stout und Liza Goddenham. Drummond ging es nicht um Rache, ihm kam es allein darauf an, die Millionen an sich zu bringen!« Jane senkte den Blick. »Natürlich hat ihn das beeinflußt«, gab sie zu. »Murelli sollte eine Provision von einer halben Million bekommen — dafür stellte Murellis Gang das Entführerteam. Ich möchte behaupten, daß Ronny auf diese halbe Million versessener war als auf den Rest des Geldes.«
    »Aber warum hat er Canzello, den Mann mit der Peitsche, getötet?«
    »Sie müssen Ronnys Innere Erregung begreifen! Als er sich entschlossen hatte, den Gangstern die Schau zu stehlen, redete er sich ein, besondere Aktivität entfalten zu müssen. Möglicherweise wollte er nur seine Angst und die wachsende Nervosität bekämpfen! Er wußte, daß von Mürelll die größte Gefahr drohte, und glaubte, es wäre ein puter Gedanke, Murelli entscheidend zu schwächen. Deshalb tötete er Canzello.«
    »Ein recht merkwürdiges Motiv.«
    »Ich kann Ihnen kein anderes nennen. Für Ronny war das Entführungsmanöver eine Frage der Taktik, so nannte er es jedenfalls. Canzellos Tod gehörte dazu.«
    »Was suchte Ronny in Liza Goddenhams Wohnung?« fragte ich. »Was versprach er sich von der heimlichen Schnüffelei? Und warum hat er das Streichholzbriefchen eingesteckt, das uns zunächst auf eine falsche Spur brachte?«
    »Ronny entführte Percy erst in dem Moment, als das Mädchen seine Zahlungsbereitschaft erklärt hatte. Aber Ronny wußte nicht, was die Gangster vorhatten und wie sie reagieren würden. Vermutlich glaubte er, in der Wohnung des Mädchens ein paar nützliche Hinweise, Notizen oder Unterlagen zu finden, die seinem Kampf dienlich sein konnten. Die Streichhölzer muß er ganz unbeabsichtigt eingesteckt haben.«
    Ich nickte. »Vermutlich trug er sowohl bei dem Einbruch in Liza Goddenhams Wohnung als auch bei dem darauf folgenden Mord Handschuhe. Deshalb entdeckten wir keine Fingerabdrücke auf dem Messergriff und nur Liza Goddenhams Fingerabdrücke auf dem Streichholzbriefchen.«
    Jane drückte die Zigarette in einem Ascher
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