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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande
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kaum von den anderen, die um diese Zeit unterwegs waren.
    Sid gab auch diesmal seinem Mißtrauen nach. Er entfernte sich noch im Dunkeln von der Stelle mit Ted, wo die Beute lag und ruderte mit kräftigen Stößen flußabwärts. Als er sicher war, daß die anderen ihn nicht mehr hören konnten, bedeutete er Ted, rechts zu halten. Der Bug stieß weich gegen das Ufer, und wie eine Katze sprang Sid heraus. Er schlich vorsichtig wie ein Schlangenindianer zum Treffpunkt zurück, um nachzusehen, ob die beiden anderen sich auch wirklich entfernten. Fast zwanzig Minuten lag er so und lauschte über das Wasser. Die gleichmäßigen Paddelschläge waren längst verklungen, als er sich geschmeidig erhob und beruhigt wieder zurückkehrte. Er nickte seinem Kumpan nur kurz zu, und sie setzten ihren Weg fort. Vorher hatte er noch die Idee gehabt, sich zwei lange dürre Äste abzubrechen, die einigermaßen gerade gewachsen waren.
    »Wofür das?« brummte Ted neugierig.
    »Zum Frühsport«, sagte Sid, ohne daß sich ein Muskel in seinem hageren Gesicht verzog.
    »Wie wäre es, wenn wir zum anderen Ufer übersetzten?« schlug Ted vor. »Da sucht uns bestimmt niemand.«
    »Aber bis wir drüben sind, kann uns dreimal die Wasserpolizei aufgegabelt haben. Angler fahren nicht so weit hinaus, und wir wollen nur ein paar einfache Lachse fischen, kapiert?«
    »Okay, warum nicht auch Kaviar«, grinste Ted. Er legte sich ins Zeug, und sie kamen schnell vorwärts. Als die Sicht bereits hundert Yard betrug und die Nebelschwaden dünner wurden, hörten Sie das erste Motorboot. Es tuckerte flußaufwärts und hielt sich nicht weit vom Ufer entfernt. Sid starrte angestrengt nach vorn, während Ted das Ruderblatt eingezogen hatte und die Füße ins Wasser hing. Er schnappte sich einen der Stecken und hielt ihn wie eine Angel schräg über das Wasser.
    Es war ein Patrouillenboot der Wasserschutzpolizei, das mit Vollkraft voraus nach Norden fuhr. Zwei Beamte standen an‘Bord, jeder mit einem Glas um den Hals. Einer hob den Feldstecher hoch und peilte kurz zu dem Schlauchboot, dann blickte er wieder geradeaus. Sie kamen nicht auf die Idee, die zwei Frühaufsteher bei ihrem Morgensport zu stören. Ungehindert konnten diese weiterrudern, als der Kahn außer Sicht war.
    Nach einer weiteren halben Stunde wurde das Ufer schilfig. Die Binsen waren über vier Fuß hoch und standen schon ziemlich dicht. Ted erspähte eine Lücke un,d dirigierte das Gefährt hinein. Mit dem Paddel kappte er ein paar Stengel, dann mußte er ins seichte Wasser stapfen und das Boot vorwärts schieben. Nach kurzer Anstrengung waren sie allen neugierigen Blicken von der Wasser- und Landseite entzogen.
    Sie knickten so viel von den zu beiden Seiten stehenden Schilfrohren, daß diese eine Art schützendes Dach bildeten. Einmal knallte die Sonne nicht so stark auf .den schwarzen Gummi, und zum anderen hatten sie eine Sichtblende gegen Hubschrauber, falls diese nicht zu dicht über dem Boden flogen. Für diesen Fall legte sich Sid seine Pistole griffbereit, als er sich zu einer Handvoll Schlaf ausstreckte.
    k
    Wir flogen in nicht allzu großer Höhe schräg auf das Ufer des Delaware River zu. Hier senkte ich die Schnauze des Vogels noch etwas tiefer, und wir grasten das Westufer ab. Ein leichter Wind wehte und kräuselte die Wellen. Außerdem führte der Fluß eine Menge Lehm mit sich, so daß kein Schatten wahrzunehmen war. Das Wasser blieb undurchdringlich wie ein indonesischer Urwald. Vergebens suchten wir nach einem Hinweis auf die Stelle, wo die Beute versteckt sein konnte. Es gab genug Stellen, die man mit einem Auto erreichen konnte, so daß wir eine zu große Auswahl hatten, um alle gründlich zu untersuchen.
    Nicht weit vor uns tauchte ein Wasserpolizeiboot auf. Mit Sprechfunk meldeten wir uns und fragten, ob den Kollegen etwas aufgefallen sei. Sie verneinten und nannten uns als ihr Zielgebiet die große Straßenbrücke bei New Castle. Dort wollten sie mit einem Minensuchgerät den Grund absuchen.
    Wie flogen noch zehn Minuten weiter, ohne etwas zu entdecken und kehrten in einer großen Schleife um. Diesmal ging ich noch dichter herunter, als ich eine verlassene Scheune in der Nähe des Ufers sah. Es war eine von vielen Möglichkeiten, und diesmal wollte ich genau sein. Das Gebäude war windschief und sah völlig verlassen aus. Ich hielt beim Landen einen respektvollen Abstand von fünfzig Schritt, um die Wände nicht durch den Winddruck der Flügel zum Einsturz zu bringen. Phil
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